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Lasst euch nicht auf den Arm nehmen: Leidiges Thema Flugpreise

Es gibt keine Flüge, die Preise sind himmelhoch, und es kommen auch keine Touristen...

Von Nechemia Strassler, Haaretz/The Marker v. 20.05.2008

Der nächste Sommer wird sehr heiß, vor allem, was die Flugpreise angeht. Die Preise steigen weiter an, nicht nur wegen der Erhöhung der Benzinpreise, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass das Verkehrsministerium das Abkommen über den offenen Himmel mit der EU noch immer nicht unterschrieben hat, auch nicht die bilateralen Abkommen mit den europäischen Staaten.

Das Ergebnis: Tausende Touristen, die nach Israel kommen wollen, können das nicht tun. Es gibt nicht genügend Plätze in den Flugzeugen, und die Preise sind so hoch, dass sie sich für andere Ziele entscheiden. Bei der Lufthansa gibt es z.B. schon eine Warteliste mit 7000 Personen, 60% davon Touristen. Sie wollen im Sommer nach Israel kommen, aber es gibt einfach keinen Platz.

Die Geschichte der Lufthansa ist ein gutes Beispiel für das Problem. Im Februar fanden Gespräche zwischen den Luftfahrtbehörden Deutschlands und Israels statt. Heute betreibt jede Seite 18 Wochenflüge, die Lufthansa wollte jedoch die Quote erhöhen. Sie wollte den Himmel ganz für Konkurrenz öffnen, wobei jede Seite so viel Flüge einsetzt, wie sie will. Am ersten Tag der Gespräche ließen sich Fortschritte erkennen. Es wurde beschlossen, die Zahl der Flüge auf 25-27 in der Woche zu erhöhen, und alle waren sehr zufrieden. Israir und Arkia begannen bereits zu planen, wie sie nach Deutschland fliegen werden, zusätzlich zur El Al.

Aber am zweiten Gesprächstag platzte dann alles. Uri Zohar, der Leiter der zivilen Luftfahrtbehörde, wollte in das Abkommen einen Paragraphen aufnehmen, der die Deutschen verpflichtet, den israelischen Gesellschaften günstige „Slots“ in Frankfurt zu verschaffen, die deutschen Vertreter reagierten jedoch empört. Es liegt überhaupt nicht in ihrer Befugnis, Slots festzulegen, sondern sie können lediglich die Zahl der wöchentlichen Flüge festlegen. Die Slots werden von den deutschen Flughafenbehörden festgesetzt.

Zohar ließ sich jedoch nicht überzeugen. Er wollte, dass die Lufthansa die deutsche Behörde unter Druck setzt oder sogar auf ihre eigenen Slots verzichtet, zugunsten der israelischen Gesellschaften. Die Deutschen waren natürlich nicht dazu bereit und die Gespräche scheiterten. Die Zahl der Flüge wurde nicht erhöht, die Touristen fliegen an andere Ziele- ein Schlag für die Tourismusindustrie. Auch die deutschen Behörden schweigen. Sie setzen Israel nicht unter Druck, die Erweiterung des Abkommens voranzutreiben, wahrscheinlich wegen „der aus der Vergangenheit resultierenden besonderen Beziehungen“ zwischen den beiden Staaten.

Zohar sagte, er sei es gewesen, der die Zahl der Flüge nach Deutschland erhöhen wollte, mehr noch als die Deutschen selbst. Er sagte, die Seiten wären sich in allen Punkten einig gewesen, mit Ausnahme der Slots. „Wenn es am Frankfurter Flughafen Probleme mit den Slots gibt, dann sollte die Lufthansa Slots hergeben“, sagt er. „Ich möchte es Arkia und Israir ermöglichen, nach Frankfurt zu fliegen.“

Vor zwei Wochen setzte sich die israelische Behörde mit der deutschen in Verbindung, um ein Telefongespräch zur Vorantreibung der Belange zu arrangieren, aber letzten Endes kam dieses Gespräch nicht zustande. Zohar ist zwischenzeitlich aus seinem Amt zurückgetreten. Alles steckt fest, nur – die Touristen kommen nicht und die Flugpreise steigen.

Medienspiegel der Deutschen Botschaft Tel Aviv

Category: Tourismus
Posted 05/21/08 by: admin

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