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Olmerts interessanter Türkeibesuch: Aufseher, Armenier und Akademiker

Der Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert in der Türkei stand unter dem Eindruck der Unruhen um den Aufgang zum Mugrabi-Tor am Tempelberg in Jerusalem...

Dementsprechend gab Olmert einer Bitte seines türkischen Kollegen, Premier Erdogan, nach und erklärte sich zur Zusammenanrbeit mit einer türkischen Delegation bereit, die die Arbeiten am Berg kontrollieren wird.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Ankara erklärte Olmert, er habe keine Zweifel, dass der Bericht der Delegation den türkischen Premier davon überzeugen werde, dass die Arbeiten die Heiligkeit der El-Aksa Moschee nicht verletzen.

Diese Erklärung führte zu scharfer Kritik der Rechten. MdK Yuval Steinitz (Likud) sieht die Souveränität Israels in Jerusalem stark verletzt: "Die Tatsache, dass dieser Beschluss unter türkischem Druck getroffen wurde, weist darauf hin, dass Olmert wieder überstürzte Entscheidungen trifft, ohne sich vorher zu beraten."


Am Horizont die Hebräische Universität, davor der Felsendom mit der Westmauer (Klagemauer, Kothel). Am rechten Rand sehen Sie den z.Z. umstrittenen Aufgang zum Mugrabi-Tor. (Foto: Shmuel Spiegelman)

Der ehemalige AM Silvan Shalom (Likud) sagte, es handle sich um eine Maßnahme, die auch Jordanien betreffe, das auf der arabischen Seite für den Tempelberg verantwortlich sei. Es sei hier eine Internationalisierung Jerusalems zu befürchten.

Auch aus arabischen Parteien wurde Kritik laut: "Olmert scheint vergessen zu haben, dass die osmanische Herrschaft 1917 zu Ende ging", so MdK Taleb A-Sana, Vorsitzender von Ra'am-Ta'al.

Olmert zeigte sich wenig beeindruckt von der Kritik: "Jeder, der nicht in der Regierung ist, jedoch gerne in der Regierung sein würde, sieht die Dinge anders. Das passiert eben manchmal."

Auf die atomare Bedrohung durch die Regierung in Teheran angesprochen, meinte Olmert: "Der Iran steht nicht so nahe vor der Entwicklung von Atomwaffen wie er dies gerne behauptet".

Olmert wurde auch auf die amerikanische Anerkennung des türkischen Völkermords an den Armeniern angesprochen. Im Verlauf der Pressekonferenz mit dem türkischen Premier wurde die Frage gestellt, ob Israel nicht die "jüdische Lobby und deren Einfluss auf den US-Kongress" nutzen könne, um diese Initiative abzublocken. Olmert antwortete, hier diplomatisch, dass er die Absicht, eine unabhängige Historikerkommission einzusetzen, "um dieses Ereignis, das das Bewusstsein der internationalen Gemeinschaft nach wie vor beschäftigt, zu überprüfen", begrüße. Bei einem späteren Gespräch mit Journalisten antwortete er etwas konkrter, dass Israel keine Absicht habe, sich in diese Angelegenheit einzumischen.

Sehr erfreulich war sicher die Offerte eines türkischen Milliardär, der Olmert anbot, in Israel eine riesige Universität zu bauen. Diese solle auch eine große Universitätsklinik mit 200 Betten und einem Forschungszentrum umfassen. Das Projekt solle Israelis und Palästinensern zugute kommen. Olmert war von dem Vorschlag begeistert und beauftragte seinen Vize, Shimon Peres, sich um das Projekt zu kümmern, der höchst erfreut und sofort dazu bereit war, sich so bald wie möglich mit dem Interessenten zusammentreffen.

(dg)

Category: Jerusalem
Posted 02/27/07 by: admin

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