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Nicht nach Gaza marschieren
Die Wut, die Frustration und die Polemik steigen uns zu Kopf. Israel darf nicht in die Falle tappen, die von der Hamas gestellt wurde, und nach Gaza einmarschieren...
Von Amos Oz, Jedioth Achronoth v. 13.02.2008
Denn die Anzahl der Opfer bei einer Boden-Invasion von Gaza wird viel höher sein, als die Anzahl der Opfer der Kassam-Raketen im Laufe von 7 Jahren. Und weil wir in 5 der 7 Jahre der Kassam-Raketen die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen hatten, und trotzdem Hunderte Raketen von dort auf Sderot abgefeuert wurden, zusätzlich zu den immer wiederkehrenden blutigen Übergriffen gegen die Siedler. Anscheinend haben wir vergessen.
Die Eroberung von Gaza wird nicht unbedingt dem Raketen-Beschuss auf Sderot und Umgebung ein Ende setzen. Zusätzlich zu den Angriffen auf Sderot werden dann auch täglich die Truppen der Besatzungsmacht angegriffen werden – mit Sprengstoffsätzen am Straßenrand, Schussattentaten und blutgetränkten Selbstmordattentaten. Das und mehr: Ein Einmarsch in Gaza würde die palästinensischen Massen, die arabische und die muslimische Welt rund um die Hamas vereinen, die momentan in den Augen der meisten Araber isoliert ist und verabscheut wird.
Als Eroberer von Gaza würden wir auf Dornen und Skorpionen sitzen. Die Besatzungsmacht hätte keinen Tag Ruhe. Auch nicht Sderot und Umgebung.
Auch in diesen Augenblicken des Zorns, wenn unser Herz wegen dem anhaltenden Leiden der Einwohner von Sderot und der Umgebung blutet, dürfen wir nicht vergessen, dass die Wurzel des Problems von Gaza darin liegt, dass Hunderte tausende Menschen dort in Flüchtlingslagern verkommen, Lager die wie ein Treibhaus für Verzweiflung, Ignoranz, religiösen und nationalistischen Fanatismus, Hass und Gewalt wirken.
Was kann man jetzt tun? Man kann und man muss eine Feuerpause mit der Hamas in Gaza erreichen. So eine Feuerpause hat natürlich auch einen nicht leicht zu nehmenden politischen Preis. Aber unter all den Preisen, die Israel für eine falsche und übereilte Entscheidung zahlen könnte, ist dieser Preis am wenigsten tödlich und am ehesten zu ertragen.
Medienspiegel der Deutschen Botschaft Tel Aviv
Posted 02/13/08 by:
admin
Comments
Könnte so sein!
Die Wurzel des Problems liegt nicht darin, dass die Gazaaner in Flüchtlingslagern "verkommen". Es ist umgekehrt, sie "verkommen" in Flüchtlingslagern, weil sie einer radikalreligiösen Blut- und Boden-Ideologie anhängen. Auch die Lieferung von Strom, Wasser,Medikamenten u.a. und die höchste Sozialhilfe ändert daran nichts. Oz kann wie die meisten Linken Ursache und Wirkung nicht unterscheiden. In Israel existieren erheblich mehr Menschen mit "Flüchtlingshintergrund", warum leben diese nicht mehr in Flüchtlingslagern?
Wenn es nur die mangelhafte Versorgung wäre, die die Menschen radikal macht, hätten die USA den Krieg gegen Hitlerdeutschland bereits 1941 beenden können - einfach, indem sie in Deutschland für eine bessere Versorgung mit Öl, Strom usw. gesorgt hätten und mit Flugzeugen Geld abgeworfen hätten, so wie die EU das heute in Gaza macht.
Eine faschistische Ideologie kann man nicht dadurch besiegen, indem man an den Gegner Geld verteilt.
Ich kann Pegasus nur beipflichten. Oz sieht scheinbar die Ursache des Antisemitismus im Verhalten Israels. Diese, leider so häufig vorkommende Täter-Opfer Umkehr trägt nicht zur Lösung bei. Im Gegenteil verschärft sie es noch weiter, wenn der Schuldige nicht beim Namen genannt wird.
Oz ist ein sogenannter jüdischer Antisemit. Henryk M. Broder hat diesen Typus zur Genüge Beschrieben.
Auch die typische Gutmenschenmanier kommt hier zum Ausdruck, wenn er schreibt: "dass Hunderte tausende Menschen dort in Flüchtlingslagern verkommen, Lager die wie ein Treibhaus für Verzweiflung, Ignoranz, religiösen und nationalistischen Fanatismus, Hass und Gewalt wirken"
Schmoch der Woche!
Oz ein typischer jüdischer Antisemit?
Denke, ich les nicht recht - gehts noch?
Amos Oz beschreibt eine Realität - die der skrupellosen Indoktrination des palästinensischen Volkes durch eine faschistische Ideologie und damit auch eindeutig und unmissverständlich die Ursache für dessen Leid, sowie die daraus destillierte und immer wieder, immer wieder nur gegen Israel gerichtete Wut.
Es handelt sich um eine widerliche Strategie der Islamisten, die, je heftiger Israel reagiert, nur um so erfolgreicher sein wird.
Seine Bedenken in diesem Zusammenhang sind durchaus berechtigt und müssen unbedingt, bei jeder Entscheidung, mit in die Waagschale, denn: "Israel darf nicht in die Falle tappen!"
Was denn sonst, als eine Falle, könnte denn dieser sinnlose Beschuss denn sein?
Oz' Warnungen sind legitim und darüber hunaus - absolut berechtigt!
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