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Der Iran wird stärker und die Welt gähnt
Man kann sich über die Konferenz der Schoah-Leugner in Teheran lustig machen, wie es der Historiker Professor Moshe Zimmerman vorgeschlagen hat. Man kann diese Reaktion aber auch als ein weiteres Symptom des chronischen Müdigkeitssyndroms betrachten, das den Westen angesichts des wachsenden islamischen Extremismus erfasst hat...
Leitartikel Ha’aretz, 13.12.2006
Solange die arabische Welt vereinigt gegen dass zionistische Israel und dessen Politik gegenüber den Palästinensern stand, konnte man hoffen, dass dieser Hass verschwunden wäre, sobald der regionale Konflikt gelöst worden wäre. Doch die Konferenz in Teheran ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich anti-israelische Ansichten schon längst in offenen Antisemitismus verwandelt haben.
Die wiederholten Aufrufe zur Auslöschung Israels, die aus dem Iran zu hören sind, und auf die die Reaktionen der Abscheu mit der Zeit leiser geworden sind, hätten –besonders wenn sie von nuklearen Waffen begleitet sind, jedoch auch ohne diese- eine aktive und effektive weltweite Front hervorrufen müssen. Stattdessen müssen wir zusehen, dass dieses Problem schrittweise zum alleinigen Problem Israels wird.
Es ist zu früh zu sagen, dass die Welt angesichts der Drohung, Israel zu zerstören, ruhig bleibt. Doch es ist nicht zu früh zu sagen, dass die Welt apathisch gähnt. Die Konferenz zur Leugnung der Schoah ist ein integraler Bestandteil der iranischen Außenpolitik. Diese wurde im letzten Jahr immer erfolgreicher, nachdem die diplomatischen Angebote aus dem Westen vom Iran höflich zurückgewiesen worden waren. Der derbe Auftritt des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschads bei der UNO-Vollversammlung, der ihm Legitimität verlieh; die Verdampfung der Politik der Sanktionen; dann das Abschwächen des amerikanischen Versprechens, Israel zu verteidigen, wie es der neue Verteidigungsminister Robert Gates vor dem Senat verlauten ließ; das Baker-Dokument, dessen Kernaussage dahingehend lautet, Amerika aus dem Mittleren Osten abzuziehen; und die Schwäche, die Israel in seinem erfolglosen Krieg gegen die Hisbollah zeigte – all dies lieferte den Iranern einen moralischen Aufschwung.
Die Beschäftigung mit Ehud Olmerts Aussagen über Israels Atomprogramm ist im Licht des Ausmaßes der Bedrohung, der Israel gegenübersteht, nebensächlich und unbedeutend. Die Politik der Doppeldeutigkeit ist jetzt nicht das Thema, und es könnte sein, dass die Vorzüge dieser Politik bereits vor langer Zeit ausgeschöpft worden sind. Was jetzt Priorität hat, ist Israels Kampf ums Überleben angesichts einer offenen Drohung, es zu zerstören. Hinsichtlich dieser wachsenden klaren Möglichkeit müssen sich alle vereinigen, inklusive derjenigen, die berechtigterweise glauben, die israelische Besatzung der Territorien müsse schnell beendet werden und das Leiden der Palästinenser unterminiere eher Israels Sicherheit als sie zu stärken.
So wie der iranische Präsident keine Verbindung zwischen der Besatzung und seinem Wunsch, Israels Existenz auszulöschen, hergestellt hat, sollte auch die Welt den israelisch-palästinensischen Kampf und die iranische Drohung gegenüber Israel als zwei separate Themen betrachten. Ahmadinedschad erkennt weder die 1967er Grenzen noch irgendwelche anderen Grenzen für einen jüdischen Staat an. Er benutzt die Leugnung der Schoah, um die moralische Basis für Israels Existenz zu zerstören. Das sagt er sogar ganz offen. Dies war die ausdrückliche Erklärung, die der iranische Außenminister auf die Frage gab, warum es nötig sei, den „Mythos“ der Schoah gerade jetzt zu diskutieren. Um diesem zu kontern ist es nötig, eine moralische, diplomatische, politische und sogar militärische Front zu schaffen – eine Front, die eher aktiv als schläfrig und apologetisch ist. Eine Front, die die Diskussion um Israels Zerstörung für die Iraner unrentabel macht noch bevor Diskussionen über die Ziele des nuklearen Potenzials, das vom Iran entwickelt wird, überhaupt beginnen.
