PRAG, 16.Oktober:
Prag schließt Archiv mit SS-Dokumenten
Die tschechische Regierung hat in ihrem Besitz befindliche Archive der
SS-Kampfverbände geschlossen. Das Verteidigungsministerium in Prag
bestätigte am Donnerstag Berichte der tschechischen Presse, wonach
Wissenschaftler schon seit September keinen Zugang mehr zu den Archiven
haben.
Die Deutschen hatten die Dokumente
zurückgelassen, als 1945 sowjetische Truppen die bestzte 'Tschechei'
befreiten. Das tschechische Verteidigungsministerium begründete die
Entscheidung zur Schließung mit der Gefahr des Diebstahls historischer
Zeugnisse. Die Schließung der Archive sei bereits am 9.September erfolgt
einen Tag vor dem Besuch von Bundesverteidigungsminister Rühe und
Außenminister Kinkel in Prag.
Da die Bundesregierung seit Jahren versuche, Prag zur Überstellung der
Dokumente nach Deutschland zu bewegen, könne dies laut der Prager
Tageszeitung "Dnes" eine Geste des guten Willens in Richtung Bonn sein.
In den Archiven befinden sich
zahlreiche Berichte über Massaker der SS in Osteuropa. Die Papiere nennen
auch Namen von Verantwortlichen, die möglicherweise noch am Leben sind und
vor ein Gericht gestellt werden könnten.
Die Dokumente betreffen insbesondere die Tötung von Juden und Partisanen
durch die SS-Verbände in der Ukraine, Weißrußland und Rußland. Unter
denjenigen, die nach 1989 um Einsicht gebeten hatten, waren nach Aussagen
von Mitarbeitern des Archivs viele Deutsche aus den 1920er Jahrgängen,
also Leute, die möglicherweise nach kompromittierenden Angaben über ihre
Vergangenheit im Kriege gesucht haben. (AFP)
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