Der angebliche israelische Überflug oder Bombenangriff auf Syrien vor zwei Wochen sorgt weiterhin für Hochspannung in Nahost und immer wilderen Spekulationen in der Welt. „Seit zwanzig Jahren hat das offizielle Israel nicht so geschwiegen, wie in diesem Fall“, erzählt ein israelischer Geheimnisträger. Doch auch Syrien schweigt, nachdem es mit einer unklaren, widersprüchlichen Erklärung gegen einen angeblichen Überflug israelischer Kampfjets protestiert hat...
Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 17. September 2007
Ohne auf den Vorfall in Syrien einzugehen, behauptete der Chef der militärischen Aufklärung, General Amos Jadlin, dass die israelische Abschreckung seit dem Libanonkrieg „wiederhergestellt“ worden sei. Regierungschef Ehud Olmert lobte die Armee für ihre „großartigen Leistungen“, ebenfalls ohne Details auszusprechen. In amerikanischen und britischen Zeitungen wurden unter Berufung auf informierte Kreise immer mehr angebliche Einzelheiten über Verlauf und Ziel der israelischen Geheimoperation veröffentlicht. Ein von den Syrern erwähntes „großes Loch“ in der Wüste sei in Wirklichkeit eine von Nordkorea angelieferte Anlage zur Anreicherung von Uran. Die israelische Zeitung Haaretz will im Internet auf der Homepage des syrischen Hafens Tartus ein nordkoreanisches Schiff entdeckt haben, das Zement geladen hatte. Der 17.000 Tonnen Frachter habe in Tartus plötzlich die Flagge gewechselt zu einem Schiff „unbekannter Herkunft“ und sei dann spurlos verschwunden. Der „Zement“ sei nordkoreanische Atomtechnologie im Wert von 50 Millionen Dollar gewesen. Der geheimnisvolle Flaggenwechsel dient schon als Erklärung für den lauten Protest ausgerechnet Nordkoreas gegen die israelische Verletzung des syrischen Luftraums.
Auch über den Verlauf der Aktion werden täglich neue „Tatsachen“ bekannt. Während es ursprünglich nur zwei Kampfflugzeuge waren, die Syrien zu einer Spionagemission überflogen und von der Flugabwehr „abgedrängt“ worden seien, ist inzwischen schon die Rede von der Landung eines israelischen Kommandos, um die Ziele zu markieren. Acht israelische Kampfjets hätten die Ziele mit bunkerbrechenden Bomben angegriffen und zerstört.
Da Israel sich ausschweigt und die Syrer offenbar auch etwas zu verbergen haben, weshalb sie weder Photos von dem „Loch in der Wüste“ noch andere „Beweise“ veröffentlichen, können alle Pressemeldungen zu dem Vorfall nur ohne Gewähr genossen werden. Denn auch andere Regierungen, die es besser wissen müssten, schließen sich dem Schweigen an. So hätten die Türken auf ihren Radarschirmen verdächtige Luftbewegung sehen müssen. Amerikanischen Satelliten und Awacs dürfte nicht entgangen sein, dass sich da eine mutmaßliche Nuklear-Anlage in ein Loch verwandelt habe.
„Syrien behält sich eine Reaktion vor“, hieß es in Damaskus. Im Diplomatenslang bedeute dieser Satz, dass Syrien keinen Militärschlag gegen Israel plane, behauptet ein israelischer Experte. Dennoch wurden die Sicherheitsleute auf israelischen Kreuzschiffen vor der türkischen Küste verstärkt. Hunderte Israelis buchen auf ihnen Urlaubtrips während der jüdischen Feiertage in diesem Monat. Mit Sprengstoff beladene Boote könnten die Kreuzschiffe rammen und versenken. Doch die israelische Zentrale für Terrorbekämpfung winkt ab: „Es liegen keine konkreten Hinweise vor.“ Israelische Urlauber bräuchten sich keine ungewöhnlichen Sorgen machen, zumal die Kreuzschiffe ohnehin ein „attraktives Ziel“ für El Kaeda seien und in den letzten zwei Jahren schon Ziel von zwei versuchten Anschlägen gewesen seien.
