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Süddeutsche Zeitung 3.9.99
"Vor ihrer Geburt war der Massenmord"

Wien - Die Vernichtung von Millionen Juden im Dritten Reich bedeutete für Überlebende und ihre Nachkommen mehr als eine existenzielle Zäsur. Sie war auch Anlass zur Identitätssuche nachfolgender Generationen der "Opfergemeinschaft" - und jedes ihrer Mitglieder. Vielfach wurden auch Kunstwerke zur Manifestation dieser individuellen Aufarbeitung.

Auf der noch bis heute, Freitag, stattfindenden Holocaust-Konferenz in der Wiener Universität beleuchtete der österreichisch-jüdische Autor Doron Rabinovici Literatur "im Zwieklang der Zeiten". Gemeinsam verweisen Kinder von Überlebenden "auf das Gewesene sowie auf dessen Niederlage: Vor ihrer Geburt war der Tod, der Massenmord", so Rabinovici.

Was aber vereint Robert Menasse, Robert Schindel und Katja Behrens? Sicher keine einheitliche Schule des Denkens, aber "wer ihre Abstammung verschweigt, macht die deutsche Dichtung judenrein". Und auch eine Geschichte der Wiener Literatur käme nicht ohne die berühmten jüdischen Autoren des "Fin de Siècle" aus.

Eine Überbetonung der jüdischen Literaturproduktion birgt für Rabinovici allerdings die Gefahr eines "Alibis" für einen Staat, wo allzu offensichtlich "Juden wieder leben wie in jedem anderen Land".

Dabei können jüdische Künstler nicht reibungslos an Überlieferungen anknüpfen - denn ihre Gemeinsamkeit finde sich nicht in einer kontinuierlichen, unversehrten Identität, sondern in Brüchen, in einem geteilten Leben vor und nach Auschwitz.

Parallelen zwischen der Identität und der Sonnenfinsternis zog Professor Peter Pulzer: Nur mit den richtigen Brillen könne man sie ohne Schaden betrachten. (kitz)

DER STANDARD, 3. September 1999

haGalil 09-99

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