Tschechisches Telegramm
Neues Buch über faschistische Konzentrationslager
Vergesst nicht, daß ihr Menschen wart
Paula Schuth
Es
ist leicht der Geschichte den Rücken zuzuwenden, besonders wenn es um
furchtbare Geschichte und tragische Schicksale geht. Trotzdem beschäftigen
sich Forscher und Schriftsteller auch jetzt, 60 Jahre nach dem zweiten
Weltkrieg, mit dem Terror der Nationalsozialisten und den Konzentrationslagern
als Fabriken des Todes.
Die tschechischen Autoren Miloslav Moulis und
Roman Cilek wollen nicht vergessen und verarbeiten ihre persönlichen
Erfahrungen über den Zweiten Weltkrieg in ihrem neuen Buch. Paula Schuth mit
Einzelheiten:
Vergesst, dass ihr Menschen wart - Konzentrationslager als Symbol der
Barbarei, so der Titel des neuveröffentlichten Buches der Autoren Miloslav
Moulis und Roman Cilek. Seit Jahrzehnten befassen sich die beiden Autoren
schon mit nationalsozialistischen Konzentrationslagern und dem faschistischen
Terror während des Zweiten Weltkrieges. In ihrem neuen Buch nähern sich die
Fachautoren den Konzentrationslagern von verschiedenen Seiten. Recherchierte
Fakten wechseln mit dramatischen Beschreibungen von Zeitzeugen um ein
möglichst vielfältiges und wahrheitsgetreues Bild des Geschehenen zu bieten.
Auch furchtbare Kapitel der Geschichte sollen
nicht in Vergessenheit geraten, so der Autor Miloslav Moulis:
"Das ist sehr wichtig, denn all die Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg, auch
die schlimmsten Geschehnisse, soll die neue Generation verstehen. In den
Schulen wird heutzutage die meiste Zeit der alten und nicht der neueren
Geschichte gewidmet. Und wir, die die neuere Geschichte noch in Erinnerung
haben, wollen es veröffentlichen und der ganzen Gesellschaft übergeben."
Die Autoren berichten über ein Thema, das
beiden sehr nahe liegt. Miloslav Moulis, Jahrgang 1921, wurde 1940 verhaftet
und überlebte fünf Jahre politische Gefangenschaft in Zuchthäusern sowie den
Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald. Der Vater des 1937 geborenen
Roman Cilek wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten
hingerichtet.
Als Paten des Buches schätzen der bekannte
Schriftsteller Arnost Lustig, die Vorsitzende des Bundes der Freiheitskämpfer
Andela Dvorakova und der Schriftsteller und Liedermacher Josef Fousek die
Arbeit der zwei Verfasser sehr. Arnost Lustig ehrt den Mut, Themen wie diese
immer wieder neu aufzugreifen:
"Es ist mutig vom Verleger, da er weiß, dass er für das Buch kein Geld
bekommen wird. Trotzdem denkt er, dass es wertvoll und wichtig ist, dieses
Buch zu veröffentlichen. Wichtiger als das Geld. Es ist auch mutig von den
beiden Autoren. Sie wollen mit dem Buch zeigen, dass diese Fabriken des Todes
noch immer gefährlich sind. Beweisen, dass so etwas überhaupt möglich war.
Schriftsteller schreiben oft über Schönheit, hier schreibt man über die
Wahrheit."
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[Tschechische
Häftlinge im Konzentrationslager Dachau]
Von
Zuzana Mosnáková
Zur Diskussion im Forum: [Nationalsozialistische
Konzentrationslager]
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haGalil.com 22-06-2005
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