Im folgenden sollen die
Erscheinungsformen von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in
der Tschechischen Republik dargestellt werden. Nach einem historischen
Rueckblick soll die aktuelle Situation erarbeitet, bewertet und anhand von
statistischen Daten belegt werden. Waehrend von 1918-1993 die
Tschechoslowakei als ganzes behandelt wird, spreche ich in der Zeit davor,
die Situation in den historisch tschechischen Laendern, Boehmen, Maehren und
Schlesien an. Es gilt schliesslich herauszufinden, ob Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit marginale oder zentrale Probleme der jungen Demokratie
bilden.
Als Quellen konnten fuer diese Arbeit
nur Bildmaterialien bezogen werden. Dabei bot vor allem Natalie Bergers Werk
einen tiefen Einblick in die Lebensweise des Judentums in den tschechischen
Laender. Ausser einem ausfuehrlichen und sehr kritischen Bericht in der
Zeitschrift Osteuropa war fuer die Darstellung der Geschichte und aktuellen
Position der Roma vor allem Rachel Tritts Werk aus der Reihe Helsinki Watch
Report aufschlussreich. Darin wird sehr systematisch und durch viele
Interviews unterlegt die lange Liste der Diskriminierung der Roma
abgehandelt. Neben zahlreichen Ausschnitten aus deutschen Zeitungen war auch
das moderne Medium des Internets besonders hilfreich. Darin konnten vor
allem Tageszeitungen auf Artikel, die zum Thema beitragen koennen,
durchsucht werden. Praktisch waren auch die Homepages, woraus aktuelle
Angaben zur Sitzaufteilung im Parlament, Arbeitslosen- und Inflationsrate
bezogen werden konnten.
Waehrend es zahlreiche Literatur zu
Antisemitismus in Tschechien gibt, hatte ich einige Muehen Schriften ueber
die Problematik der Roma zu beziehen. Vielleicht kann schon die
unterschiedliche Fuelle des Materials eine Antwort auf die Frage geben, ob
es sich um marginale oder zentrale Probleme handelt.