antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999

 

Es war einfach ein grausiger Anblick:
Wegen Widerstand gegen NS-Aufmarsch verurteilt

Am 1. März 1997 marschierten fast 5.000 Nazis zum Münchner Marienplatz, um gegen die Wehrmachtsausstellung im dortigen Rathaus zu demonstrieren. Dieser größte Nazi-Aufmarsch seit Bestehen der BRD, war vom Münchner Kreisverwaltungsreferat (Uhl/CSU) genehmigt worden. Um die planmäßige Durchführung der NS-Kundgebung zu gewährleisten mussten mehrere Hundertschaften der Polizei bereitgestellt werden. In der Frauenstraße traf der Nazi-Zug auf blockierende Gegendemonstranten, unter ihnen auch Michael H. (36). Nur mit Mühe gelang es den Sicherheitskräften, ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern. Nachdem die Polizei die Blockade aufgelöst hatte wurde Michael H. festgenommen und angezeigt.

Zwei Jahre nach dem Vorfall saß der 'bekennende Antifaschist' auf der Anklagebank des Münchner Amtsgerichts. Ihm wurden Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und grobe Versammlungsstörung vorgeworfen. Unter den Blockierern habe er eine 'herausragende Stellung' eingenommen und umstehende Bürger aufgefordert, sich unterzuhaken und Widerstand gegen den NS-Aufmarsch zu leisten. Bei seiner Festnahme habe er passiven Widerstand geleistet, indem er 'mit den Armen ruderte und den weiteren Abtransport behinderte'.

Der Angeklagte sah dies folgendermaßen: 'Es war einfach ein grausiger Anblick, die Nazifahnen, die braunen Parolen, daß so etwas in München wieder möglich ist, hat mich entsetzt'. Er habe sich 'spontan dazu entschlossen, sich in einer Art 'symbolischen Protestes' auf die Straße zu stellen. Er wollte irgendetwas tun - nicht nur zuschauen. 'Den Aufmarsch aufzuhalten, war nicht meine Absicht, das wäre ja auch völlig unmöglich gewesen, wir waren doch nur 20 Leute'.

Amtsrichterin Brigitte Jonasch hielt die Angaben des Angeklagten für nicht überzeugend, immerhin sei er schon des öfteren als Antifaschist auffällig geworden. Aussagen der beteiligten Polizisten seien eindeutiger Beweis, daß er sich schuldig im Sinne der Anklage gemacht habe. Das Urteil: 120 Tagessätzen à 30 Mark. Michael H., der sich zur Zeit in einer Ausbildung befindet, will gegen das Urteil Berufung einlegen.

haGalil onLine - Mittwoch 28-04-99

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved