|
Archiv haGalil onLine Oktober / November 2003
Martin Hohmann:
"Ein Mann für Deutschland"
Am 3.Oktober hält der CDU Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann in
seinem Fuldaer Wahlkreis eine Rede zum Nationalfeiertag. Der Titel
der Rede: "Gerechtigkeit für Deutschland".
Nachdem er die Stimmung mit populistischen Sprüchen über
vermeintliche "Schmarotzer" angeheizt hat, greift er die
Bundesregierung an, da diese keine Bereitschaft zeige die
Entschädigungszahlungen für Überlebende des NS-Terrors
einzuschränken. Danach ergießen sich ausführliche und blutrünstige
Schilderungen angeblicher Untaten "jüdischer Bolschewisten" über
das versammelte Publikum. Am Schluss steht wieder einmal die
Forderung nach einem Schluss-Strich im Raum.
Im Saal hat niemand protestiert und auch in der Presse findet sich
zur Rede kein Widerspruch.
Eine Reaktion auf
Hohmanns antisemitischen Hetzrede folgt erst als Klaus Parker, verantwortlich für die
Bearbeitung des
haGalil Meldeformulars,
Teile der Rede in einem rechten Esoterikforum
zitiert findet. Da haGalil sich mit dem in Hohmanns Rede seitenweise zitierten Buch "Jüdischer
Bolschewismus Mythos und Realität" bereits im September befasst
hatte, war das Thema nicht neu.
Neu war höchstens, dass ein Vertreter einer im Bundestag
vertretenen Volkspartei eine so ausgefeilte und ausführliche Rede
in aller Öffentlichkeit, auf einer offiziellen Veranstaltung, halten konnte.
Wir beschlossen daher auf diese Rede aufmerksam zu machen: "Der
erste
Artikel zur Rede erschien am 27.10.2003 in hagalil.com,
gleichzeitig informierten wir den Fraktionsvorstand der CDU, den
Bundestagspräsidenten, die Presse und eine Mitarbeiterin des
Hessischen Rundfunks. Der erste TV-Bericht erschien kurz darauf im
Hessischen
Rundfunk. Am Abend des 28.10. dann auch in Tagesschau und
Tagesthemen.
Die in der deutschen Presse kursierende Behauptung, die Rede sei
erstmals und "rein zufällig einer anonym bleibenden amerikanischen
Jüdin" aufgefallen, ist falsch.
Martin Hohmann in rechten Kreisen:
Wieso wusste davon bisher niemand etwas?
haGalil onLine - Pressemeldung 31-10-2003 -
Kurze Zusammenfassung bisher: Eine
Reaktion auf Hohmanns antisemitischen Hetzrede erfolgte erst als
Klaus Parker, verantwortlich...
|
Dossier (neuere Artikel zuerst)
Martin Hohmann
wurde am 15-11-2003 auf einer Sondersitzung der CDU/CSU-Fraktion mit der
notwendigen Zweidrittelmehrheit ausgeschlossen.
Er ist damit der erste
Abgeordnete, der je aus der Unions-Fraktion ausgeschlossen wurde.
195 Unionspolitiker stimmten für den Ausschluss
Hohmanns, 28 dagegen, 16 Mitglieder enthielten sich der Stimme.
Damit wurde erstmals in der Geschichte ein Mitglied von der
Unions-Bundestagsfraktion ausgeschlossen.
Die CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Angela Merkel bezeichnete das
Ergebnis als "eindeutig" und politisch richtig. Die relativ hohe
Zahl der Gegenstimmen und Enthaltungen deute laut Merkel auf die
menschliche Verbundenheit mit Hohmann zurück, nicht etwa auf
Zustimmung zu seiner Rede.
Herbert Fleissner:
Ein
Verleger und der braune Sumpf
Bekannt ist: Herr Fleissner begleitet Herrn Hohmann kritisch,
publiziert Antisemiten und sponsert rechtsextremistische
Zeitungen...
Judentum und deutsches Selbstverständnis:
Antisemitismus ein Problem der Definition?
Der Fall Hohmann und vor allem die
Reaktionen auf ihn belegen einmal mehr, dass die deutsche
Gesellschaft ein doppeltes Problem der Wahrnehmung besitzt:
nämlich eines der Selbstwahrnehmung, und eines der Wahrnehmung von
Judentum bzw. des Judentums als sozio-kultureller und religiöser
Entität...
Grundlagen zur Theorie des
Antisemitismus:
Politische Psychologie des Antisemitismus
Die Wurzeln der Politischen Psychologie
des Antisemitismus liegen vor allem in der Kritischen Theorie der
"Frankfurter Schule" und damit in der psychoanalytischen und
marxistischen Theorie...
