Jüdische Gemeinde
zu Berlin ehrt den österreichischen Schauspieler:
Dietmar Schönherr erhält
Heinz-Galinski-Preis
Berlin - Die Jüdische Gemeinde
zu Berlin ehrte den österreichischen Schauspieler, Fernsehmoderator, Autor
und politischen Aktivisten Dietmar Schönherr mit dem Heinz-Galinski-Preis.
Mit der Auszeichnung wird das Lebenswerk des Künstlers gewürdigt. Sein
Wirken sei geprägt von «Verständigung, Toleranz und gegenseitigem Respekt,
dem Eintreten für Frieden und Aussöhnung und der aufrichtigen
Auseinandersetzung mit den Problemen der Gegenwart und Vergangenheit», heißt
es in der Begründung für die Ehrung.
Schönherr ist seit über dreissig
Jahren im TV-Geschäft. Die "Raumpatrouille Orion" machte ihn in den
60er-Jahren bekannt, in den Siebzigern moderierte Schönherr "Wünsch dir was"
mit Vivi Bach, auf der Suche nach innovativer TV-Unterhaltung am
Samstagabend. Schönherr lieh ausserdem James Dean seine Synchronstimme.
Im letzten Jahr erregte Schönherr
Aufsehen, als er bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" die Rede Martin
Walsers scharf kritisierte, und Deutsche und Österreicher aufrief, sich zu
ihrer Vergangenheit zu bekennen.
Der Galinski-Preis ist mit 25 000
Mark dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten der Schriftsteller
Siegfried Lenz, Deutschlands Alt- Bundespräsident Richard von Weizsäcker und
der SPD-Politiker Hans- Jochen Vogel. Den Preis verleiht die 1987 von der
Jüdischen Gemeinde errichtete Galinski-Stiftung. Stiftungsziel ist es,
Religion, Toleranz, Bildung und Völkerverständigung zu fördern. Galinski
(1912-1992) hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die Jüdische Gemeinde zu Berlin
wieder aufgebaut und bis zu seinem Tod geleitet. Außerdem war er
langjähriger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin zählt
12.000 Mitglieder. An der Veranstaltung nahmen ca. 130 Personen statt, unter
ihnen auch Innenminister Otto Schily und Antje Vollmer. Dr. Simon vom
Centrum Judaicum begrüsste das Publikum, Vorsitzender Andreas Nachama hielt
die Laudatio, Giora Feidmann sorgte für Musik aus der Mitte der Seele.
SLW / haGalil 03-12-99