[Tschechische
Häftlinge
im Konzentrationslager Dachau]
Von
Zuzana MosnákováZur
Diskussion im Forum:
[Nationalsozialistische
Konzentrationslager]
2. Verhältnisse:
Einlieferung nach Dachau und Lebensbedingungen im Lager
2.3 Häftlingskategorien
Alle KZ-Häftlinge trugen seit dem Jahr 1937 an ihrer
Kleidung unterhalb der Gefangenennummer einen Winkel, der während der
Gefangenschaft einen großen Teil ihrer Identität verkörperte. In Dachau
überwogen insgesamt fühlbar die roten Dreiecke, die auf politische Häftlinge
hindeuteten. Auch unter den ausländischen Häftlingen dominierten die
"Politischen" eindeutig. Die Tschechen sind beispielsweise zu über 95 % aus
politischen Gründen nach Dachau eingeliefert worden.
Spezielle Winkel sollten die Häftlinge im NS-Konzentrationslager
"kennzeichnen":
Politisch (rot) homosexuell (rosa) Bibelforscher (lila)
emigriert (blau) sog. asozial (schwarz) kriminell (grün)
Erste Reihe: Einfache Kenzeichen,
Zweite Reihe: Angehörige bestimmter Strafbataillone erhielten ein zusätzliches
Kennzeichen, ebenso wie Häftlinge, die bereits zum wiederholten Mal inhaftiert
wurden (dritte Reihe).
Alle ausländischen
Häftlinge mussten zudem als weiteres Kennzeichen auf dem Winkel den
Anfangsbuchstaben ihrer Nationalität anbringen. Im Fall der Tschechen war es ein
"T".
Auf Fluchtgefahr wurde durch einen "Zielpunkt" hingewiesen. Tschechische
Häftlinge wurden u.U. noch durch ein "T" gekennzeichnet, in der Regel auf rotem
Grund. Armeeangehörige erhielten ein umgedrehtes rotes Dreieck.
Für jüdische Häftlinge gab es weitere
Markierungen
Die Richtlinien zur Vollstreckung der Schutzhaft wurden
bereits im Vorfeld der Kriegsvor-bereitungen abgeändert und verschärft, um auf
die neuen Massen von potentiellen Kriegs- und Regimegegnern auch in den
besetzten Ländern angemessen reagieren zu können. Im Januar 1938 erfolgte ein
neuer Erlass des RMdI, in dem es heißt, dass die Schutzhaft "als
Zwangs-maßnahme der Geheimen Staatspolizei zur Abwehr aller volks- und
staatsfeindlichen Bestrebungen gegen Personen angeordnet werden (kann),
die durch ihr Verhalten den Bestand und die Sicherheit des Volkes und Staates
gefährden."
Damit wurde der Kreis der Personen, die in die KZs eingewiesen werden konnten,
erheblich erweitert. Alle unbequemen, andersdenkenden und mit dem neuen System
unvereinbaren Individuen konnten aufgrund der ständigen Bedrohung durch die
Schutzhaft eingeschüchtert und schließlich durch die Einlieferung in ein KZ
mühelos aus dem Weg geräumt werden. Unmittelbar nach dem Kriegsausbruch ordnete
der Chef der Sicherheitspolizei zudem an, dass jeder "Versuch, die
Geschlossenheit und den Kampfeswillen des deutschen Volkes zu zersetzen, [...]
rücksichtslos zu unterdrücken (sei). Insbesondere ist gegen jede Person
sofort durch Festnahme einzuschreiten, die in ihren Äußerungen am Sieg des
deutschen Volkes zweifelt oder das Recht des Krieges in Frage stellt [...]."
All diese Anordnungen waren gleichzeitig gesetzliche Richtlinien für die
deutsche Politik in den besetzten Ländern, darunter auch im Protektorat Böhmen
und Mähren. Die dortige Bevölkerung sollte infolgedessen zum Schweigen gebracht
oder in vielen Fällen sogar beseitigt werden. Zusätzlich verschärft wurden die
Bestimmungen nach Beginn des Krieges mit der Sowjetunion, als in den besetzten
Gebieten neue Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende aufkeimten und zu
zahlreichen Unruhen führten. Heinrich Himmler ordnete Ende August 1941 an, dass
"sämtliche hetzerische Pfaffen, deutsch-feindliche Tschechen und Polen, sowie
Kommunisten und ähnliches Gesindel grundsätzlich auf längere Zeit einem
Konzentrationslager zugeführt werden sollen."
Die individuellen Gründe für die KZ-Haft der
tschechischen politischen Häftlinge können heute in den meisten Fällen nur
erahnt werden. Die Schutzhaftbefehle könnten hier wenigstens von der Seite der
Verfolger her ein Licht ins Dunkeln bringen, doch sie haben die Strapazen des
Krieges und manchmal auch der Nachkriegszeit selten überdauert.
