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Judentum und Israel
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Darabos in Israel

Österreichs Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag Abend an einem Empfang des Österreichischen Botschafters in Herzlija teilgenommen und dabei vor den geladenen Gästen gesagt: „Wie kein anderes Land hat Israel in den sechzig Jahres seines Bestehens große Herausforderungen überstanden“...

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 19. Mai 2008

Weiter sprach er von „schlechten Schatten“ in den Beziehungen zwischen Israel und Österreich, „ein Land mit einer großen Ladung jüdischer Geschichte“. Die Beziehungen beider Länder waren lange Zeit wegen der Nazizeit überschattet, aber Kanzler Vranitzky „fand die richtigen Worte“ und deshalb „glaube ich, dass die Beziehungen jetzt sehr exzellent sind und dass wir das für die Zukunft managen müssen“.

Wie aus Gesprächen mit Delegationskreisen herauszuhören war, haben Israel und Österreich bei dem ersten Besuch eines österreichischen Verteidigungsministers in Israel seit den siebziger Jahren grundsätzlich eine engere militärische Kooperation abgesprochen, „vor Allem im Ausbildungsbereich“. Die Einzelheiten müssten aber noch durch Kommissionen ausgearbeitet werden. Der enge Austausch zwischen Israel und der deutschen Bundeswehr, wobei Soldaten für mehrere Monate ausgetauscht werden und an Übungen teilnehmen, durchaus als Modell dienen könnte.

Auf die Frage, ob auch die Bedrohung des Iran mit einer möglichen Atomwaffe diskutiert wurde, verhielten sich die Delegationsmitglieder eher zugeknöpft. Ein Diplomat meinte: „Ich war bei dem Gespräch der beiden Verteidigungsminister unter vier Augen nicht dabei. Es dauerte jedenfalls länger an, als geplant.“ Ein hohes österreichisches Delegationsmitglied räumte im Privatgespräch ein, dass es durchaus unterschiedliche Einschätzungen der Fähigkeiten des Iran gebe, eine Atombombe zu bauen und Trägerraketen. Die Behauptungen des israelischen Mossad, des deutschen BND, des CIA oder der österreichischen Geheimdienste seien nicht deckungsgleich. Die Frage, ob iranische Raketen “nur bis Israel“ oder aber „bis Wien und Berlin“ fliegen könnten, werde in Europa von den Politikern oft nicht nur gemäß den Angaben der Experten, sondern auch aufgrund von politischen Ansichten entschieden.

Zu dem Empfang war aus Damaskus auch der österreichische Kommandeur der UNDOF Truppen auf den Golanhöhen, Generalmajor Wolfgang Jilke, gekommen. Der berichtete, dass die UNO Truppen in der Entflechtungszone zwischen Syrien und Israel in letzter Zeit ihr „Profil verbessert“ und die Beziehungen mit den Syrern wie mit den Israelis erheblich vertieft hätten.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

Category: Europa
Posted 05/20/08 by: admin

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