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Ramalla - Jerusalem: Neuer Radiosender will Brücken bauen

Ein neuer Radiosender möchte zwischen Israelis und Palästinenser mehr Vertrauen wecken. Ein südafrikanischer Radiomacher startete am Mittwoch das Radio "93.6 RAM FM", das je ein Studio in Ramallah und in Jerusalem hat...

Der Initiator heißt Isaac Kirsh und ist ein jüdischer Geschäftsmann aus Südafrika. Dort hat er gute Erfahrungen damit gemacht, mit Hilfe eines Radiosenders eine Brücke zwischen zwei verfeindeten Gesellschaftsgruppen zu bauen. Im Jahr 1980 wurde in Johannesburg der Sender "702 Talk Radio" gegründet, und er ist noch heute populär. Kirsh ist Vorsitzender der südafrikanischen Mediengruppe "Primedia", zu der der Sender gehört.

Um ähnliches für Israel und die Palästinenser zu erreichen, rief er den Radiosender "93.6 RAM FM" ins Leben. Ziel ist die Förderung der friedlichen Auseinandersetzungen mit der anderen Seite. "Ram" ist einerseits eine Abkürzung für Ramallah und heißt zudem auf Hebräisch "hoch, erhaben", sagte Kirsh gegenüber der Tageszeitung "Jerusalem Post".

Das Programm bestehe aus westlicher Popmusik, Nachrichten und Talkshows, bei denen sich die Zuhörer telefonisch einbringen könnten. Ihm sei wichtig, dass Israelis und Palästinenser miteinander sprächen - und sei es übers Radio, erklärt Kirsh. "Wenn die Menschen nicht miteinander reden, werden sie sich niemals gegenseitig vertrauen können. Und das ist das wichtigste Thema für Israelis und Palästinenser, dass es auf grundlegender Ebene kein Vertrauen gibt."

Die Redaktion besteht aus Israelis, Palästinensern sowie internationalen Korrespondenten. Vorherrschende Sprache ist Englisch. Marktanalysen hätten ergeben, dass 60 Prozent der Israelis und 40 Prozent der Palästinenser Englisch verstünden, sagte der Südafrikaner. Stündlich gibt es "unparteiische" Nachrichten in englischer Sprache.

Wichtig sei, dass bei Ereignissen immer beide Seiten beleuchtet würden, erklärte Nachrichtenchef Andrew Bolton gegenüber der israelischen Tageszeitung "Ha´aretz". "Wir wollen uns apolitisch und neutral verhalten. Einziges politisches Thema ist der Friede im Nahen Osten. Begriffe wie 'Märtyrer' oder 'Terrorist' werden wir nicht verwenden."

"Radio 93.6 RAM FM" hatte die Sendebewilligung von den palästinensischen Behörden bereits im Dezember 2005 erhalten, für Israel liegt keine Bewilligung vor. Ein Jahr lang lief der Sender im Testbetrieb. Dabei erwies sich das Signal in Israel teilweise als zu schwach.

Der Sender werde rein kommerziell betrieben und durch Werbung finanziert, teilte Kirsh mit. Das Startkapital beträgt zwei Millionen Dollar - ein Viertel davon hat Kirsh selbst beigesteuert. Weder Regierungen noch Interessengruppen sollen Einfluss auf das Programm nehmen können. Er hofft, dass die Kosten innerhalb der nächsten drei Jahre gedeckt sind.

(in/jerusalem)

Category: Medienkritik
Posted 02/21/07 by: admin

Comments

wrote:
hello
03/22/07 10:19:16

wrote:
sale
03/23/07 07:45:15

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