Das Filmmuseum zeigt in
Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München
vier jüdische Filmklassiker aus den 20er und 30er Jahren:
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Samstag, 13.12.97, 19 Uhr
Jidl mitn Fidl
Polen 1936; jidisch mit engl. Untertitel
Vier umherziehende bettelarme Musiker ziehen durch die
Hinterhöfe und Straßen der Schtetl.
Der Musikfilm, in dem sich die Melodramatik in Musik und Witz auflöst, geht
eine geniale Liaison zwischen jüdischer Tradition und amerikanischer
Broadway-Dramaturgie ein. Er ist eines der letzten Zeugnisse authentischen
jüdischen Lebens in Polen vor der Vernichtung. |
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Samstag, 13.12.97, 21 Uhr
Jüdisches Glück (Jewrejskoje stschastje)
UdSSR 1925; russische Zwischentitel, Übersetzung wird
eingesprochen; am Flügel Aljoscha Zimmermann
Menachem, ein fortwährend träumender und sich immer
auf der Suche nach dem "jüdischen Glück" befindliche Heiratsvermittler und
archetypischer Verlierer und Luftmensch, versucht seinem Schtetl zu
entfliehen. Der Film zeigt sein Scheitern als Miederverkäufer wie auch seine
Träume von Bräute-Export en gros nach Amerika. |
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Sonntag, 14.12.97, 18 Uhr
Der Dybuk
Polen 1937; jidisch mit engl. Untertitel
Das düstere, würdevolle und schwermütige Werk ist der
atmosphärisch dichteste und "künstlerischste" der jidischen Tonfilme. Die
chassidische Welt wird heraufbeschworen, mit ihren Glauben ans
Übernatürliche als Teil des täglichen Erlebens, mit dem Rabbi als mystischem
Zentrum, als Bindeglied zwischen Diesseits und Jenseits. "Zwischen zwei
Welten" war der ursprüngliche Titel des Stückes, in dem es um eine Liebe
über den Tod hinaus geht und um die Besessenheit vom Dybuk, vom Geist des
Verstorbenen. |
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Sonntag, 14.12.97, 21 Uhr
Das alte Gesetz
Deutschland 1923; am Flügel Aljoscha Zimmermann,
Violine: Sabrina Zimmermann und Cello: Jan Wiebe
Der Film zeigt einen Juden, der die Anpassung an die
moderne Welt erfolgreich vollzieht. Der Film war auch ein Versuch, die
psychologische Situation der Juden der nichtjüdischen Welt verständlich zu
machen. Der junge Baruch, Sohn eines Rabbiners, will Schauspieler werden.
Gegen den Willen seines Vaters verläßt er das Ghetto und schließt sich einer
Wander-Schauspieltruppe an. Bei einer Vorstellung verliebt sich eine
Herzogin in ihn und mit ihrer Hilfe schafft er den Sprung ins Burgtheater
Wien. Nach langen inneren Kämpfen entschließt sich der Vater zu einer Reise
nach Wien und zum Besuch des Theaters. Es kommt zu einer Versöhnung, als er
erkennt, daß die Stimme des Herzens manchmal stärker ist als das alte
unüberwindlich scheinende Gesetz. |
Die Filmreihe läuft
im Filmmuseum, St. Jakobs-Platz 1, Tel. 233 241 50
Karten sind im Filmmuseum erhältlich
Zum Inhaltsverzeichnis: BRD Koscher / München 'Blau-Weiß'
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