Diese Dokumente beinhalteten immer eine Begründung der Schutzhaft und sollten im
Idealfall durch den Schutzhäftling persönlich gegen Bestätigung in Empfang
genommen werden. Doch der Normalfall war oft anders. Unter Androhung von
Schlägen wurden viele Gefangene gezwungen, den Einweisungsbefehl ungelesen zu
unterschreiben oder waren durch die schlechten Deutschkenntnisse gar nicht in
der Lage die Gründe für ihre KZ-Haft zu verstehen. Der tschechische Häftling und
ehemalige kommunistische Abgeordnete Heřman Tausik erinnert sich in einem
Artikel, dass es unter den tschechischen Häftlingen "verschiedene
Leidenstypen (gab). Die einen ertrugen nur sehr schwer die harten
psychischen und physischen Bedingungen der KZ Haft. Sie haben sich oft beklagt,
dass sie nicht wüssten warum sie hier sind, und dass sie nichts getan hätten."
Doch viele Überlebende können sich bis heute an die Gründe ihrer KZ-Haft, die
sie den Schutzhaftbefehlen kurz vor der Ein-lieferung nach Dachau entnommen
hatten, genau erinnern. Da die jeweiligen Begründungen die Zeitzeugen über ihre
gesamte Haftzeit begleitet hatten, prägten sie sich offenbar sehr tief in ihr
Gedächtnis ein. Seinen eigenen Angaben zufolge wurde die Einlieferung von
František Kadlec nach Dachau von der Gestapo damit begründet, dass er eine
illegale Organisation aufgebaut habe, die das kommunistische Regime durchsetzen
wollte. Weiter zeige er eine feindliche Einstellung zum Deutschen Reich, und da
er sehr einflussreich sei, müsse das Land vor ihm beschützt werden. Jiří
Jemelka, der an die jugoslawischen Grenzposten ausgeliefert wurde, versuchte im
Gespräch sogar den genauen Wortlaut des Schutzhaftbefehls wiederzu-geben.
"Die Begründung lautete: illegaler Grenzübertritt im Kampf gegen das Deutsche
Reich mit der Waffe in der Hand. In Schutzhaft zu nehmen. Gerichtsprozess nach
dem siegreichen Krieg."
Auch Radovan Dražan berichtete von einer ähnlichen Formulierung: er sei
"Feind des Großdeutschen Reiches". Er habe einen Fluchtversuch ins Ausland
unter-nommen, wo er "mit der Waffe in der Hand gegen das Deutsche Reich
kämpfen wollte."
Weder Dražan noch Jemelka waren ihren Angaben zufolge bei dem jeweiligen
Fluchtversuch bewaffnet, was auch sehr glaubhaft erscheint, da im Protektorat
während der Besetzung kaum Waffen vorhanden waren.
Trotzdem taucht bei beiden Schutzhaftbefehlen die Formulie-rung "mit der
Waffe in der Hand" auf, was darauf hindeutet, dass die Schutzhaftbefehle
auch einige Überspitzungen beinhalteten, um die KZ-Haft hinreichend zu
begründen. Ähnlich auch im Fall des tschechischen Häftlings Ladislav Smital,
welcher im Jahr 1940 als 21-jähriger nach Dachau eingeliefert wurde. Im
Gegensatz zu den vorherigen drei Zeitzeugen, blieb sein Schutzhaftbefehl
erhalten und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Laut diesem Dokument
"gefährdet (er) nach dem Ergebnis der staatspolizeilichen Feststellungen
durch sein [...] Verhalten den Bestand und Sicherheit des Volkes und Staates,
indem er [...] (nun Schreibmaschine, Z. M.) das Reich auf illegalem Wege
zu verlassen sucht, um in den Reihen der Feinde gegen Deutschland zu kämpfen."
Hier sieht man ganz deutlich, dass die Schutzhaftbefehle bereits nach den
Richtlinien von Januar 1938 vorgedruckt waren, um anschließend nur noch den
vermeintlichen individuellen Haftgrund nachzutragen. Ladislav Smital beteuert
dagegen in seinem Lebenslauf, dass er sich keinesfalls politisch betätigt habe
und lediglich in der grenznahen Region auf der Suche nach Arbeit gewesen sei.
Er begründet in diesem Dokument zudem seine Verhaftung damit, dass er sich nicht
ausweisen konnte. Beide Versionen sind möglich und zeigen, dass die
Schutzhaftbefehle keine ausreichende Quellenbasis zur Ermittlung der
tatsächlichen Gründe der Einlieferung in ein Konzentrationslager darstellen. Die
Geschichte der Verfolgung der Tschechen im Protektorat Böhmen und Mähren lässt
jedoch vermuten, dass die meisten tschechischen Häftlinge wegen aktiver oder
passiver Widerstandstätigkeit, wegen regimefeindlicher Äußerungen oder aber
wegen Arbeitsverweigerung, Nicht-Erfüllung von Arbeitsnormen und Schwarzhandel
verhaftet wurden, um hier nur die wahrscheinlichsten Gründe zu nennen.
