Der Sprecher der Bundesregierung hatte die
Kommunisten mit den Nationalsozialisten gleichgesetzt und außerdem
durchblicken lassen, es könne Folgen für die finanziellen Leistungen des
Westens für Ostdeutschland haben, wenn die Bürger dort weiterhin die
Reformkommunisten (PDS) wählen.
Ein weiterer führender FDP-Politiker, der
Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz Peter Caesar, nannte den von
Hauser angestellten Vergleich zwischen Nazi-Regime und der PDS «geradezu
pervers».
Auch Wolfgang Schäuble, der Vorsitzende der
Parlamentsfraktion der Christdemokraten (CDU/CSU), distanzierte sich
nachdrücklich von den Äußerungen des amtierenden Sprechers der
Bundesregierung. Er betonte in der Zeitung «Südwest-Presse», er wolle
Rechts- und Linksextreme nicht miteinander vergleichen. Solche Debatten
könnten nur ins Elend führen. Schäuble kritisierte auch Hausers Warnung
an die Ostdeutschen, eine Wahl der PDS gefährde die Solidarität der
Westdeutschen.
Nach Informationen der «Berliner Morgenpost» hat
Hauser mit seinem Arbeitsstil auch erheblichen Unmut unter den Sprechern
der Ministerien in Bonn ausgelöst. Sie fühlten sich als «Staffage»
mißbraucht für die parteipolitisch geprägten Auftritte Hausers, der auch
CDU-Parlamentarier ist.
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen erwägt, mit einer
Klage gegen den «Amtsmißbrauch» von Hauser vorzugehen. «Wir prüfen zur
Zeit diesen rechtlichen Schritt», sagte die Grünen-Geschäftsführerin
Heide Rühle der Zeitung «Rheinischen Post». Hauser handle nicht als
Regierungssprecher, sondern als CDU-Wahlkämpfer.