CDU-Parteitag:
Blüm
kritisiert Sharons "Verbrechen"
Der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) hat
den Ausschluss des Abgeordneten Martin Hohmann aus Partei und
Fraktion kritisiert...
Antisemitismus:
Westdeutsche Herrenreiter
Hohmann und Co geht es nicht um Antisemitismus -
sie wollen die Nation aus der Mitte der Gesellschaft heraus
rehabilitieren. Ihre Gemeinplätze sind durchaus mehrheitsfähig...
Bundeswehr und ihre rechte
Verbindungen:
Neue Aufgaben ?
Rechte Vereinigung SWG ist in der Führungsakademie
der Bundeswehr wieder willkommen, obwohl der Verfassungsschutz vor
Jahren warnte...
Bundeswehr:
"Es gibt braunen Mief im Führungscorps"
Nach der Entlassung des Brigadegenerals Reinhard
Günzel durch Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) wird wieder
über rechtsextreme Tendenzen in der Bundeswehr diskutiert. Günzel,
der Kommandeur der Kommando Spezialkräfte (KSK), hatte dem
Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann (CDU) schriftlich zu seiner
Rede zum Tag der deutschen Einheit gratuliert...
Alltag in Fulda:
Antisemitismus ohne Antisemiten
Die CDU in Fulda fühlt sich "verwaist": Warum hat
Parteichefin Merkel nicht wenigstens angerufen, bevor sie den
Fuldaer Abgeordneten Martin Hohmann aus der Fraktion ausschließt?
Die SPD kämpft derweil um Zeilen in der Lokalpresse...
Christliche Judenfeindlichkeit:
"Lasst uns beten für die treulosen Juden"
Die antisemitische Rede des
CDU-Abgeordneten Martin Hohmann ist kein zeitgenössisches
Phänomen. Sie steht in einer 2.000 Jahre alten Tradition
christlicher Judenfeindlichkeit...
Diskurs über Antisemitismus:
Das
Wunder von Neuhof
Die Grundstruktur des deutschen
Diskurses über den Antisemitismus lautet schlicht: Wer Antisemit
ist, bestimmt der Souverän, der Staat samt seinen ideologischen
Apparaten...
Das vollständige Interview im Wortlaut:
Martin Hohmann in Neuhof
"Hat Sie die Entrüstung nach Ihrer Rede
überrascht?" fragte Friedrich Kurz...
Gerechtigkeit für Deutschland":
Martin
Hohmann zum Nationalfeiertag
MdB Martin Hohmann (CDU):
Die
Rede zum Nationalfeiertag im Original
Antisemitismus in Deutschland:
Hohmann und kein Ende
Am 14. Oktober 03 wurde Martin Hohmann
aus der CDU/CSU Bundestagsfraktion ausgeschlossen. Die Abstimmung
in der Fraktion ist mehr als deutlich ausgefallen. Von 248
Fraktionsmitgliedern verweigerten 28, indem sie gegen den
Ausschluss votierten, Frau Merkel offen die Gefolgschaft...
Es fällt der CDU offensichtlich schwer, sich von Hohmann zu
trennen. Nachdem aber trotz der Rüge vom letzten Montag das
Thema noch immer öffentlich diskutiert wurde und mittlerweile
weitere Unionsabgeordnete wegen diffamierenden und verhetzenden
Reden in's Gespräch gebracht worden waren, hat sich die
CDU-Spitze, nach einer "schwierigen Debatte", nun doch zum
Ausschluss des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann entschlossen.
Die Abstimmung in der Fraktion soll am Freitag stattfinden.
Stimmen aus der Provinz:
Irgendwann muss Schluss sein
Unruhe in der Union: "Gut, wir haben eine schlechte Vergangenheit,
aber irgendwann muss Schluss sein", meint ein älterer Herr. Ein
Parteifreund sagt, die Deutschen seien nach 1945 "ruhig
geblieben", hätten sich "mit Vielem versöhnt - hat das der Jude
auch getan?"...
Pressemitteilung - ROBIN WOOD:
Affäre
Hohmann ist auch Zeitungsaffäre
'Die Affäre Hohmann ist auch eine Zeitungsaffäre',
sagte DJV-Bundesvorsitzender Rolf Lautenbach...
Der kleine Unterschied:
Martin Hohmann und Henry Nitzsche
Die CDU steckt noch mittendrin in der Affäre um
Martin Hohmann, da ziehen schon die nächsten Wolken negativer
Pulicity auf, diesmal aus Richtung Sachsen...
