Tagung der »Evang. Notgemeinschaft«:
Rechtskonservativ und fundamentalistisch bibeltreu
Leutesdorf/Neuwied. Im Johannes-Haw-Haus in Leutesdorf bei Neuwied findet
vom 8. bis 10. Mai die diesjährige Studientagung der »Evangelischen
Notgemeinschaft« in Deutschland« (ENiD) statt. »Verwirrung der Geister«
heißt der Titel der Veranstaltung der am rechten Rand der evangelischen
Kirche beheimateten Organisation, der auch der NPD-Berater für
Kirchenfragen, Werner Petersmann und der damalige NPD-Ideologe Ernst Anrich
angehörten.
Referieren soll auf der Studientagung u.a. Dr. Fritz
Hähle aus Dresden, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen
(»Nachwirkungen des DDR-Sozialismus: Verwirrung der Geister durch
Verwirrung wichtiger Begriffe«). Hähle war 1996 Schirmherr einer
Vortragsveranstaltung in Dresden (Thema: »Sozialismus: Gut gedacht - nur
schlecht gemacht?«), auf der neben dem ehemaligen Berater von
Franz-Josef Strauß, Prof. Dr. Günther Rohrmoser, auch Prof. Dr. Michael
Wolffsohn, den Ignaz Bubis 1992 als »Alibijuden der Republikaner«
bezeichnete, referierten.
Weitere Referenten sind Ekkehard Jacoby, Pfarrer aus Königswinter (Thema:
»Gedanken zur Entwicklung unserer heutigen Probleme«) und
Vorstandsmitglied der ENiD, Prof. Dr. Armin-Ernst Buchrucker aus
Wuppertal (»Die Auswirkungen der 68er Kulturrevolution in Gesellschaft
und Kirche - unter besonderer Berücksichtigung des Feminismus«).
Daß die ENiD ihre diesjährige Tagung in Neuwied
durchführt, ist nicht außergewöhnlich. In dieser Region ist der
»Evangelische Aufbruch Mittelrhein« aktiv, der ebenfalls als
rechtskonservativ und fundamentalistisch bibeltreu gilt und u.a. eng mit
der ENiD zusammenarbeitet.
hma /
Antifaschistische Nachrichten
Publikation: Freitag, 24.04.98 |