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In KOLIN (M-Böhm.Bezirksstadt) existierte
die jüdische Besiedlung seit Anfang 14.Jhd. und wurde zu einer wichtigen
jüdischen Gemeinde Mittelböhmens; die Kultusgemeinde löste sich leider
kurz nach 1950 auf. In der Judengasse steht heute die aus dem 17.Jhdt
stammende Synagoge leer. Auf dem jüd. Friedhof zwischen der Uliza Kmochova
und Slunecni Gasse, der vermutlich 1418 angelegt wurde, befindet sich der
älteste lesbare Grabstein datiert Anno 1492. Bestattungen gab es bis 1887,
von da an wurde ein zweiter neuer Friedhof angelegt.
Als die Nazis nach Kolin kamen wurden die Juden deportiert
und fast alle wurden umgebracht, darunter auch die ganze Familie des
Rabbiner Dr. FEDER, der überlebte. Nach seiner Befreiung kehrte er nach
Kolin zurück und pflegte den verwüsteten Friedhof. In einem Gedenkstein
ließ er die Namen aller ermordeter Juden Kolin's verewigen.
Rabbiner Feder, der 1951 nach Brünn berufen wurde und
zum Oberrabbiner von Böhmen und Mähren ernannt wurde schrieb zahlreiche
Bücher darunter auch ''Die jüdische Tragödie'', das er in Brno
niederschrieb, und seine Erinnerung an das Ghetto Theresienstadt zum
Inhalt hat.
Am 10.Juni jaehrt sich auch zum 60.mal das
Massaker von Lidice, bei dem die Nazis den Ort dem Boden
gleichgemacht, die Maenner erschossen, die Frauen in das KZ Ravensbrueck
verschleppt und rund 100 Kinder zur "Germanisierung" deutschen Familien
zur Verfuegung gestellt haben.
(Quelle: Radio Praha u.a.) |