Um die Gruppe der politischen Häftlinge aus dem
Protektorat im KZ Dachau noch eingehender definieren zu können, ist ein Blick
auf ihre Altersstruktur sowie auf ihr berufliches Leben während und kurz nach
der Haftzeit sehr hilfreich. Nach einer groben Analyse mit Hilfe der
Häftlingsdatenbank, welche lediglich Angaben zu den jeweiligen Jahrgängen
beinhaltet, lag das Durchschnittsalter der tschechischen Häftlinge bei etwa
dreißig Jahren.
Die Jahrgänge zwischen 1920 und 1925 waren am stärksten repräsentiert, gefolgt
von denjenigen zwischen 1910 und 1915. Am schwächsten sind die über 60-jährigen
Häftlinge mit 1,4 % sowie die unter 20-Jährigen mit insgesamt 2,3 % vertreten.
Der älteste Häftling des KZ Dachau war der tschechische Gefangene Karel
Feierabend. Bei seiner Einlieferung nach Dachau war er 81 und bei seiner
Befreiung 83 Jahre alt. Das Alter der jüngsten tschechischen Häftlinge lag bei
ihrer Ankunft gerade bei vierzehn und fünfzehn Jahren. Sie waren alle
tschechische Juden, die in den letzten Monaten der national-sozialistischen
Herrschaft überwiegend aus Auschwitz nach Dachau überstellt wurden.
Um die berufliche Struktur dieser Nationalitätengruppe
bestimmen zu können, wurde das erhaltene Blockbuch des Blocks Nr. 20
ausgewertet, welches in den Jahren 1944 und 1945 eine repräsentative Gruppe von
821 Tschechen erfasst.
Jeder Häftling, der einem Block zugeteilt wurde, musste als erstes beim
Blockschreiber, einem sogenannten Funktionshäftling, seine Personalien angeben.
Auf diese Weise wurden im Blockbuch sämtliche Namen, Geburtsdaten und auch
Berufe verzeichnet. Nach dieser Quelle übten die meisten Tschechen (etwa 30 %)
einen handwerklichen Beruf aus. Darunter waren viele Tischler, Schneider,
Schlosser, Installateure, Bäcker und viele andere. Daneben gaben etwa 26 % eine
Tätigkeit als Arbeiter an, wobei sie als Maschinenschlosser, Dreher oder
Mechaniker spezialisiert zu sein behaupteten. Danach kamen mit knapp 14 % die
Beamten in verschiedenen Positionen. Die Intelligenz, von der weiter oben
bereits die Rede war, und von der man aufgrund der Beschaffenheit des
tschechischen Widerstandes erwarten würde, dass sie öfter vertreten war, spielte
mit einem Anteil von 7 % in der repräsentativen Gruppe eher eine geringere
Rolle.
Dahinter standen noch Angestellte (6 %), kaufmännische Berufe (4 %) oder
leitende Kräfte (3 %), wie diverse Geschäftsführer oder Direktoren. Berufe im
Agrarbereich (3 %), Schüler und Studenten (2,5 %) sowie militärische und
polizeiliche Berufe (1 %) bilden das Schlusslicht der Berufsstatistik. Bei
dieser Aufstellung darf allerdings nicht übersehen werden, dass die angegebenen
Berufe nicht immer unbedingt der Wirklichkeit entsprachen. Nach einer kurzen
Eingewöhnungsphase bzw. nach den lebensnotwendigen Hinweisen durch "ältere"
Mithäftlinge begriffen die meisten Gefangenen, dass es für ihr Überleben von
enormer Bedeutung war, in den Arbeitsprozess des Konzentrationslagers
eingespannt zu werden. Denn die sogenannten unnützen Esser und insbesondere
Vertreter der Intelligenzschicht wurden nicht selten Opfer von tödlichen
Schikanen der SS-Bewacher. Darum wählten die meisten Häftlinge handwerkliche
Berufe, um als Fachspezialisten in sichere Kommandos eingeteilt zu werden, ohne
die ein Überleben eindeutig schwerer gewesen war. Jiří Jemelka, der vor seiner
Verhaftung Gewerbeschüler war, gab im Lager beispielsweise als Beruf Dreher an,
um in ein besseres Kommando eingeteilt zu werden. Zuvor arbeitete er im Kommando
"Garagenbau", welches zusammen mit einigen anderen Arbeitsstätten unter den
Häftlingen als "mörderisch" bekannt war. Als Dreher kam er in das bessere
Kommando "Fertigungswerkstätte", in dem er, nach seiner Schilderung "im
Warmen und im Trockenen" arbeiten konnte, und wo die Kapos und die SS mit
den Häftlingen viel besser umgegangen waren. Ähnliche Beispiele finden sich auch
in vielen anderen Erinnerungsberichten. Um die tatsächliche soziologische
Struktur der tschechischen Häftlingsgruppe herauszufinden, lohnt sich ein
Vergleich mit dem Berufs-verzeichnis aller überlebenden Tschechen, welches sich
im Anhang des Erinnerungs-sammelbandes "Almanach Dachau" befindet. Da es sich
hierbei nur um die Überlebenden handelt, stellen die angegebenen Häftlinge zwar
eine andere repräsentative Gruppe dar, doch überschneiden sich einerseits sehr
viele Namen mit denen im Blockbuch Nr. 20 und andererseits kommen weitere etwa
400 Namen hinzu, die das Ergebnis präzisieren können. Damit umfasst diese Gruppe
genau 1.200 Personen.