Weder Syrien noch Israel dürften an Eskalation und frontalem Krieg interessiert. Deshalb tut das offizielle Israel, als sei nichts gewesen, während Damaskus den Protesten keine Beweise beifügt. Gleichwohl könnte Syrien die Hamas, Hisbollah oder auch den Dschihad Islami zu größeren Anschlägen gegen Israelis animieren, ohne dafür verantwortlich gemacht werden zu können.
Auf der internationalen Bühne dürfte der Vorfall die Stimmung weiter kontaminieren. Der offenbar von westlichen Geheimdiensten gesteckte Verdacht des Transfers nordkoreanischer Atomtechnologie oder vielleicht gar einer fertigen Atombombe nach Syrien versetzt nicht nur Israel in eine unerträgliche Lage. Auch die Bemühungen um eine Entschärfung der Atomkrise mit Nordkorea bekämen eine neue Qualität. Ebenso wäre die Türkei unmittelbar bedroht, zumal es wegen Wasser und territorialen Streitigkeiten immer wieder zu Spannungen mit Syrien kommt. Die schon vor Jahren aus Nordkorea an Syrien gelieferten Scud-Raketen könnten mit einem Atomsprengkopf bestückt nicht nur jeden Punkt in Israel, sondern auch beim Nato-Partner Türkei und im Irak treffen. Am Montag schürte zudem Iran den Konflikt, indem es Israel mit sechshundert bereit stehenden Raketen drohte, falls es zu einem erneuten „Angriff“ auf Syrien oder Iran kommen sollte.
© Ulrich W. Sahm / haGalil.com
Posted 09/17/07 by:
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Comments
Syrien kann sich keinen Krieg leisten. Im Norden steht die Türkei mit der zweitgrößten Armee der Nato. Hinzukommt dass die Türkei, Israel und die USA ein Verteidigungsabkommen vor Jahren geschlossen haben. Es wäre reiner Selbstmord seitens der Syrer Israel oder gar die Türkei angreifen zu wollen. Innerhalb weniger Wochen wäre Syrien zwischen der Türkei und Israel aufgeteilt.
Damit wären mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wäre das Wasserproblem mit Syrien gelöst. Israel hätte ein Problem weniger und könnte endgültig die Golanhöhen annektieren, und die Türkei würde endlich ihre alten Provinzen südlich von Hatay eingleidern und der Norden Isarels wäre sicher.
Also mir persönlich gefällt der Gedanke, Syrien aufzuteilen, sicherlich den Syrern weniger, aber wen kümmerts. Sollen die nur die Türkei angreifen, oder seinen Verbündeten. 900.000 Mann stehen auf türkischer Seite und knapp 250.000 bestens ausgerüstete Soldaten auf israelischer Seite.Ganz zu scheigen von den Kampfjets und Panzern.
Von den Zahlen her dürfte es kein Eindeutig sein, aber das haben die Arabs auch gedacht, als sie damals den jungen jüdischen Staat kurz nach seiner Gründung angegriffen haben. Man sollte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, das gilt vor allem für die Türken und die Israelis.
In dem Fall, dass der Iran sich einmischen sollte, und das nicht abwegig, stellt sich die Situation ein wenig schwieriger dar.
Operation Overlord? Fallschirmjäger im grossen Stil, Opposition bewaffnen, die COM lahmlegen und Knotenpunkte besetzen.
Aber ob das alles Frieden in die Region bringt, bleibt zweifelhaft. Ich würde mir wünschen, dass alle Parteien sich friedlich einigen. Doch das bleibt wohl eher Wunschdenken und der grosse Krieg im N.O. ist wohl nur eine Frage der Zeit. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker wird der Iran und Syrien, Hibollah,Hamas, Djihad Islamia und Konsorten. Wenn ein Krieg, dann so schnell wie möglich, so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Frieden ist der Weg, doch Frieden kann nur der sichern, der für den Krieg gewappnet ist.
