Pride und Hoffnung

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In Tel Aviv findet in diesem Jahr keine Pride Parade statt. Normalerweise ist die Parade der furiose Höhepunkt eines ganzen Pride-Monats. In diesem Jahr wurde beschlossen, stattdessen eine Kundgebung abzuhalten, die im Zeichen von Pride und Hoffnung steht.

Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Vertretung der Familien der Entführten stattfinden, mit dem Ziel, gemeinsame Werte wie Freiheit, Gleichheit und Hoffnung zum Ausdruck zu bringen.

Der Kampf der LGBTQ-Gemeinschaft für Freiheit und Gleichberechtigung hat in den vergangenen Monaten eine neue Dimension bekommen, ein Kampf um Freiheit, die so vielen brutal genommen wurde. Die LGBTQ-Gemeinschaft leistet überall ihren Beitrag, um diesen Kampf für die Rückkehr der Geiseln zu unterstützen. Die Kundgebung, die heute Abend im Charles Chlore Park in Tel Aviv stattfinden wird, ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.

Während der Kundgebung wird eine Pride-Auszeichnung an Mitglieder der Gemeinschaft verliehen, die sich in besonderem Maße seit dem 7. Oktober verdient machten. Dazu gehören zum Beispiel: Or-li Niv, Mutter des verstorbenen Sgt. Omri Niv, der am 7. Oktober fiel; Maya Arabi, die erste Trans-Krankenschwester in Israel; Omer Ohana, Lebensgefährte von Oberstleutnant Major Sagi Golan, der bei der Verteidigung von Be’eri starb; Major Maayan Grosef, ein Transgender-Kämpfer, der in Gaza kämpft; Eitan Kreuzer, Dr. Alon Crispin, Yael Doron, Michal Pir, Nir Adam Sharon und Peri Fatal – das Team des Forensic Medicine Institute; Eliav Batito, Direktor und Initiator des Civil Information Headquarters; Deborah Gitis, Gründerin von „Emergency Culture“; Dan Farr, Regisseur und Herausgeber des Dokumentarfilms NOVA#; Yael Lavi, Liron (Cohen) Lavi und Asaf Rosenheim, Initiatoren des Projekts „Rückkehr in ein sauberes Haus“; Carmen Almakais, Gründerin von „Okef Israel“; Korporal Moran Tadagi, Polizistin; Dr. Noa Vardi, Psychiaterin, eine der Gründerinnen von „Bnefshnu“ und Regev Sapir, Leiter vor Ort der Familien der Entführten und Vermissten.

Unter den Redner ist Ron Huldai, Tel Avivs Bürgermeister, Nadav Rudaif, der vor etwa 20 Jahren mit der großen Unterstützung seines Vaters Lior sein Coming Out hatte. Lior wurde am 7. Oktober ermordet, seine Leiche von Hamas-Terroristen nach Gaza entführt. Sprechen wird auch Tal Levy, dessen Bruder Or Levy nach Gaza entführt wurde, sowie der international bekannte Comedian Daniel Ryan Spaulding.

Die Straßen der Stadt und das Kundgebungsgelände sind in diesem Jahr mit besonderen Pride-Flaggen geschmückt, bei denen der gelbe Farbstreifen deutlich erweitert ist, als Zeichen der Solidarität mit den Entführten und ihren Familien. Der Entwurf dafür stammt von Erez Oved.