Die Daten stammen aus dem Jahr 1946, so dass man annehmen kann, dass viele
Überlebende in ihre alten Berufe zurückgekehrt sind bzw. dass die Herausgeber
des Bandes einfach die alten Berufe aus der Vorkriegszeit in das Verzeichnis
übernommen haben. Danach übten auch hier die meisten Tschechen (29 %) einen
handwerklichen Beruf aus, wobei diese viel feiner aufgegliedert sind. Darunter
befanden sich zahlreiche Bäcker, Metzger, Köche, Friseure, Schneider, Schuster,
Schlosser, Restaurateure sowie viele andere. An zweiter Stelle mit etwa 17 %
stehen ähnlich wie im Dachauer Blockbuch die Arbeiterberufe, darunter
Eisenbahner, Bergarbeiter oder Automechaniker. An dritter Stelle tritt zum
ersten Mal eine Wende ein. Im Jahr 1946 sind hier mit knappen 10 % die
Intellektuellen oder Akademiker vertreten. Unter den ehemaligen tschechischen
Häftlingen gab es nach dem Verzeichnis des "Almanach Dachau" Ärzte, Redakteure,
Schuldirektoren, Lehrer, Musiker oder Juristen, von denen sich im Lager offenbar
einige hinter einem praktischen Beruf verstecken mussten. Danach folgen mit
knappen 8 % die Beamten und mit 7 % die leitenden Kräfte, wie etwa
Fabrikdirektoren, Firmenverwalter oder Geschäftsführer. Diesen Berufsgruppen
schließen sich die Kaufleute (6,5 %) und Angestellte (6 %) in verschiedenen
Positionen an. Die Statistik von 1946 schließt ähnlich wie die aus dem Lager mit
den Schülern und Studenten (6 %), mit polizeilichen und militärischen Berufen
(5,5 %) sowie mit Berufen im Agrarbereich (5 %). Zusammenfassend lässt sich
sagen, dass die meisten Tschechen, die das KZ Dachau überlebt hatten, aus der
gesellschaftlichen Mittelschicht der Tschechoslowakei stammten. Wenn man die
Handwerker-, Arbeiter- und Angestelltenberufe sowie die Beamten zusammenfasst,
so wurden sie von genau 60 % der tschechischen Überlebenden ausgeübt. Die
Intelligenzschicht ist in ihrer Gesamtheit zwar schwächer vertreten als
erwartet, doch kann diese nicht immer eindeutig an einer akademischen Ausbildung
festgemacht werden. Hinzu kommt, dass hier, um den Vergleich nicht allzu stark
zu verzerren, sämtliche Geistliche ausgeklammert wurden, die sonst sicherlich
ebenfalls zur Intelligenzschicht hätten gezählt werden müssen. Insgesamt ist
trotzdem die Intelligenz in der Statistik von 1946 mit 10 % etwas stärker
vertreten als im Blockbuch aus der Zeit des KZ Dachau. Ebenfalls fällt deutlich
auf, dass sich in dem jüngeren Berufsverzeichnis die Zahl der Schüler und
Studenten prozentual verdoppelt. Auch hier liegt die Erklärung darin begründet,
dass die Schüler und Studenten als unqualifizierte Arbeits-kräfte sowie
potenzielle Intellektuelle eine viel schlechtere Behandlung und Arbeitszuteilung
erfuhren. Das Beispiel des Jiří Jemelka belegt diese Tatsache eindeutig. Ähnlich
ist es auch mit den militärischen und polizeilichen Berufen, die sich in der
Vergleichstatistik sogar verfünffachen. Die Gründe dafür könnten ebenfalls in
der Befürchtung der Häftlinge liegen, dass sie als Offiziere oder Polizisten in
viel schlechtere Kommandos eingeteilt sowie, dass sie seitens der SS zahlreichen
Schikanen und Misshandlungen ausgesetzt worden wären.
Im Gegensatz zu anderen Konzentrationslagern, in denen
eine andere Häftlingsgruppe, zum Beispiel die der "Berufsverbrecher", eine
höhere "Funktionsmacht" sowie ein größeres "Sozialkapital"
besaß, dominierten in Dachau eindeutig die politischen Häftlinge, so dass auch
die Tschechen, die durch dieses KZ gingen, eine etwas bessere Ausgangslage
erwartete. Dies spiegelte sich sowohl in deren Lebensbedingungen als auch in
ihrer Behandlung durch die SS-Wachmannschaften wider.
Mit der Besetzung Böhmens und Mährens gerieten neben
politischen Gegnern auch widerständische Priester und Pfarrer aller
Glaubensrichtungen ins Visier der National-sozialisten. Nach dem bisherigen
Stand gingen insgesamt 121 tschechische Geistliche durch das KZ Dachau.