Bleibt nur noch die Frage, wie die islamischen Ländern auf den Krieg reagieren. Auch bleibt abzuwarten wie sich das Militär in Ankara, welches nun wahrlich kein Freund der Araber ist, verhalten wird. Fragen über Fragen.
In diesem Sinne.
Selam
Fastzinierender Gedanke. Und die Türkei könnte endlich das Wasser direkt nach Israel liefern. Der Irak könnte sich auch endlich wieder zusammenreissen und die Iraner könnten ihre Expansionspläne in den Papierkorb werfen.
Auch für die Menschen in Syrien könnte sich da einiges verbessern. Un ter solchen Bedingungen wäre es schon ganz nebensächlich wo nun der Golan administrativ angesiedelt wäre.
Vielleicht ein autonomes Drusengebiet?
Atem meschug'im?
Ich versteh's nicht: Habt Ihr (Inan und Golan) sie noch alle?
Ihr ersehnt hier tatsächlich eine "Polnische Teilung" für Syrien? Wenn man die territorialen Fakten zu Grunde legt ist Israel dann wohl "Deutschland part 2" und die TR "Russland reloaded". Ich, als ein Türke, kann nur den Kopf schütteln.
Golan schreibt: "Auch für die Menschen in Syrien könnte sich da einiges verbessern." Nie würde mir in den Sinn kommen, eine solche Äußerung als verlogene Herrenmensch-Scheiße zu klassifizieren!!!
Weder kann ich sagen/schreiben, was für die Israelis das beste ist, noch könnt Ihr beurteilen, was für die TR zu wünschen wäre und wir - alle zusammen - können einen Scheißdreck beurteilen, was eine positive Perspektive für Syrien und die Syrer darstellt.
Ich kann aber schreiben, dass ich mir für die Türkei nicht wünsche, dass Sie expandiert, andere angreift und erprisst. Wir (die Gesamtheit aller türkischer Staatsbürger, egal mit welchem "Hintergrund") müssen die Gräben in UNSERER Gesellschaft / UNSEREM Staat zu schütten und auf Ausgleich abzielen; nur wir können eine Lösung (so oder so) finden und durchsetzen; wir haben viel aufzuarbeiten in bezug auf unsere Geschichte und auf die Minderheiten. Alles andere wäre Selbstmord auf raten - und das schreibe ich, ein ausgemachter türkischer Nationalist!
Wie gefallen den Euch Sprüche wie: "Und für die Juden ist es besser unter dem Islam zu leben, als einen eigenen Staat zu haben." oder "Für die Israelis wäre es ja auch besser in mehrere Staaten aufgeteilt zu werden: einen für die Sephardim (z.B. in Uganda), für die Ashkenazim (z.B. in Nordamerika), für die liberalen Juden (z.B in der Antarktis),..." Denn ich, als Türke, kann natürlich ganz unvoreingenommen und korrekt beurteilen, was für "euch" am besten ist, denn an meinem Wesen soll die Welt genesen und im Gegensatz zu euch bin ich kein Triebwesen, sondern ein ganz aufgeklärter Mensch und kann alles rational beurteilen und euch (vor)schreiben, was Ihr an-sich wollt. Und Eigeninteressen o.Ä. gibt es bei mir natürlich nicht. Ein israelischer Jude, der als ein solcher in Israel aufgewachsen ist, dort die Schule besucht hat, eine individuelle Biographie hat (evtl. Verwandte durch Anschläge oder bei Kriegen verloren hat), kann zu dieser an-sich-Analyse bzgl. Israels von mir selbstverständlich nichts sinnvolles beitragen, da ich mir doch meine Meinung höchstwissenschaftlich durch Google und Wikipedia und nationalistische Postillen erworben habe - und das, obwohl ich nie in Israel war.
