Bis 120!
Regisseur Michael Verhoeven feiert 60 Jahre
München - Der in Berlin geborene Sohn des Schauspielers Paul Verhoeven,
feiert am 13. Juli seinen 60.Geburtstag. Schon sehr früh hatte er mit der
Schauspielerei begonnen und auch nach dem Studium der Medizin blieb er
diesem Bereich treu und debütierte 1968 als Regisseur mit dem Film
«Paarungen». Das frei nach Strindbergs «Totentanz» gedrehte Werk, erhielt
einen Deutschen Filmpreis. Die Medizin gab Verhoeven, der seit über 30
Jahren mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet ist, denn auch 1973
endgültig auf.
Einen Namen machte er sich vor allem mit
zeitkritischen Filmen. Insbesondere die jüngste Vergangenheit
Deutschlands hat Verhoeven in Filmen festgehalten und dabei Täter, Opfer
und Mitläufer dokumentiert. Es ging ihm weniger darum, die NS-Zeit zu
«entmystifizieren», sondern die Menschen von damals «auf unsere
Augenhöhe» zu bringen.
- Besonders deutlich wurde diese Absicht bei dem
Film «Die weiße Rose», mit dem er der Gruppe um die
Geschwister Scholl aus München «kein Denkmal setzen», sondern vielmehr
die Motive zeigen wollte, die sie und andere Studenten zu ihrem
Widerstand gegen das Hitlerregime bewogen hatten.
- Widerstand gegen das Vergessen zieht sich auch
durch den Film «Das schreckliche Mädchen». An einem
authentischen Fall zeigt Verhoeven, daß die Aufarbeitung deutscher
Geschichte häufig bei Mitbürgern und Behörden auf wenig Gegenliebe
stößt. Der Film erhielt einen silbernen Bären und eine Oscarnominierung.
- Einer seiner letzten Filme, «Mutters
Courage», erzählt die märchenhafte Geschichte vom Überleben
einer nach Auschwitz deportierten Jüdin. Hauptfigur ist die Mutter des
Dramatikers George Tabori, die mit urwüchsigem Mut, Mutterwitz und
Zivilcourage der Vergasung nur knapp entkommen konnte. Für den Film
erhielt Verhoeven den Hauptpreis des internationalen Filmfestivals in
Jerusalem.
haGalil onLine -
Samstag, 14. Dezember 2013 |