Chet |
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In der Tora wird das Chet
úéç mit einem scharfen
Einschnitt am Dach geschrieben. Fast scheint es, als handle es sich um
zwei getrennte, kaum miteinander verbundene Buchstaben.
Sie brauchen einander, um stehen
zu können. Aber sie wünschten, es wäre nicht so. Deshalb berühren sie
sich kaum.
Chet ist die Agonie einer Seele,
die von sich selbst abgerissen ist. Beim Aussprechen scheinen der obere
und der untere Teil deiner Kehle miteinander zu kämpfen.
Versuche es selbst.
Das ist der Grund, warum das Chet so viele seltsame und widersprüchliche
Wortpaare verbindet:
Sünde ist àèç
CHEJT. Eine Seele, die gegen sich selbst kämpft, weil sie sicher
ist, fromm zu sein. |
Während ein ãéñç
CHASSID, ein Frommer, eine Seele hat, die davon überzeugt ist,
viele Sünden zu begehen. |
Ein plötzlicher Schmerz ist
ìáç CHEWEL. Fast
sterben beim Gebären. Ein Leben gebären. |
Während Leben íééç
CHAJIM heißt. Fast sterben und fast leben beim Hervorbringen von
Leben. |
Entweihung ist ìåìç
CHILLUL. Die Säkularisierung, die keine Heiligkeit kennt und
Seelen nur auseinandertreiben kann. |
Während eine kleine Gruppe eine
äøåáç CHAWURA ist.
Eine kleine Gemeinde von Seelen, die sich zusammenfinden, um
eine heilige Aufgabe zu erfüllen. |
Zerstörung ist ïáøåç
CHURBAN, eine Verwüstung, die immer das Ende zu sein scheint. |
Während der Hochzeitsbaldachin
äôç CHUPPA heißt. Ein
Schutz, der die Gründung einer neuen Generation behütet. |
Es gibt einen
Grund, weshalb wir am Ende eines jeden Buchs der Tora und am Beginn
einer schwierigen Aufgabe sagen:
÷æç CHASAK. Sei stark!
÷æç
Lerne aus dem Vergangenen, daß Stärke nichts mit Macht und Kraft zu tun
hat, sondern mit Ausdauer und Gelassenheit.
Zum nächsten Buchstaben:
Teth
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øôñ
úåéúåàä
DAS BUCH DER
BUCHSTABEN
Ein mystisches
Alefbeth
Das Chet
ç der Torarolle,
der Tfillin und Mesusot, setzt sich aus zwei Sajinæ
zusammen, deren Dächer in der Mitte mit einem Zacken verbunden sind,
der ein steiles Dach bildet.
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