Vielleicht entgegnet Ihr jetzt, meine oberen beiden Aussagen (betreff dessen, was für die Juden/Israelis das beste sein könnte) seien Schwachsinn und würden einen Antisemitismus belegen, da ich ungerechtfertigter Weise, Juden und Israelis gleichsetze und noch vieles mehr! Da habt Ihr vollkommen recht damit, dass man dies nicht einfach zusammenschmeißen kann und es auf ein "fragwürdiges" Weltbild deuten würde ...und jetzt lest noch einmal eure Kommentare und analysiert euer Bild vom "Araber", "Moslem", "Syrer", etc.
So denn Ihr Israelis seid (ein Nick hat ja nicht viel zu heißen), versucht Israel gemäß EURER Vorstellung zu einem besseren Staat zu machen, genauso wie ich versuche, in der TR positiv zu wirken. Und hört auf über andere zu urteilen und eine zunehmende Irakisierung der gesamten Region zu verlangen. Davon werden sicherlich auch die TR und Israel letztlich nicht verschont bleiben, wenn es denn so kommt.
!!! TÜRKEI DEN TÜRKISCHEN STAATSBÜRGERN !!!
!!! ISRAEL DEN ISRAELIS !!!
!!! SYRIEN DEN SYRERN !!!
@ HaGalil:
Ich bin etwas verwundert, dass Ihr Postings sofort hochladet. Fändet Ihr es nicht sinnvoll, dass Kommentare erst gegengelesen werden, bevor sie "alive" gehen?
Dash, laAnashim shel Shalom! ("Kulam medabrim al Shalom, af exad lo medaber al Zedek,...", Maki)
@ myself (das ist dann auch wirklich mein letzter Post):
"!!! TÜRKEI DEN TÜRKISCHEN STAATSBÜRGERN !!!
!!! ISRAEL DEN ISRAELIS !!!
!!! SYRIEN DEN SYRERN !!!"
...ist Scheiße, zumindest wenn man es in Abgrenzung zu "Migranten" oder sonstigen "Fremdkörpern" versteht. Das hätte ich so nicht schreiben sollen.
Ich meinte dies in keinsterweise nach "Innen" gerichtet, also diskriminierend, oder im Sinne von "das Boot ist voll". Ich wollte nur darauf abzielen, dass jede Bevölkerung nur für sich selbst bestimmt leben kann und ich jegliche hegemoniale Fremdbestimmung ablehne, v.A. in Anbetracht der Tatsache, dass mir kein historisches Beispiel für eine erfolgreiche, fremdbestimmte Zwangslösung bekannt ist. (Bitte nicht fehlinterpretieren: ich bin kein Pazifist!)
Staaten haben keine Existenzberechtigung: Sie existieren oder auch nicht. Und heute existieren die TR, Syrien und Israel und alle sollten bei sich darauf abzielen ein möglichst friedliches Miteinander zubewerkstelligen. Ganz sicher sind aber Kriege (egal von wem, in wessen Namen, gegen was auch immer) nur "bedingt" geeignet ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
Lieben muss man sich nicht und Existenzberechtigungen aus- oder absprechen braucht auch niemand.
Wach auf her. Wo lebst Du. Türkischer Nationalist. Schon mal was von hain arab hehört?`Wer ist uns damals in den Rücken gefallen ? Wer hat sich mit den Engländern gegen uns verbündet? Wer hat Terreristen in die Türkei geschleust und denen Unterschlupf gewährt und mit Waffen und Geldern ausgestattet, damit sie die Türkei unter Druck setzen? Russland reloaded und Germany Part II. Was soll das ? Wie kannst Du die Telung Polens mit Nazideutschland und der Sovjetunion seinerzeits vergleichen ? Boah, ich glaubt mein Hamster mausert.
Türkei spielt die UdSSR und Israel Nazideutschland. Was sind das für Parallenen die Du hier ziehts?