Die Mehrheit bildeten mit etwa 87 % die katholischen Priester, zumal der
"Katholizismus in allen seinen Formen und mit allen seinen Gliedern in der
gesamt-staatlichen, antideutschen und antinazistischen Front"
im Protektorat vertreten war. Da die Priester außerdem Angehörige der
Intelligenzschicht waren und durch ihre Predigten einen enormen Machtfaktor in
der tschechischen Bevölkerung darstellten, bedrohten sie in den Augen der
Besatzer durch ihre subversive Betätigung nachhaltig die Stabilität des
nationalsozialistischen Regimes im Protektorat. Im Prager Gestapo-Stab wurde
daher bereits in den ersten Wochen der Besatzung eine besondere Abteilung
"Kirchen" eingerichtet.
Viele katholische Geistliche wurden aufgrund ihrer
Beteiligung an verschiedenen Wallfahrten verfolgt und inhaftiert, welche im
Frühjahr und Sommer 1939 ihren Höhepunkt erreichten. Obwohl direkt nach der
Besetzung Böhmens und Mährens sämtliche Versammlungen und Manifestationen
verboten worden waren, entstand nur kurze Zeit nach der Ankunft der deutschen
Truppen eine regelrechte Wallfahrtsbewegung, durch welche viele Tschechen ihr
nationales Bewusstsein und gleichzeitig ihre Ablehnung gegenüber dem
national-sozialistischen Regime sowie dem Protektorat offen demonstrierten. Die
Wallfahrten wuchsen schnell zu "gewaltigen gesamtnationalen Kundgebungen"
heran. Eine der größten ereignete sich am 13. August 1939 in St. Laurentius bei
Taus, wohin etwa hunderttausend Tschechen pilgerten, um ihre
antinationalsozialistische Gesinnung zu zeigen sowie um die Ansprachen von
couragierten Predigern zu hören. Die tschechischen Geistlichen spielten auch
nach dem Ausbruch des Krieges, trotz vieler Einschüchterungsversuche und
Verhaftungen, im Widerstand eine sehr aktive Rolle. Einige von ihnen "verwahrten
Waffen, waren Verbindungsleute zwischen einzelnen Widerstandsgruppen,
unterstützten Partisanen, versteckten Fallschirmspringer aus England, einige
kämpften während des Prager Aufstandes vom Mai 1945 sogar mit der Waffe in der
Hand auf den Barrikaden."
Neben den 105 katholischen Geistlichen wurden in Dachau insgesamt 16 Geistliche
anderer Glaubens-richtungen inhaftiert. Darunter befanden sich acht evangelische
Pastoren, vier Pfarrer der tschechoslowakischen Nationalkirche,
drei orthodoxe Geistliche sowie ein Unitarier. Diese Konfessionsverteilung der
tschechischen Priester im KZ Dachau entsprach in etwa auch der in der
tschechischen Bevölkerung, welche im Jahr 1930 ermittelt wurde.
Nur wenige Jahre nach dieser Volksbefragung änderte sich jedoch die religiöse
Vielfalt grundlegend. Die tschechoslowakische Nationalkirche wurde im Jahre 1940
vollständig verboten, und ihr Eigentum wurde von den Besatzern beschlagnahmt.
Ebenso erging es der orthodoxen Kirche nur zwei Jahre später. Die
protestantische Kirche blieb zwar bestehen, wurde jedoch von den
Nationalsozialisten ähnlich wie die katholische erbittert verfolgt. "Manche
Stellen in der Bibel durften in der Öffentlichkeit überhaupt nicht gelesen
werden. [...] Hinweise auf [...] die Hussiten und ihre Errungenschaften, sowie
auf Masaryk und seine Lehren wurden strengstens verboten. Sogar Religionsbücher
wurden abgeschafft."
Die ersten tschechischen Geistlichen kamen in größerer
Anzahl bereits im September 1939 nach Dachau. Es waren achtzehn überwiegend
katholische Priester, welche im Zuge der sogenannten Protektoratsaktion am 1.
September verhaftet worden waren. Die meisten von ihnen wurden beschuldigt,
gegen den Nationalsozialismus zu predigen, doch den genauen Verhaftungsgrund
erfuhren sie nur sehr selten. Am 27. September wurden sie dann zusammen mit den
meisten anderen Tschechen nach Buchenwald überführt. Ende des Jahres 1940 begann
die SS schließlich, die Priester aus allen Konzentrationslagern in Dachau
zusammen-zulegen. So strömten allmählich auch viele in anderen
Konzentrationslagern inhaftierte, tschechische Geistliche in dieses Lager. Im
Jahr 1942 kamen nach Dachau 43 tschechische Priester, von denen die meisten
vermutlich im Zuge der Terrorwelle nach dem Attentat auf Heydrich verhaftet
worden waren.
Unter ihnen befand sich auch der spätere Prager Erzbischof und Kardinal Josef
Beran, welcher in Dachau wegen seiner Hilfsbereitschaft und seines Trostes
liebevoll "Väterchen" genannt wurde. Vor seiner Verhaftung war er Seminarregens
und Universitätsprofessor an der Karlsuniversität in Prag. In Dachau harrte er
bis zur Befreiung im April 1945 aus, wobei er nur kurze Zeit später durch das
kommunistische Regime in der Tschechoslowakei neuen Schikanen ausgesetzt werden
sollte.