Hohmann und der Antisemitismus in den deutschen Medien:
Der
nächste Hohmann kommt bestimmt
Eins ist unstrittig: Der CDU-Abgeordnete Martin Hohmann ist ein
Antisemit. Man darf ihn so nennen, ohne dass er juristisch dagegen
vorgehen könnte. Hohmann selbst würde sich aber nicht so
bezeichnen...
Hohmann und der Kanzler:
Gemeinsamkeiten und Differenzen
3 linke Thesen zu Antikommunismus und
Antisemitismus...
MP Martin Hohmann at the National Holiday:
"Justice
for Germany"
Slightly more than a year ago the German Public
Broadcasting Company ARD televised in their magazine programme
"Panorama" a feature about radical right-wingers in one of the
major German parties, the conservative CDU...
Hintergrundinformation zur Hohmann-Rede:
Henry
Ford Autohersteller und Antisemit
Die Affäre um Martin Hohmann und seine
antisemitische Rede zum 3. Oktober zieht mittlerweile immer
weitere Kreise. Auch wenn sich der Bundestagsabgeordnete
mittlerweile, sagen wir, "entschuldigend" geäußert hat, es steht
fest, dass er dies ausschließlich unter dem Druck der
CDU-Parteiführung getan hat...
Die Mär vom jüdischen Bolschewismus:
Hohmann, der General und der Fall Angela Merkel
Unerträglich nannte die CDU Vorsitzende Angela
Merkel die Äußerungen von Martin Hohmann. Dabei versucht sie den
Eindruck zu erwecken, dass sie von den Ausführungen Hohmanns
überrascht worden sei...
Beschwerde über Hohmann-Äußerungen:
JCC warnte
schon vor zwei Jahren
Entgegen der Versicherungen der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat es schon vor dem aktuellen Eklat
Klagen über antisemitische Äußerungen des Abgeordneten Martin
Hohmann gegeben...
Warnung
vor Hohmann:
Union wurde schon 2001
angeschrieben
Claims
Conference beklagte "antisemitische Stereotypen"
Martin Hohmann in rechten Kreisen:
Wieso
wusste davon bisher niemand etwas?
Dass
Martin Hohmann seit langem in
rechtsextremistischen Kreisen verkehrt, ist eine Tatsache. Dass
daraus noch niemand, weder in seiner Partei, noch im Bundestag,
Konsequenzen gezogen hat, ist umso merkwürdiger, da sich jeder
normale Internetnutzer diese Querverbindungen erschließen kann...
Die Quellen des MdB Hohmann:
Von Biebersteins "Jüdischer Bolschewismus"
Grundsätzlich geht es von Bieberstein darum, von "jüdischer
Schuld" im Zusammenhang mit dem Kommunismus zu sprechen. Am
Schluss landet der Autor bei Ernst Nolte...
AG Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit:
Frau Merkels Wertschätzung für die Umweltpolitik ist offenbar
gering
Der Umweltausschuss ist zwar für Abfall zuständig,
damit ist aber nicht antisemitisches Gedankengut gemeint...
Leute von vorgestern
für die Umweltpolitik von morgen:
Hohmann -
der Garant für Reaktorsicherheit?
NAJU fordert Entfernung des Politikers Hohmann aus
dem Umweltausschuss...
Antisemitismus:
Gestatten, Hohmann, Volksvertreter!
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat am
3. Oktober in seinem Heimatort eine antisemitische Rede gehalten:
Er gab Juden Schuld am stalinistischen Massenmord...
Martin Hohmann:
Der Rechtsaußen wird zur Chefsache
Der CDU-Vorstand muss heute über das Schicksal des
Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann beraten, der über die Juden
als "Tätervolk" gesprochen hatte. Fraktionschefin Merkel möchte
wohl Konsequenzen, doch was will CDU-Landeschef Koch...
General Güntzel und Antisemitismus:
Struck gibt keine Bewährung
General Günzel muss sofort gehen - nicht nur wegen
des laxen Umgangs der CDU mit Martin Hohmann. Der KSK-Chef ist
schon früher auffällig geworden...
Protest-Aufruf an Paul Spiegel:
Eine
Grenze wurde überschritten
Unbehagen treibt mich dazu, Ihnen meine Meinung zur Affäre Hohmann
und zu Ihrer Rolle im Umfeld dieser Affäre offen zu schreiben...