Meschugge ja, Frage nur wer von uns dreien. Hadi in diesem Sinne Herr Her.
@ Inan:
1.) Es gab 3 Polnische Teilungen und ich habe alle 3 gemeint und ehrlich geschrieben glaube ich, dass die meisten Historiker bei "Polnischer Teilung" weniger an die Sache mit Hitler/Stalin denken, als vielmehr die vorherigen "Polnischen Teilungen". Also: Abkühlen!
2.) "Hain Arab": Genau darauf spielte ich (unter Anderem) an, als ich vorhin meinte, dass jeder vor seiner eigenen Türe oder im eigenen Hause kehren sollte. U.A. gegen diesen "Rassismus" wende ich mich in der türkischen Gesellschaft. Genauso, wie gegen den Antisemitismus bei den Religiösen oder Armenier-, Griechen-Hass, etc.
Das heißt in keinster Weise, dass man keine Eigeninteressen vertreten kann oder darf, die Vertritt man doch letztlich sowieso. Diffamieren muss ich dafür allerdings niemanden: Weder Russen, Araber, Deutsche, Juden, Türken, Kurden, etc. Ich bin ehrlich gesagt ganz froh "Türke" zu sein und nicht "Syrer", wenn ich nach für mich wichtigen Kriterien, wie Sicherheit (vor anderen Staaten und dem eigenen Staat), Säkularismus, Ökonomie, etc. urteile. Falls Du Israeli bist, könntest Du sicher das selbe sagen: einfach "Türke" durch "Israeli" ersetzen!
Aber mal ganz im Ernst:
Wer hat eher Grund Schiss zu haben in der Konstellation Israel-TR vs. Iran-Syrien?
Deine Beispiele (bzgl. Hain Arab) hin oder her:
1.) Sind wir Türken auch nicht immer Kinder von Traurigkeit gewesen.
2.) Das ist Geschichte. Es ist nur in sofern wichtig, als dass ich nicht eine Wiederholung der Besetzung der Türkei wünsche. Ich bin Türke und nicht "Osmane" und ich bin gar nicht so unfroh die arabischen Teile des Osmanischen Reichens "verloren" zu haben.
3.) Die Araber wurden und werden instrumentalisiert. Es ist aber die Aufgabe der Araber sich von einem Gesellschaftszustand zu befreien (oder auch nicht, dann werden sie aber sicherlich heftige Konsequenzen erleiden), den ich als "irrational" empfinde (z.B.: die Macht der Autoritäten, seien sie nun religiöser oder weltlicher Natur). Wenn dann z.B. die Syrer meinen "Leute lasst uns unser Land vierteilen", na dann gut, dann sollen sie's machen. Das ist aber deren Sache und mir (ziemlich) Wurscht.
Vielleicht so (ich hoffe, dass Du erkennst, dass ich hier nur über "unsere" (TR) Probleme schreibe und mir weder ein Urteil über den Iran, Syrien, Israel oder Timbuktu erlaube):
1.) Nicht DIE Araber sind Feinde, aber es sind viele Feinde Araber.
2.) (Ich glaube) Diejenigen Araber die derzeit Feinde sind, sind auch und vor Allem Feinde DER Araber. (alQa'ida tötet mehrheitlich Moslems! Hamas tötet mehrheitlich Araber!)
3.) Ich habe nicht das Gefühl, dass die meisten arabischen Regimes sich in ihrem derzeitigen Zustand halten würden, wenn nicht ständig irgendwelche anderen Staaten dazwischenfunken würden.
Anderes Beispiel: Es gab seit der Republikgründung der Türkei keinen einzigen politisch motivierten Mord an einem Armenier. Und das war gut so. Die Mörder Hrant Dinks sind in meinen Augen Feinde der Türkei, für welche ich stehe bzw. mir wünsche. Und mich kotzen diejenigen an, welche diesen Meuchelmord aus welchen Gründen auch immer, mit Verweis auf welche historischen Ereignisse auch immer gut heißen. Zwischen Armenien und der TR (hier kann man ruhig auch Azerbaijan mit dazuzählen) kann es nur einen "zivilen" Zustand geben - und ich glaube, ein solcher Zustand wäre im Interesse aller beteiligten -, wenn alle einfach mal Geschichte Geschichte sein lassen, ansonsten pflanzt sich Geschichte fort!