Die offiziellen Gründe für die Verhaftung der tschechischen Geistlichen, welche
durch das Werk von Bedřich Hoffmann alle überliefert worden sind, klingen trotz
ihrer Ähnlichkeit sehr unterschiedlich. Neben der Beschuldigung als
"Reichsfeinde", wurden Priester unter anderem wegen "Judenbegünstigung", wegen
"Beleidigung des Führers", wegen "Schwächung der inneren Front", wegen
"Gutheißung des Attentats" auf Heydrich oder wegen "staatsfeindlichen Predigten"
verhaftet und nach Dachau eingeliefert.
Hoffmann warnt jedoch, dass die in den Schutzhaftbefehlen angegebenen Haftgründe
oft nicht mit dem tatsächlichen Verhaftungsgrund übereinstimmten. Manchmal
wurden Geistliche auch wegen der Beschlagnahmung eines Klosters eingewiesen, wie
etwa im Falle von drei Prämon-stranensern aus Nová Říše, welche nach einer
zweieinhalbjährigen Odyssee durch Gestapogefängnisse und die Konzentrationslager
Auschwitz und Buchenwald, im Jahr 1945 in Dachau ankamen. Abgesehen von der
"Protektoratsaktion" erfolgte die Verfolgung der tschechischen Geistlichen im
Gegensatz zu der der polnischen Priester stets auf individueller Ebene. Wenn
trotz der Beobachtung eines aufsässigen Priesters kein Grund für dessen
Festnahme gefunden werden konnte, dann wurde oft "eine Hausdurchsuchung
vorgenommen, bei der sich schon meistens etwas fand [...], mal in der Bibliothek
ein Buch gegen den Nationalsozialismus, mal ein Manuskript auf dem Tisch,
irgendeine Zeitschrift, aber überwiegend etwas in der Korrespondenz."
Auf diese Art und Weise konnten alle unbequemen Geistlichen aus dem öffentlichen
Leben des Protektorats ausgeschaltet werden. Doch falls auch diese Methode
versagte, wurden manche Priester schlicht zu Homosexuellen erklärt, was stets
ein hinreichender Grund für deren Inhaftierung war. Ein angeblich homosexueller
Geistlicher war der beinahe sechzigjährige katholische Katechet Maximilian
Beran.
Er wurde im März 1942 nach Dachau eingeliefert, doch als Homosexueller und
Geistlicher nahm er im KZ eine besonders verachtete Randstellung ein. Er
überlebte daher nur wenige Monate und wurde noch im Oktober des gleichen Jahres
mit einem sogenannten Invalidentransport nach Schloss Hartheim bei Linz
gebracht. Dort befand sich eine "Euthanasieanstalt", in der die
Nationalsozialisten eine Gaskammer errichten ließen. In ihr wurde Maximilian
Beran, zusammen mit zahlreichen anderen Dachauer Häftlingen, durch Vergasung
ermordet.
Die tschechischen Geistlichen galten innerhalb der
Häftlingskategorisierung zwar ebenfalls als politische Schutzhäftlinge, doch sie
hoben sich von den restlichen "roten" Gefangenen eindeutig ab. Der
Altersdurchschnitt der tschechischen Priester und Pfarrer in Dachau betrug etwa
44,7 Jahre und lag somit etwa fünfzehn Jahre über dem, der übrigen tschechischen
Schutzhäftlinge. Des Weiteren wurden die Priester in Dachau separat in den
Blöcken Nr. 26, 28 und 30, den letzten drei Baracken auf der westlichen Seite
untergebracht und so von den anderen Häftlingen streng abgesondert. Ihre
Nationalität spielte dabei zunächst keine wesentliche Rolle. Die Behandlung der
Geistlichen unterschied sich ebenfalls grundlegend von der der anderen "roten"
Häftlinge. In Dachau wurden sie nämlich, ähnlich wie die Juden, einer besonders
grausamen Verfolgung ausgesetzt. "Die Priester trugen überwiegend hölzerne
Pantinen, die auch unter normalen Umständen die Füße aufrieben. Im Schnee, der
ständig an ihnen klebte, war das gehen in den Holzpantinen eine Qual. Mit
solchem Schuhwerk, angetrieben und geschlagen von (Kapo, Z. M.) Hentschel
und seinen Gehilfen, beförderten die Geistlichen den Schnee in Schubkarren und
auf Tischplatten in den Bach hinter dem Tor."
