Schon zum 11. Mal konnte Chaim Layeled dieses Jahr ein Rehabilitations- und Erholungslager für an zystischer Fibrose erkrankte Kinder organisieren...
Die Suche nach einem geeigneten Haus gestaltete sich sehr schwierig, da die Anforderungen für ein Erholungslager für einen C.F.-Kranken sehr hoch sind. So muss der Ort auf einer gewissen Höhenlage sein und das Haus einem hohen hygienischen Standard entsprechen.
Weil die Schweiz in diesem Jahr die EM beherbergte und allgemein immer mehr Hotels ihre Tore auch während der Sommersaison öffnen, führte uns unsere Suche bis nach Rumänien und Italien. Schlussendlich fand das diesjährige Lager zum ersten Mal nicht in der Schweiz statt, sondern in Mühlbach am Hochkönig in Österreich. In einem zurzeit geschlossenen Hotel an hervorragender Lage in der Nähe zu Spitälern und Grossstädten konnte Chaim Layeled die Patienten beherbergen. Die Gruppe wurde von den Einwohnern und dem Tourismusverband mit offenen Armen empfangen und durfte von kostenlosen Eintritten und Bergbahnfahrten profitieren. Dies ist unter anderem der österreichischen Botschaft in Israel zu verdanken.
Die Patienten wurden von zwei auf Lungen spezialisierten Physiotherapeuten und einem Spezialarzt begleitet. Neben den Therapien wurden täglich Ausflüge in den Bergen unternommen. Die Wanderungen und die reine Bergluft verbessern den Zustand der Patienten massiv – nach dem Aufenthalt können die Kinder mehrere Monate ohne Medikamente auskommen und ihre Therapien reduzieren.
Während einer Bergwanderung rief ein kleines Mädchen den Arzt, der die Gruppe begleitete. Sie meinte, dass sie nicht genug Luft bekommt. Der Arzt holte den Oximeter aus der schweren Tasche, die ein Freiwilliger trägt, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Er befestigte den „Clip“ am Finger des Mädchens und der Arzt schloss sie aufgrund der Messung sofort an der mobilen Sauerstoffflasche an. Es fiel dem Mädchen schwer, weiter zu wandern, aber sie wollte das Erlebnis um keinen Preis verpassen und wusste, dass ihr die Wanderung gesundheitlich hilft. So wanderte das kleine Mädchen mit allen ihren Kräften weiter.
Da die mentale Stärke jedes Patienten ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des gesundheitlichen Zustands ist, legt Chaim Layeled grossen Wert auf die Vermittlung von Mut und Kraft. Dafür wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten; Spielabende, Schiurim, Vorträge, gesellschaftliche und musikalische Anlässe und noch vieles mehr.
Die Logistik solch eines Lagers ist eine enorme Herausforderung und beschäftigt ein ganzes Team über mehrere Monate. Die Kosten belaufen sich ca. auf 200‘000 Dollar. Dies beinhaltet unter anderem die kostengünstige Beschaffung und den Transport und die Verzollung von acht Tonnen Esswaren und Verbrauchsmaterial, Transporte von Personen, Sauerstoff und medizinischer Ausstattung, die Miete und Personalbeschaffung. Wer das Lächeln eines kranken Kindes gesehen hat, versteht, wieso Chaim Layeled, seine Gönner und Helfer keinen Aufwand und Kosten scheuen, um das Leben eines jüdischen Kindes zu verlängern und zu erleichtern.
Ein langjähriger Gönner und seine Familie verbrachten dieses Jahr zum ersten Mal ein ganzes Wochenende mit unserer Gruppe. Durch das überwältigende Erlebnis und die spezielle Stimmung brach er in Tränen aus und sagte, dass es unbeschreiblich ist, was er an diesem Wochenende erlebte. Er hat an diesem Wochenende mehr über die Krankheit und die darunter Leidenden erfahren als in allen Jahren zuvor. Er meinte, dass er in den vielen Jahren, in denen er Chaim Layeled unterstütze, nie realisierte wie viel Freude und Gesundheit er mit seinen Spenden bewirkt.
Die Kinder und deren Familie sagen, sie „leben von Schweiz bis Schweiz, dank Schweiz“ und meinen damit das Lager, das jährlich in der Schweiz stattfindet – und danken den Schweizern Spendern, die einen Teil dieses Lagers ermöglichen.
Weitere Informationen:
http://www.chaimlayeled.org