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Israel dementiert Bericht über Militärschlag gegen Iran
Israel dementierte umgehend einen Bericht des Daily Telegraph zu Verhandlungen Israels mit den USA wegen dem Überflug von Kampfflugzeugen über Irak zwecks Angriffen auf Iran...
Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 24. Februar 2007
Der stellvertretende Verteidigungsminister Efraim Sneh verwarf im Rundfunk die Berichte über einen bevorstehenden israelischen Militärschlag gegen Iran und Vorbreitungen dazu. Er sagte, dass solche Gerüchte von den Europäern gestreut würden, um selber nichts gegen Iran unternehmen zu müssen. Sneh warf den Europäern vor, Geschäfte mit Iran vorzuziehen, statt sich für Sanktionen auszusprechen, um Iran an einer Weiterentwicklung seines Atomprogramms zu verhindern.
Alle paar Wochen veröffentlicht die britische Presse unter Berufung auf anonyme israelische Offiziere Berichte über einen angeblich geplanten israelischen Militärschlag gegen Iran. Das offizielle Israel schweigt und hat Iran niemals mit einem Angriff gedroht. Ministerpräsident Ehud Olmert hat allerdings wiederholt erklärt, dass Israel „nicht zulasse“, dass Iran eine Atombombe besitze, betonte jedoch auch, dass sein Land auf die diplomatischen Bemühungen der USA und anderer Länder setze, das zu verhindern. Eine deutsche Zeitung interpretierte diese Äußerungen Olmert vor einigen Monaten mit der Stilblüte: „Israel droht Iran mit Selbstverteidigung“.
In den britischen Berichten werden teils absurde Details genannt, so die Verlegung israelischer Bodentruppen per Hubschrauber dreitausend Kilometer weit über Syrien, Jordanien oder Saudi Arabien hinweg.
Ehe israelische Kampfflugzeuge zum Irak gelangen können, wo sie im Prinzip amerikanisches Einverständnis und den entsprechenden Geheimcode zur Erkennung bräuchten, um nicht abgeschossen werden, müssten die Kampfflugzeuge syrisches, jordanisches oder saudisches Territorium überfliegen. Irak und Israel haben keine gemeinsame Grenze.
Erst kürzlich behauptete der britische Independent, dass Israel mit bunkerbrechenden Bomben Löcher in den Felsen bis zu den unterirdischen Uran-Anreicherungsanlagen bohren wollten, um dann durch diese Löcher Atombomben zu werfen. Der dazu zitierte israelische Experte bestätigte zwar, von den Autoren des Artikels interviewt worden zu sein, aber einen „solchen Quatsch“ nicht behauptet zu haben. Er sei lediglich befragt worden, ob unterirdische Atomexplosionen eine überirdische Strahlenverseuchung verursachten.
© Ulrich W. Sahm / haGalil.com