Zum Thema "türkischer Nationalist": Ich denke nicht, dass ich in diesem Umfeld mit meiner Position allein bin. Falls Du türkisch kannst, lese doch einfach mal im Umfeld von Bozkurt/MHP nach und erkenne die Brüche zwischen: Neo-Osmanen, Turanci, Türkcü, Milliyetci, Ulusalci,...
Falls Du Türkisch kannst und um meinen Guten Willen zu illustrieren: "Korkmaz sönmez sizin Safak..." Suriye'nin belki!
Ganz kurz noch:
"Es gab 3 Polnische Teilungen und ich habe alle 3 gemeint und ehrlich geschrieben glaube ich, dass die meisten Historiker bei "Polnischer Teilung" weniger an die Sache mit Hitler/Stalin denken."
Was ich damit meine: Die Sache vor dem 2. Weltkrieg läuft bei mir unter "Hitler-Stalin-Pakt", nicht unter "Polnischer Teilung". Sollte ich hier ein seltsames Sonderverständnis haben, entschuldige ich mich für das Missverständnis und bekunde hiermit:
- Israel ist nicht vergleichbar mit Nazi-Deutschland.
- Die TR ist nicht vergleichbar mit Stalin-CCCP.
Sen Türk müsün, Inan?
@Her
Evet türküm.
Aaahh, söylesene. Afedersin.
Suriye'yi isgal edersek ayvayi yemis oluruz. Zaaten dünyanin en rezil bölgede yer aliyoruz ve sen bu alanda toprak kazanmak istiyorsun. Böyle bir sey olur mu, kardesim?
Acikcasi: Bana göre Kürtlerle aramiz iyilesmeli, onlar biz ve Araplar arasinda bir tampon olsunlar ki (aynen Osmanli zamanindaki gibi: o zaman onlar bizim ve Safavi'lerin arasinda bir tampon olusturuyorlardi, ve fena degildi), biz artik yüzümüzü Türk dünyasina döndürebilelim. Araplari anlamiyorum ve anlamak da istemiyorum. Onlar n'aparsa yapsinlar, benim "duygumu ele alirsak" Tatarstan, Kazakistan, v.b. komsu illerdir ve Suriye'ye 1.000.000 kilometre'den fazla bir mesafe var.
Neden kendime "Nationalist" olarak hitap eddigimi anladin mi, kardesim?
Anlasildi. Tamam. Ya ben zatan arablari hic sevmedim. Benin annem türk, babam kürt. Hepismiz kardesiz. Kürt türk ayrimi yapmam ben.
Ama haklisin. Syrieyi iskal etmek bize düsmez. Baskalari yapsin. Iraka girdiler, is arab sacina döndü. Cik bakim sindi Irakdan kolaysa, aynisi Syriye icin de gecerli bence.
Anladim simdi seni. ;-)
Deutsch:
Verstanden, ok. Mom ist türkisch, dad ist kurdisch, aber ich mache da keine Unterschiede. Ich mag die Araber eh nicht. Aber Du hast Recht, Syrien anzugreifen oder gar zu annektieren ist nicht unsere Sache, dass sollen vielleicht andere machen. In den Irak sind sie einmaschiert und nun sieht die Sache ziemlich verzwickt aus. Jetzt kommste da nicht mehr so einfach raus, und das gleiche gilt auch für Syrien meiner Meinung nach.
Ich habe Dich jetzt verstanden. ;-)
;)
"Görüsmek" üzeri - Auf wieder"sehen" - Lehit"ra'ot"!
Hallo zusammen.