Martin Hohmann:
Merkel ignoriert den Wunsch des Zentralrats
Unions-Spitze gibt dem antisemitisch aufgefallenen
Abgeordneten Hohmann "letzte Chance", definiert die aber nicht
Merkel ignoriert den Wunsch des Zentralrats...
Projekt Archiv e.V. Berlin:
Parteiausschluss wegen Antisemitismus gefordert
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hohmann hat in einer
Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3.Oktober 2003 in seinem
Heimatort Neuhof (Fulda) den Holocaust verharmlost...
Martin Hohmann:
Merkel zögert noch
Auch die CDU-Vorsitzende findet die Äußerungen
ihres Parteifreunds Martin Hohmann über Juden als Täter
"unerträglich". Konsequenzen bisher: keine...
Jüdischer Kulturverein Berlin:
Sofort
zurücktreten!
Es gibt nur eine Antwort auf den hessischen
CDU-Abgeordneten Martin Hohmann aus Neuhof. Die lautet: Treten Sie
zurück...
Martin Hohmann:
Rügen haben kurze Beine
Der Fall Hohmann: CDU-Vorstand rügt die
antisemitischen Äußerungen des Abgeordneten. Grüne halten Maßnahme
für unzureichend. Zentralrat der Juden fordert Ausschluss aus
Fraktion...
Hohmann-Affäre:
VM
Struck entlässt KSK-Chef Günzel
Der Chef der Bundeswehr-Spezialeinheit
KSK, Reinhard Günzel, ist wegen einer Solidaritätsadresse an den
umstrittenen
CDU-Abgeordneten Martin Hohmann entlassen worden...
KSK-Chef bedankt sich bei Hohmann:
Brigadegeneral Günzel lobt "ausgezeichnete Rede"
Brigadegeneral Reinhard Günzel, Chef des Kommando Spezialkräfte (KSK)
der Bundeswehr, hat sich bei dem CDU-Abgeordneten Martin Hohmann
für dessen heftig kritisierten Vortrag "sehr herzlich" bedankt.
Der Abgeordnete selbst, hat seine umstrittene Rede verteidigt:
"Soweit die Rede Fakten enthält, kann ich nichts davon
zurücknehmen"...
Vorstand und Präsidium der CDU erteilten dem
Bundestagsabgeordneten Hohmann eine Rüge und bezeichneten
seinen Redebeitrag als unerträglich. Die Oppositionsführerin
Merkel erklärte, Hohmanns Äußerungen seien unvereinbar mit den
Grundwerten der Partei. Von einem
Ausschluss Hohmanns aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sah
die Führungsspitze ab.
Hohmann und alte Traditionen der Union:
Den
rechten Rand bedient
Sicher wäre es falsch, der Union insgesamt Antisemitismus zu
unterstellen. Die Distanzierungen von Hohmann wären allerdings
glaubwürdiger, wenn es nicht eine lange Tradition in der Union
gäbe, am rechten Rand im trüben zu fischen...
Erste Reaktionen zu MdB Hohmann
MdB Martin Hohmann:
CDU-Politiker verharmlost Holocaust
CDU-Bundestagsabgeordneter:
Antisemitische Äußerungen
Rechtsradikal in der CDU:
CDU-Abgeordneter nennt Juden "Tätervolk"
MdB Martin Hohmann (CDU):
Die Rede zum Nationalfeiertag, 3. Oktober 2003
Martin Hohmann in rechten Kreisen:
Wieso wusste davon bisher niemand etwas?
haGalil onLine - Pressemeldung 31-10-2003 -
Kurze Zusammenfassung bisher: Eine Reaktion auf
Hohmanns antisemitischen Hetzrede erfolgte erst als Klaus Parker,
verantwortlich...
MdB Martin Hohmann zum Nationalfeiertag:
"Gerechtigkeit für Deutschland"
Vor gut einem Jahr berichtete das
ARD-Magazin Panorama über Rechtsradikale in der CDU. Die Sendung führte zahlreiche
Beispiele von CDU-Mitgliedern an, die in rechtsradikalen Vereinen sprechen,
in rechten Verlagen publizieren, kurzum, CDU-Mitgliedern, die sich in
Kreisen bewegen, die vom Verfassungsschutz eindeutig als rechtradikal
eingestuft und entsprechend beobachtet werden. CDU-Generalsekretär Laurenz
Meyer wusste damals von nichts, bat aber um die Übermittlung von Fakten,
damit man gegebenenfalls handeln könne. Die genannten Personen sind
weiterhin CDU-Mitglieder. In der Sendung fiel auch der Name Martin
Hohmann...
|
|
Weitere Meldungen (Deutschland)... |
|
|
|