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Talkshow live aus Teheran

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad inszeniert ein Geiseldrama mit Happy End...

Von Thomas von der Osten-Sacken
Jungle World 15 vom 11. April 2007


An Gesprächsbereitschaft ließ Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad es nicht mangeln, nachdem der Iran 15 britische Marinesoldaten im Schatt al-Arab mehr oder weniger gekidnappt hatte. Elf Tage lang wurden die Briten in Teheran in Einzelhaft festgehalten, wobei, unabhängig von der Frage, ob sie nun in irakischen oder ira­nischen Hoheitsgewässern festgenommen wurden, ihre Behandlung die Genfer Konventionen verletzte. Angaben der Soldaten zufolge wurden sie bedroht, erlebten eine Art Scheinexekution und wurden gezwungen zu erklären, sie seien in iranischem Hoheitsgebiet festgenommen worden.

Das allerdings störte in der deutschen Medienberichterstattung vor allem jene wenig, die ansonsten routiniert Guantánamo mit Nazi-Konzentrationslagern vergleichen. Dabei operiert die Britische Ma­rine unter dem Schutz der UN. Denn sie kontrolliert im Schatt al-Arab Schiffe, um Waffen- und Ölschmuggel gemäß Resolution 1 723 des UN-Sicherheitsrats zu verhindern. Hatte der Iran schon zuvor erklärt, er betrachte eine Resolution der Vereinten Nationen gegen sein Nuklearprogramm als »illegal«, so zeigte er mit der Geiselnahme der Briten einmal mehr, wie wenig ihm die UN be­deuten, wenn sie gerade nicht die USA oder Israel verurteilen. Denn dass die Festnahme der Soldaten vorbereitet gewesen ist und im Zusammenhang mit dem wachsenden internationalen Druck auf Ahmadinejad zu sehen ist, daran lässt sich kaum zweifeln. Inszeniert wurde das Ganze deshalb auch als Geiselnahme für die Medien – vor allem die arabischen und iranischen.

Statt auf die Provokation angemessen zu rea­gieren, gaben die UN und vor allem die EU windelweiche Erklärungen ab, bei einem Treffen in Bremen lehnten die EU-Außenminister sogar einen Antrag ihres britischen Amtskollegen ab, weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Und der UN-Sicherheitsrat rang sich zu einem Aufruf durch, der eine »baldige Lösung des Problems« forderte.

So konnte Ahmadinejad die Freilassung der Briten als großzügige Geste des »iranischen Volkes« inszenieren. Ob das Ende der Affäre, bei der angeblich das Vereinigte Königreich keine Zugeständnisse gemacht hat, aber als Sieg des iranischen Präsidenten in die Geschichte eingehen wird, ist fraglich. Wer innerhalb der iranischen Polykratie die Festnahme angeordnet hat, ist unklar. Denn Angehörige des iranischen Establishments zeigen sich keineswegs begeistert von Ahmadinejads Außenpolitik und fürchten eine wei­tere Isolation des Iran.

Während also iranische Medien von einem Sieg über Großbritannien sprechen, meint etwa Patrick Clawson vom Washington Institute for Near East Policy, die Iraner hätten im Gegenteil sehr wenig Nutzen aus dem Ganzen gezogen: »Sie haben es geschafft, die USA davon zu überzeugen, dass sie dieselben Leute geblieben sind, die 1979 die amerikanische Botschaft besetzten. Sie haben die Europäer davon überzeugt, dass Iraner ein wenig wild und unberechenbar sind. (…) Und sie haben ihre eigene Bevölkerung davon überzeugt, dass revolutionä­rer Aktivismus vor praktischer Politik steht.«

Verfolgt man allerdings die deutsche Medienberichterstattung, so haben sich die Europäer einmal mehr darin bestätigt, dass Verhandlungen zu jedem Preis gut sind, auch mit Geiselnehmern.

Category: Iran
Posted 04/12/07 by: admin

Comments

wrote:
gekidnappt ?? was für ein schwachsinn die waren in iranische gewässer ich würde gerne mal die reaktion der welt sehen wenn 15 iransiche soldaten in israelische gewässer wären . dien einziegen entführer sind die usa die im iran 5 diplomaten entführt haben eure propaganda nachrichten werden euch nicht helfen. traurig und ich zeigt mit dem finger auf iran und nordkora für ihre angeblich propaganda und sleber habt ihr die größte macshen die leute für dumm zu verkaufen
04/13/07 01:22:54

wrote:
es ist längst klar, dass die briten in irakisxchem gewässer waren. der iran hat das selbst eingeräumt und die koordinaten nachträglich verändert. aber wenn das jemand nicht zur kenntnis nehmen will, kann man nicht helfen.
04/13/07 10:23:29

wrote:
Die Reaktion, für den Fall, dass iranische Soldaten sich in israelischen Gewässern aufhielten wären wohl folgende. Die Iraner würden zweifelsohne erst mal gefangen gesetzt. Von hier an unterschieden sich allerdings die weiteren Schritte. Sie würden sicherlich zivilisiert behandelt. Dazu gehören aber keine nächtlichen Verhöre, Einzelhaft und Scheinhinrichtungen! Gelle Herr AchMachMir DenDschihad!
04/15/07 13:16:09

wrote:
Ehrlich gesagt, frage ich mich, ob man mit jemanden der sich selbst den Namen eines irren Massenmörders gibt überhaupt reden kann! Einfach nur gequirlte Scheiße ,was Du da von Dir gibst! Ansonsten stimme ich A.S.vom Bodensee und tager zu.
Wie kann man nur so menschlich und politisch blöd und unreflektiert sein, und sich diesen Chat-Namen geben!
Oder findest Du was dort in dem Land passiert so klasse( Steinigungen von Homosexuellen, "untreuen" Frauen, Inhaftierung und Hinrichtungen von politisch anders denkenden Männern und Frauen, ect.)
Mein G´tt! Bei so einer Aussage, die für mich hinter einer solchen Namenswahl steht, fällt es mir echt schwer sachlich zubleiben.
Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!
Dann noch eine kleine Quizfrage: Was macht den die „ Hisbollah“ im Libanon? Ist doch wohl eine schiitische Terrorgruppe, unterstützt und gesteuert von Teheran! Und laut Aussagen von Libanesen, sind die nicht gerade begeistert von deren Anwesenheit dort im Lande. Ferner beschießt die „Hisbollah“ von dort aus fleißig Ziele, die sich ganz eindeutig auf israelischem Gebiet befinden. Und das seit Jahren! Wie nennt man denn so was? Grenzverletzung? Freundschaftliches Besuchen eines Nachbarn? Friedensangebot?
Bei richtiger Antwort gewinnt der Kandidat eine Reise in den Iran, oneway! Dort kann er meinetwegen seinem Namenskumpel die Eier schaukeln!
04/18/07 18:35:43

wrote:
hello
05/29/07 13:22:15

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