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Generalstabschef Dan Halutz kündigt seinen Rücktritt an

Nach der Ankündigung seines Rücktritts als Generalstabschef der israelischen Armee traf sich General-Leutnant Dan Halutz mit Generälen in der Kirya (Verteidigungsministerium in Tel Aviv), um seinen Abschied zu erläutern. Halutz sagte, dass er sich diesen Schritt gründlich überlegt hat, sich jedoch für den Rücktritt nach dem Ende der Untersuchungsausschüsse entschied...

Halutz äußerte sich gegenüber den Generälen, dass er nicht plant, seinen Posten umgehend und überhastet zu verlassen. "Ich beabsichtige nicht, meine Sachen überstürzt zusammen zu packen". "Ich werde eine ordnungsgemäße Übergabe mit meinem Nachfolger durchführen." Der Vize-Generalstabschef Moshe Kaplinsky wird die Aufgabe des Übergangschefs der israelischen Streitkräfte übernehmen.

Hohe Offiziere des Generalstabs begrüßten die Entscheidung von Halutz. Sie sagten, dass dieser Schritt nach dem Erscheinen von Berichten über das Funktionieren der Armee im Libanon-Krieg notwendig wurde. "Die Zeit war gekommen", sagte ein General gegenüber der israelischen Tageszeitung Haaretz am Dienstagabend. "[Der ehemalige Oberkommandierende der Nordstreitkräfte] Udi Adam zeigte den angemessenen, moralisch richtigen Weg mit seiner Entscheidung [des Rücktritts] auf. Halutz schließt sich nun diesem Weg an – und die Untersuchungen hinsichtlich der Funktionsweise Halutz während des Krieges zeigen bisher nur den Gipfel des Eisbergs", so der Offizier weiter.

Das Büro von Ministerpräsident Ehud Olmert wurde von Halutz seinen Absichten vorab informiert und bat den Generalstabschef, seine Entscheidung nochmals zu überdenken. MP Olmert akzeptierte die Entscheidung des Generalstabschefs. Der Ministerpräsident drückte jedoch sein tiefes Bedauern über den Rücktritt aus.

Vor zwei Wochen äußerte sich Halutz, dass er von seinem Amt zurück treten würde, wenn die von der Regierung beauftrage Winograd-Kommission ihn für die falsche Handhabung der Armee im Konflikt mit der Hisbollah verantwortlich machen würde. "Wenn der Ausschuss ein unzweideutiges Urteil findet, dann würde dies mich verpflichten [zurückzutreten]", so Halutz damals. Seinen Rücktritt erklärte er nun jedoch, bevor die Kommission ihren Abschlussbericht vorgelegt hat.

In seinem Rücktrittsbrief an den Ministerpräsidenten und an den Verteidigungsminister schrieb Halutz, dass seine Verantwortung für das Kommando der Armee ihn zu der Überzeugung kommen ließ, dass er als Generalstabschef im Amt bleibt bis die internen Untersuchungen der Armee hinsichtlich des Libanon-Kriegs abgeschlossen und die Schlussfolgerungen sowie gezogenen Lektionen im Strategieplan der Armee für 2007 eingearbeitet sind. Der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt geschieht unmittelbar nach Beendigung dieses Prozesses Anfang Januar.

In seinem Brief an Ministerpräsident Olmert schrieb Halutz: "Für mich hat das Wort Verantwortung eine große Bedeutung. Meine Einstellung zum Thema Verantwortung war der Grund bis zum heutigen Tag auf dem Posten des Generalstabschefs zu verbleiben… Seit das Echo der Schlacht verstummt ist, entschied ich mich verantwortungsbewusst zu handeln, entsprechend der besten Traditionen und Werte meiner Erziehung und meines Dienstes in der IDF." Halutz sagte zu den Schlussfolgerungen der Untersuchungskommissionen: "Ich bin stolz, dass ich die Dinge erfüllt habe, die ich mir vorgenommen hatte zu tun. Nach den gründlichen Untersuchungen bin ich mir sicher, dass die IDF für kommende Herausforderungen gut gewappnet ist."

Wie das israelische Radio berichtet, wird Verteidigungsminister Amir Peretz zur Regierungssitzung am kommenden Sonntag einen Nachfolgekandidaten vorschlagen. Als mögliche Kandidaten werden Halutz sein Stellvertreter Moshe Kaplinsky, der Kommandeur der Bodentruppen, Benny Gantz, der Generaldirektor des Verteidigungsministeriums Gabi Ashkenazy sowie Shlomo Yanai und Ilan Biran genannt.

Haaretz, Ynetnews 17.01.07

Category: Armee
Posted 01/18/07 by: admin

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