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Hunderte Al Qaida-Terroristen sind in den Libanon gekommen
Der Leiter des militärischen Nachrichtendienstes, General Amos Yadlin, sagte am Dienstag bei einer Sitzung des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik der Knesset, dass das internationale Terrornetzwerk seine Leute in der Region stationiert und seine Tätigkeiten ausbaut: "In den Libanon sind zwischen einigen Dutzend und Hunderten Al Qaida-Terroristen gekommen. Die Terroristen haben ein Training durchlaufen und verfügen über terroristisches Know-how. Es wird angenommen, dass die Nummer 2 der Organisation, Aiman al-Sawahiri, den Terroristen die Anweisung gegeben hat, in Syrien, dem Libanon und Ägypten in Stellung zu gehen"...
Nach Einschätzungen des militärischen Nachrichtendienstes gelingt es den Al Qaida-Terroristen relativ leicht, in den Libanon einzudringen, da die Sicherheitsinstanzen im Staat schwach sind. Nach Angaben Yadlins ist die Organisation auch in Ägypten und Jordanien aktiv. Er erklärte, dass die Al Qaida-Terroristen vor allem die UNIFIL-Truppen und westliche Einrichtungen im Libanon ins Ziel nehmen könnten. Seit Ende der Kämpfe im vergangenen Sommer habe die Hisbollah zudem ihre Waffenbestände trotz der UN-Friedenstruppe im Libanon (UNIFIL) aufstocken können. Die Bestände an Raketen und anderen Waffen seien nahezu vollständig wiederaufgefüllt. Der Schmuggel von Waffen für die Hisbollah aus dem Iran über Syrien gehe weiter.
Im Gazastreifen gebe es einzelne Al Qaida-Mitglieder, die man "an 10 Fingern abzählen" könne. In Nablus wurden einige Terroristen aufgespürt und festgenommen. Al Qaida-Führer hatten mehrmals mitgeteilt, dass Israel ein legitimes Ziel für einen Anschlag der Organisation sei. Aiman al-Sawahiri rief seine Leute sogar auf, Israel zu vernichten.
77 Selbstmordattentäter festgenommen
Über die aktuellen Ereignisse in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) geht der militärische Nachrichtendienst davon aus, dass man dort "politisch weiterhin auf der Stelle treten wird". Der Machtkampf zwischen Haniyeh und Abbas werde sich fortsetzen, genauso wie die Banden- und Clankriege, und die Hamas wird an Stärke gewinnen.
General Yadlin gab einen Überblick über die palästinensischen Terroraktionen im vergangenen Jahr. Nach seinen Worten wurden 77 mutmaßliche Selbstmordattentäter festgenommen. 45 von ihnen befanden sich zum Zeitpunkt der Festnahme bereits auf dem Weg zum Ort des Anschlags und trugen den Sprengstoffgürtel am Körper. Gleichzeitig hat wegen der Vereitelung von Selbstmordanschlägen der Raketenbeschuss auf Israel zugenommen. Im Laufe des Jahres 2006 wurden auf Israel 1.200 Raketen abgefeuert, 700 davon schlugen auf israelischem Staatsgebiet ein. Von einer geringeren Motivation palästinensischer Terroristen kann keine Rede sein, lediglich von einem Erfolg der israelischen Sicherheits- und Verteidigungsmaßnahmen.
Ynet.co.il, 9.1.07