Posted 12/13/06 by:
admin
Comments
Ich bin auch der Meinung dass der Westen pennt...Westen ermahnt den Iran, droht ihm mit Sanktionen, aber WO SIND DIE TATEN? Iran gewinnt an der Zeit, mit anderen Worten, die Zeit für den Westen läuft aus und der Iran gewinnt an Zeit. Ich kann es einfach nicht glauben dass alle nur zusehen und sich ärgern über die Drohungen ,aber nichts tun. Ahmadinedjad denkt bestimmt "jaja, sollen die sich aufregen, wir ziehen unser Ding durch". Das ist schrecklich! Europa und auch die USA müssen endlich aufwachen und die Sache sehr ernst nehmen, nicht nur diskutieren, das bringt nichts, wie wir sehen (leider). Konnte leider den obigen Artikel nicht vollständig lesen da ich unter enormen Zeitdruck stehe im Moment, sorry.
gruß
Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, warum die demokratische Staatengemeinschaft weltweit echtes Desinteresse und vorgeheuchelte Besorgnis, am voraus zu sehenden atomaren Wettrüsten im Nahen Osten, an den Tag legt.
Vorstellbar wäre sicher, daß die Chefdiplomaten der Atommächte selbst nicht daran interessiert sind diese Diskussion um atomarer Aufrüstung aus Gründen der eigenen Sicherheit zu führen und womöglich/wahrscheinlich in ihrer strategischen Planung Iran schon längst als den kommenden stabilisierenden Faktor im Nahen Osten ausgespäht haben, der ganz sicher für Ruhe und Ordnung sorgend wird, nein eigentlich sollte, da Israel, mit einer knapp 77% jüdischen Bevölkerung, sich ohnehin in einem permanenten Überlebenskampf befindet, also damit automatisch als Garant für einen stabilen Frieden im Nahen Osten ausscheidet.
Außerdem kann man mit dem noch nicht ausgebeuteten Iran sicher „ganz große Geschäfte“ machen, wenn man sich nur mal dahin gehend überwindet und die sicher unanständigen aber fast schon „modernen“ Holocaustleugnungen und Auslöschungsphantasien überhört und als bloße Ausrutscher deutet.
Pech für Europa, dass man sich ebenfalls grenzüberschreitend mit ausschließlich Israelfreundlichen Schlagzeilen weder profilieren- noch sonderlich brüsten kann, da die öffentlichen Medien und ein paar unbestechliche Journalisten sowie ein paar sehr mutige und unbestechliche Menschen sich die Freiheit nehmen und immer und immer wieder für aufklärerische Unruhe sorgen und den Antisemitismus „moderner, alter Prägung“, der in allen Gesellschaftsschichten und bereichen offen und unverblümt zu Tage tritt, für aller Augen und Ohren unendlich beschämend deutlich seh- und hörbar machen.
Zu guter letzt wäre da ja noch die zwar späte aber abschließende Einsicht, daß ein mehrheitlicher UNO-Beschluß mit spürbaren wirtschaftlichen Sanktionen gegen Iran ohne ein VETO eines der Atommächte schlichtweg nicht hinzukriegen ist und von den Nicht-Atommächten auch nicht gefordert werden kann und darf, ohne selbst die eigene Deckung aufzugeben, bzw. den Schutz seitens dieser Atommächte aufs Spiel zu setzen.
Diese "mögliche" Erklärung läßt den Schluß zu, daß moralische Bankrott-Wetteiferer zwar wieder Hochkonjuktur haben, "Nahostexperten" und solche dies noch werden wollen, sowie "Friedensstifter" und "Friedensvermittler" ebenfalls auch weiter alles mögliche für ihre eigene Existenzberechtigung tun, bzw. lassen und Israel?
Ja, Israel wird sich auch weiter mit Gottes Wort und ausschließlich amerikanischer Hilfe behaupten und ums Überleben kämpfen wann immer die Situation es erfordert, sich jedoch schon längst damit abgefunden- , dass die Auseinandersetzung außerhalb Israel mit Menschenleben in Israel den Horizont vieler schon vor langer Zeit gesprengt hat, deren Wissen gerade mal beim Holocaust anfängt und bei den Reparationszahlungen aufhört.
Und Außerdem! Zu viel Nachdenken und Forschen in Zeiten der „Globalisierung“ ohnehin zwangsläufig eigenes Aufarbeiten eigener Geschichte in den unpassendsten Momenten fordert und dieser tiefgreifende Einschnitt in das gewohnte Vergessen, Vertuschen und Infragestellen historischer Tatsachen dann wirklich nur noch störend ist und die moralischen Bedenken in der existierenden konsumorientierten Genußwelt gefährlich wiederbeleben könnte.
Der Hauptgrund für die Leugnung der Gefahr dürfte sein: man will einfach nicht sehen, dass wir es mit einem tödlichen Feind zu tun haben. Rationale Menschen wollen sich diesen Fanatismus einfach nicht vorstellen. Da denkt man lieber, die radikalen Moslems wären nur so, weil sie jemand gekränkt hat (die Juden natürlich). Und zum Kämpfen und Opfer bringen hat man erst recht keine Lust. Da ist man schon mal bereit, ein paar Millionen Juden zu opfern - wenn´s denn dem Weltfrieden dient. So denkt jedenfalls die Linke in Deutschland (jedenfalls hinter vorgehaltener Hand). Man schalte nur mal Phoenix oder 3sat ein: Solidaritätssendungen zum 29.11., dem Tag der Solidarität mit den Palästinensern! Oder die Tagesschau verbrüdert sich offen (gestern abend) mit Kriminellen der französichen Vorstädte gegen Sarkozi. Die islamische und antiisraelische Unterwanderung läuft auf allen Kanälen.
