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Frieden: Arabische Stimmen zwischen Jerusalem und Damaskus
Diese Woche besuchte Farid Gardi, der Oppositionsführer Syriens, Haifa. Im jüdisch-arabischen Zentrum Beit Hagefen, wo er bei Haifas Bürgermeisters Yona Yahav zu Gast war, sagte Gardi, Haifa und der Galil seien der Beweis dafür, dass ein gemeinsames Leben von Juden und Arabern möglich ist. Im Galil sei dies nicht nur eine Vision, sondern tagtäglicher Alltag. Sein Traum sei es, dieses "Modell Haifa" nach Syrien zu kopieren...
Tarek Hamid, einer der führenden Kommentatoren der weit verbreiteten arabischen Tageszeitung „A-Shark Al-Awsat“ meinte unterdessen zu den Verhandlungen zwischen Israel und Syrien, dass Damaskus und Israel noch nicht reif für den Frieden seien.
Auch der israelische Vorschlag, vom Golan abzuziehen und diplomatische Beziehungen zu Syrien aufzunehmen, als Gegenleistung für einen Abbruch der Beziehungen zwischen Syrien und dem Iran, sei ein weiterer Versuch, Zeit zu vergeuden. Jeglicher israelisch-syrische Frieden würde eine sofortige Scheidung zwischen Damaskus und Teheran bedeuten.
Hamid weiter: "Die Syrer wollen Frieden, und auch die Israelis. Aber es gibt abgrundtiefe Unterschiede zwischen den Seiten. Damaskus, als Regime, ist kein Land des Friedens, und Israel heute ist ein Land, das innerlich zerrissen und gespalten ist. Das syrische Regime spricht nur von „Widerstand“ und Konflikt und arabischer Identität. Und ich frage mich: Wo ist das wirtschaftliche Syrien? Wohin sind Erziehung, Bildung, Kultur verschwunden? Wo ist die politische Infrastruktur des Landes? Wer hätte geglaubt, dass es vor 20 Jahren in Syrien 120 Kinos gab, und heute sind nur mehr 6 übrig geblieben.
Mit großem Bedauern muss man sagen, dass Syrien nicht bereit und nicht fähig ist, Frieden zu schließen. Nicht jetzt, und nicht in absehbarer Zukunft".
Was heute für Syrien charakteristisch sei, sei mehr als alles andere, das Ausmaß der Fehler, die gemacht wurden und werden, weil die Lage und die Ereignisse in der Region falsch gedeutet werden.
"Ich schreibe das, weil es mir am Herzen liegt. Es ist mir schade um Damaskus", so Hamid, dessen Artikel für Jedioth von Smadar Peri übersetzt wurde.