Sehr viele von ihnen wurden auch zum Austragen des Essens für das ganze Lager
eingeteilt. Die täglichen Rationen befanden sich in schweren, mit etwa 50 Liter
Flüssigkeit gefüllten Kübeln, welche im Laufschritt unter Schlägen und Tritten
der Kapos und der SS-Wachmänner von jeweils zwei Häftlingen teilweise bis an das
andere Ende des Lagers getragen werden mussten. Die meisten Häftlinge empfanden
diese Tätigkeit als eine besonders schwere und brutale Schikane. Die Quälereien,
die sie in dieser ersten Zeit im Lager oder im Arbeitskommando erleiden mussten,
waren unvorstellbar. Im April 1941 besserten sich die Lebensbedingungen der
Geistlichen in Dachau plötzlich deutlich. Sie bekamen in dieser Zeit
reichlicheres und besseres Essen, mehr Ruhe und waren von den schweren Arbeiten
befreit. Sie erhielten auch die Möglichkeit, unter Aufsicht der SS-Wachen
Gottesdienste abzuhalten und zu beten. Diese Vergünstigungen wurden
offensichtlich vom Heiligen Stuhl durchgesetzt und aus dessen Mitteln
finanziert.
Doch die Schikanen und Misshandlungen durch die SS-Männer hörten damit nicht
auf. Zámečník zitiert an dieser Stelle den polnischen Priester Kozlowiecki,
welcher über die Umstände berichtet, unter denen etwa eine Kommunion stattfand.
Als es den SS-Männern nicht schnell genug ging, erteilte einer von ihnen den
verächtlichen Befehl: "Aussaufen und Zusammenfressen und Schluß machen!"
Nach nur wenigen Monaten verschlechterten sich die Lebensbedingungen der
Priester erneut spürbar und ihre Sterblichkeit stieg deutlich an. Diejenigen,
denen es nicht gelang, einen sicheren Platz in einem Arbeitskommando zu
ergattern und dadurch eine zusätzliche, überlebenswichtige Brotration zu
erhalten, "litten quälenden Hunger (und) verfielen physisch binnen kurzer Zeit".
Viele von ihnen wurden zudem Opfer von diversen medizinischen Versuchen oder von
tödlichen "Invalidentransporten". Von den insgesamt 2.720 Geistlichen, die in
Dachau konzentriert waren, starben 1.034, darunter 27 Tschechen. Weitere 18
wurden im Laufe ihrer Haftzeit entlassen, und 76 tschechische Geistliche wurden
im April 1945 in Dachau befreit.
Damit endete das Kapitel der "grauenvollste(n) Verfolgung der christlichen
Geistlichkeit in der Geschichte der Neuzeit."
Zur Diskussion im Forum:
[Nationalsozialistische
Konzentrationslager]
-
Eine genaue
Zahl ist im Rahmen der Magisterarbeit kaum feststellbar, da die
Häftlingsdatenbank auf Anfrage nur die Anzahl der Schutzhäftlinge ermitteln
kann. Zu diesen zählten jedoch auch Gefangene anderer Kategorien, wie etwa
Juden, Homosexuelle, Bibelforscher und Rotspanier.
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Erlass vom
25.1.1938, zum Teil abgedruckt bei: Broszat, a. a. O., S. 386 – 387.
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Erlass vom
3. September 1939, z. T. abgedruckt bei: ebenda, S. 399.
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Erlass vom
27. August 1941, z. T. abgedruckt bei: ebenda, S. 406.
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In Dachau
wurden beispielsweise bei einem Fliegerangriff im Sommer 1944 die meisten
Effekten der Häftlinge verbrannt. Damit endeten auch viele mitgebrachte
Dokumente, darunter auch viele der ausgehändigten Schutzhaftbefehle, im
Feuer.
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Tausik,
Heřman: Z dvacátého bloku. [Aus dem zwanzigsten Block], in: Almanach Dachau.
Kytice událostí a vzpomínek.
[Almanach Dachau. Ein Strauß von Ereignissen und
Erinnerungen], S. 165.
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Da das
Interview mit Herrn Jemelka auf tschechisch geführt wurde, kann der Befehl
auch durch die Übersetzung vom Original abweichen.
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Interview
mit Radovan Dražan im September 2002.
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Näheres
dazu: Kural, a. a. O., S. 61.
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DaA 31.713.
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DaA 12.898.
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Vgl. auch
eine Tabelle mit den häufigsten Haftgründen ausländischer Häftlinge bei
Broszat, a. a. O., S. 407.
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Ein
genaueres Alter ist leider kaum ermittelbar, da man dafür einen präzisen
Zeitpunkt, wie etwa den Tag der Verhaftung oder der Einlieferung nach
Dachau, benennen müsste, an dem man das Alter der Häftlinge eindeutig
festmacht. Bei nahezu 6.000 Gefangenen würde jedoch eine solche individuelle
Analyse den Rahmen der Arbeit eindeutig sprengen. So wurden lediglich die
jeweiligen Jahrgänge in ihrem Durchschnitt statistisch ausgewertet.
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DaA 35.060.
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Der
Intellektuellenbegriff ist hier nur schwer definierbar. In beiden
Statistiken sind unter ihm beispielsweise alle Akademiker, Künstler und
Journalisten erfasst worden. Bei dem Beruf "Maler" war zudem nicht
abzusehen, ob es sich um akademische Maler oder um Handwerker handelt. Diese
Gruppe (13 Vertreter) wurde somit ausgeschlossen (bzw. steht unter
"sonstiges").