Hitler soll zum Schluss gesagt haben: "Wären wir Mohammedaner geworden - uns würde heute die Welt gehören." Achmadinedschad und seine Freunde wollen das jetzt nachholen. Nach den Juden kommen dann wir an die Reihe.
Marwan
Was für eine Angst muss man eigentlich in Israel ausstehen angesichts der ungeheuren Bedrohung und des gleichzeitig drohenden Versagens der internationalen Staatengemeinschaft?
Ja, was soll man den machen? Den Iran präventiv mit Atombomben zudecken? Solange Israel die Palästinenser unterdrückt, was hier natürlich niemand wahrhaben will, solange kann man dem Iran auch kaum moralische Vorwürfe machen. Israel kann allenfalls die wehrlosen Palästinenser und die Zivilisten im Libanon bombardieren und gleichzeitig nach Hilfe und amerikanischen "Präzionsbomben", bezahlt vom US Steuerzahler, rufen. Zu einer konfliktvermeidenden Politik ist Israel nicht fähig, da es an den Siedlungen festhält und an einer paranoiden Opferrolle leidet. Man siehe nur den Kommentar über mir. "Hitler soll gesagt haben ..." So einer gehört doch in die Klapse
Lieber Jahangir,
an Deinem Brief sieht man die geistige Verwirrung, in der sich die deutsche Linke befindet.
Offenbar sind nur tote Juden gute Juden. Nur wenn sie sich wie im 3.Reich wehrlos abschlachten lassen, verdienen sie Mitleid. Da verdrückt man dann gerne ein paar Tränen z.B. im Kino in "Schindlers Liste".
Wenn sie sich tapfer und erfolgreich gegen die Vernichtung wehren, sind sie Aggressoren.
Wie vermeidet man denn Konflikte, wenn man ständig mit Raketen beschossen wird?
Wie vermeidet man es "Zivilisten" zu bombardieren, wenn man aus der Mitte von "Zivilisten" mit Raketen angegriffen wird und die Zivilisten die Angriffe unterstützen? Im Dschihad unterscheidet der Islam nicht zwischen Zivilisten und Soldaten, er kennt keine Genfer Konvention.
Wenn die "wehrlosen" Palästinenser das von der EU geschenkte Geld für den Frieden und die Zusammenarbeit mit Israel nutzen würden, hätten sie doch gar keine Probleme! Wenn Arafat nicht jeden Kompromiss boykottiert hätte, hätte sie schon lange ihren eigenen Staat.
In Israel leben 850 000 Flüchtlinge, die nach 1948 aus arabischen Staaten gekommen sind. Sie sind ärmer und wehrloser als die "wehrlosen" Palästinenser und bekommen nicht jedes Jahr 500 Million (oder mehr) von der EU geschenkt.
Was also soll Israel machen, sich ergeben? Sollen die Juden wieder in einem Viertel einer arabischen Stadt leben, wo sie jederzeit massakriert werden können und als Dhimmis Schutzgeld zahlen?
Bitte um Vorschläge.
Gruß aus der Klapse
Marwan
Aber Marwan
Merkst Du eigentlich, wie Du gerade an der aktuellen rechten diskreditierungs Kampagne gegen alle Linken teilnimmst. Beinahe jeder der heutzutage irgendwelchen rechten Humbug versprüht und sich nicht gleich als Springerstiefelträger outet, wird von Leuten wie Du als verwirrter Linker "gebrandmarkt". Damit liegst Du, so scheint es, auf Linie mit Leuten wie Edmund Stoiber. Der ja bekanntermassen auch den Sozialismus als den wahren grossen Fehler des Nationalsozialismus bezeichnet...
In Aussagen wie jener von Jahangir kann doch keiner ernsthaft einen Funken linker Ideologie erkennen. Wenn schon, diverse Brocken rechter Ideologie. Ein wenig Ethnopluralismus, ein bisschen Antiamerikanismus und einen Schuss Geschichtsrelativierung...
Also, bezeichne doch rechte Spinner in Zukunft wieder als rechte Spinner.
Gruss, Freddy
Wieder zur Sache: Ahmadinedschad macht gemeinsame Sache mit deutschen Faschisten. Die Holocost- Konferenz war wohl ein Schlag ins Wasser und voller Peinlichkeiten. Wenn er meint, dass man dadurch Israel schwächt, oder demütigt, dann irrt er. Nur eins hat er erreicht: dass man ihn nicht mehr ernst nimmt.
Nach wie vor bin ich der Meinung, man sollte ihm in einem Preventivschlag die Atomanlagen zerstören, wie es Israel schon mal in Irak gemacht hat. Das ist die einzige Sprache, welche dieser Fanatiker und Faschist versteht. Wenn er dann die Atombombe haben sollte, wäre es zu spät.
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gruß