Ägypten, Jordanien, Saudi Arabien und die Vereinigten Emirate haben eine nachrichtendienstlich-sicherheitspolitisch-strategische Achse gebildet, gegen die schiitische Ausbreitung und die iranisch-syrisch-russische Achse, die immer stärker wird. Besorgnis erregt in den sunnitischen Staaten auch der zunehmende Einfluss der Hamas und Haled Mashals in den Gebieten...
Ausz. aus einem Art. v. Ben Kaspit in M'ariw über das "arabische Quartett"
Das Zentrum dieser anti-iranischen Achse sind die Länder des "arabischen Quartetts" - Ägypten, Jordanien, Saudi Arabien und die Vereinigten Emirate. Viele weitere islamische Länder haben sich ihnen angeschlossen, ein Teil nicht aus dieser Region, wie zum Beispiel Indonesien. Sie alle verurteieln die nuklearen Bestrebungen des Irans und machen sich große Sorgen wegen einer weiteren Stärkung schiitischer Ambitionen.
Nationale Sicherheitsberater und Leiter der Sicherheitsapparate der vier genannten Länder gründeten ein ständiges Forum, das alle zwei Wochen zusammentritt und entsprechende Schritte bespricht.
Beim letzten Treffen des Forums in Amman waren auch hochrangige Fatah-Vertreter anwesend, die die Palästinenser vertraten: Abu Mazen und Muhammad Dahlan, der designierte Nationale Sicherheitsberater der neuen palästinensischen Regierung.
Arafat hatte schon vor Jahren immer wieder vor dem wachsenden Zulauf zur Hamas in den Gebieten gewarnt. Sorge bereitet heute ganz konkret die Verwandlung des Haled Mashal in eine national-palästinensische Führungspersönlichkeit. In dieser Entwicklung sehen viele eine Bedrohung nicht nur der Fatah, sondern aller gemäßigten Regime der Region.
In diesem Zusammenhang sagte vorgestern der jordanische König Abdullah in einem Interview mit IL-Channel 2, dass die palästinensische Regierung die drei Bedingungen des Quartetts annehmen muss. Er erntete dafür zornige Reaktionen der Hamas.
Im Erstarken der iranisch-syrisch-russischen Achse im Nahen Osten sehen manche Nachrichtendienste erste Anzeichen einer möglichen Rückkehr des Kalten Krieges zwischen den USA und Russland. Alle Zeichen sprechen dafür, dass dieser schon da ist: Die Russen kehren über Damaskus und Teheran in den Nahen Osten zurück, rüsten die militanten Länder auf, sind gegen die Aufstellung amerikanischer Raketen in Europa, bauen einen Atomreaktor im Iran und zeigen Interesse daran, ihre Glanzzeit in der Region wieder herzustellen.
Erneut empfahlen verschiedene Stellen des Nachrichtendienstes, Syrien durch Verhandlungen aus dieser Falle zu holen. Dem gegenüber vertreten andere Stellen die Auffassung man solle weiterhin massiven Druck auf Damaskus ausüben. Die Unterschiede in den Auffassungen zwischen IDF-Nachrichtendienst und Mossad sind in diesem Bereich erheblich, doch der Schlüssel bleibt weiterhin in Washington, das momentan jegliche Verhandlungen mit Syrien, das der "Achse des Bösen" zugerechnet wird, kategorisch abgelehnt.
Der Gipfel von Riad:
Hoffnung auf Iranische Selbstbeschränkung?
In einem Treffen zwischen dem saudi-arabischen König Abdallah und Irans Präsidenten Achmadinedschad sieht ein Kommentator der "Rheinischen Post" einen Moslem Gipfel und hofft, dass hier endlich ein Problem angegangen wird, das vom Irak aus auf die Nachbarstaaten überspringen kann...