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Nicht alle
Überlebenden wurden in dieser Statistik aufgenommen. Die Geistlichen wurden
hier etwa ganz ausgelassen, da diese im Lager nicht im Block Nr. 20
untergebracht waren und dadurch den Vergleich etwas verzerrt hätten. Die
Ergebnisse beider Statistiken sind im Anhang dieser Arbeit
beigefügt.
-
Beide
Begriffe stammen von Wolfgang Sofsky und werden im Kapitel 2.4 näher
erläutert werden. Sofsky, Die Ordnung des Terrors, S. 150 –151.
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Da nicht
alle Geistlichen in den Zugangsbüchern oder Häftlingskarteien auch als
"Geistliche" vermerkt wurden, bildet die Grundlage für die Untersuchung der
tschechischen Pfarrer und Priester in diesem Fall ausnahmsweise nicht die
Häftlingsdatenbank, sondern das ausführliche und meist verlässliche
Verzeichnis von Eugen Weiler, welcher ebenfalls im KZ Dachau interniert
gewesen war. Weiler, Eugen (Hrsg.): Die Geistlichen in Dachau sowie in
anderen Konzentrationslagern und Gefängnissen. Nachlaß von Emil Thoma,
Mödling [ca. 1971]. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass Weiler
insgesamt 159 tschechische Geistliche angibt, wobei 38 von ihnen laut
"Faust" als "Deutsche" erfasst wurden. Diese wurden in der vorliegenden
Arbeit aus den Statistiken ausgeklammert, so dass sich in einigen Fällen die
Angaben in diesem Kapitel von Weilers unterscheiden.
-
Černý,
Bohumil: Die Kirche im Protektorat 1939 – 1945, in: Seibt, Ferdinand
(Hrsg.): Bohemia sacra. Das Christentum in Böhmen 973 – 1973. Ecclesia
temporalis, ecclesia universalis, ecclesia magistra, ecclesia, Düsseldorf
1974, S. 347.
-
Ebenda, S.
347.
-
Ebenda, S.
350.
-
Ebenda, S.
354.
-
Die
tschechoslowakische Kirche wurde im Jahre 1920 im Zuge der Entstehung der
Ersten Tschechoslowakischen Republik gegründet. Sie war eine "romfreie
Kirche mit tschechischer Kirchensprache, die im übrigen ,vorläufig die im
Geiste der Demokratie erneuerte Religionsordnung der röm.-kath. Kirche’
übernahm." Ebenda, S. 337.
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Die
Volkszählung von 1930 wies bei 14,7 Millionen Einwohnern der
Tschechoslowakei neben 10,8 Mio. Katholiken, 595.041 Unierten und 356.838
Juden bereits 1,1 Mio. Protestanten, 145.598 Orthodoxe, 854.638
Konfessionslose und 739.385 Angehörige der Tschechoslowakischen
Nationalkirche aus. Die Tschechoslowakei, in: Jedin, Hubert/Repgen, Konrad
(Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Bd. 7: Die Weltkirche im 20.
Jahrhundert, Freiburg, Basel, Wien 1979, S. 523, Anm. 43.
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IMT, Bd. 8,
S. 365.
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Weiler, a. a. O., S. 68.
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Nach seiner
Rückkehr wurde Beran im Jahr 1946 zum Prager Erzbischof ernannt. Da er es
jedoch zwei Jahre später ablehnte, die katholische Kirche dem
kommunistischen Regime unterzuordnen, wurde er im Rahmen der Repressionen
nach dem kommunistischen Putsch isoliert und in den Jahren 1950 – 1963
interniert. Nach seiner Entlassung durfte er nicht mehr nach Prag
zurückkehren so dass er, nachdem er vom Papst zum Kardinal ernannt worden
war, nach Rom übersiedelte. Nach seinem Tode wurde er als einziger
Geistlicher, der nicht Papst gewesen war, im Petersdom beigesetzt. Siehe
dazu www.webpark.cz/politikon/kdu.htm.
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Hoffman,
Bedřich: A kdo vás zabije ... Život a utrpení knežstva v koncentračních
táborech. [Und wer euch tötet ... Leben und Leiden der Priester in den
Konzentrationslagern], Přerov 1946, S. 330 – 346.
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Ebenda, S.
17.
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Hoffmann, a.
a. O., S. 345, Weiler, a. a. O., S. 129.
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Näheres zu
den Invalidentransporten folgt im Kapitel 2.5.
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Zámečník,
Dachau, S. 174.
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Ebenda, S.
174.
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Ebenda, S. 175.
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Ebenda, S.
175.
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Zu den
statistischen Daten vgl.: Weiler, a. a. O., S. 46 sowie Zámečník, Dachau, S.
180.
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Ebenda, S. 180.
5. ANHANG
5.1.1 Quellenverzeichnis
5.1.2 Literaturverzeichnis
5.2.0 Abkürzungen
Zur Diskussion im Forum:
[Nationalsozialistische
Konzentrationslager]
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