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Judentum und Israel
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Echte Muslime dürfen den europäischen Holocaust nie leugnen

Als Muslim afrikanischer Abstammung in den Vereinigten Staaten, dessen Vorfahren durch das gewaltige Verbrechen der Sklaverei zu Opfern gemacht worden sind, erhebe ich Einspruch. Und ich glaube, dass alle Muslime wie andere Menschen, die Mitgefühl und Ehrlichkeit schätzen, ebenso energisch dieser Versammlung widersprechen müssen...

Von Ibrahim Ramey, 15.12.2006

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Die Geschichte wird sich an die Tragik des Völkermordes erinnern, durch den ca. sechs Millionen Juden zwischen dem Aufstieg Adolf Hitlers und der Nationalsozialistchen Partei 1933 und dem Höhepunkt des Zweiten Weltkrieges in Europa im Mai 1945 liquidiert worden sind. Der Beweis für dieses Verbrechen und das schreckliche Ausmaß dieses Tötens ist unwiderlegbar. Aus unterschiedlichen Quellen - Kriegsberichte der Nazis, Filmdokumentationen und vor allem Aussagen der Überlebenden und Zeugen - wissen wir, dass der Massenmord an europäischen Juden tatsächlich das einmalige, größte Völkermord-Verbrechen des 20. Jahrhunderts war.

Dennoch erlebt die Welt jetzt eine erneute Welle von historischem Revisionismus und Holocaust-Leugnung, dieses Mal geht sie nicht von europäischen Antisemiten aus, sondern von keinem anderen als dem Präsidenten des Iran. In einem noch nie da gewesenen Akt hat dieses Staatsoberhaupt tatsächlich eine internationale Konferenz von Antisemiten, Holocaust-Leugnern und sogar weißen Rassisten wie dem ehemaligen Klan-Führer David Duke veranstaltet, um sich in Teheran zu versammeln und das Ausmaß, wenn nicht überhaupt das tatsächliche Vorliegen, dieser barbarischen Tat zu leugnen.

Als Muslim afrikanischer Abstammung in den Vereinigten Staaten, dessen Vorfahren durch das gewaltige Verbrechen der Sklaverei zu Opfern gemacht worden sind, erhebe ich Einspruch. Und ich glaube, dass alle Muslime wie andere Menschen, die Mitgefühl und Ehrlichkeit schätzen, ebenso energisch dieser Versammlung widersprechen müssen.

Wie viele in der globalen muslimischen Gemeinschaft betrachte ich die Besetzung von palästinensischem Land und die politischen Taktiken des Staates Israel als Themen von extremer Wichtigkeit. Natürlich bin ich wie andere auch davon überzeugt, dass die Besetzung palästinensischen Territoriums und die Verweigerung der vollen Menschenrechte für Palästinenser, sogar für jene Araber, die als israelische Staatsbürger gelten, bedauerlich ist.

Jedoch empfinde ich es als moralisch skrupellos zu versuchen, politische Argumente und politische
Bewegungen auf einer Grundlage von rassistischem Hass aufzubauen, wie auch das Leiden der Menschen zu leugnen, die durch die Bösartigkeit von Hitlers vernichtendem Toben durch Europa zu Opfern gemacht wurden.

Präsident Ahmedinejad sollte erkennen, dass die Belange der Palästinenser nicht nach dem hässlichen und geistig bankrotten Kontext rassistischen Hasses umgemodelt werden dürfen oder können. Freiheit darf nie aus der Quelle des Hasses und Rassismus schöpfen.

Und in der Tat ist es so, dass der heilige Koran uns Muslime zwingt, Gerechtigkeit für die Unterdrückten zu fordern. Aber wir sind ebenso aufgerufen, gegen uns selbst Zeugnis abzulegen, wenn wir im Irrtum sind. Und in diesem Fall irrt sich der Präsident des Iran mit aller Sicherheit.

Der Autor ist Direktor der Abteilung für Menschen-und Bürgerrechte der "Muslim American Society Freedom Foundation". Übersetzung K. Badr

Category: Allgemeines
Posted 01/09/07 by: admin

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