Ich denke, Israels Politik ist reifer und klüger, als es einige (noch sehr junge?) Freunde Israels hier sind.
Weder eine Annektion der Golanhöhen, noch ein Krieg zwecks gewaltsamer Aufteilung Syriens sind Bestandteil der Politik Israels.
Israel will keinen Krieg, sondern Frieden.
Gerade auch mit dem arabischen Nachbarstaat Syrien.
Doch in Syrien bekämpfen sich derzeit unterschiedliche Fraktionen innerhalb des Baathismus, wobei die Gefahr besteht, dass unrealistische Kräfte, die auf einen Krieg gegen Israel setzen, die Oberhand bekommen könnten.
Denen wurde nun anscheinend wirksame Nachhilfe in Sachen realistischer Zurkenntnisnahme der tatsächlich vorhandenen Kräfteverhältnisse in Nahost erteilt.
Dabei muss es um eine sehr ernste potenzielle Bedrohung für Israel, die Türkei und andere Länder der Region gegangen sein.
Ansonsten wäre Israel sicherlich nicht die enormen Risiken einer mutmaßlichen kombinierten militärischen Operation tief in Syrien eingegangen.
In Damaskus dürfte nun endgültig klar sein, dass ein Krieg gegen Israel dem kleinen jüdischen Staat zwar großen Schaden zufügen könnte, dass dann aber von den syrischen Streitkräften und der Baath-Partei, sowie von der herrschenden Familie Assad, gar nichts mehr übrig wäre.
Auch Syriens eh schwache Ökonomie wäre dann gänzlich am Ende.
Militärisch ist Israel nicht zu besiegen.
Es sei denn, man überrascht es mit einem Atomschlag.
Um so etwas zu verhindern, war und ist Israel dazu fähig und in der Lage, PRÄVENTIV das zu tun, was getahn werden muss.
Die Türkische Republik spielt für Israels Sicherheit, sowie für die Stabilität im nahöstlichen Großraum, politisch und militärisch nach wie vor eine herausragende und wichtige Rolle.
Das türkische Militär scheint sich in den vergangenen Tagen sehr klug und besonnen verhalten zu haben.
Wenn auch nur ein kleinerer Teil dessen zutrifft, was u.a. in der US-amerikanischen und israelischen Presse über die jüngsten Vorkommnisse berichtet wird, so dürfte die Türkei am mutmaßlichen Erfolg der israelischen Operation in Syrien, einen wichtigen Anteil gehabt haben.
Niemand außerhalb Syriens, des Iran, und der von Dschihadisten kontrollierten nahöstlichen Regionen, hat ein Interesse daran, dass dort an Atomwaffen gebastelt wird.
Es ist ebenfalls bezeichnend, wie kleinlaut die wenigen Reaktionen aus den übrigen arabischen Staaten ausgefallen sind.
Ja, Israel hat seine (seit dem letztjährigen Libanonkrieg von manchen angezweifelte) Abschreckungskraft unter Beweis gestellt.
Nein, Israel will keinen Krieg in Nahost, und keine gewaltsame Aufteilung Syriens.
So sehe ich jedenfalls diese Angelegenheit.
@titanic
Weder ist die Politik Israels reifer und klüger geworden, noch ist die IDF unschlagbar. Wie das Schiff, welches Sie Ihren Namen entnehmen unsinkbar war, so ist
auch die IDF unschlagbar. Hochmut kommt vor dem Fall. Oder wer hätte gedacht, dass die USA im Irak vor solch einem Desaster stehen
würden. Keiner.
In diesem Sinne
Selam
@Inan
'titanic' beschreibt hier für mich recht überzeugend, wieso ein Angriff und eine darauffolgende Aufteilung Syriens aus rein pragmatischen Gründen nicht unbedingt sinnvoll ist. Das entscheidende Wort ist hier wohl "Stabilität". 'titanic' umgeht damit auch die problematischsten Klippen, bei meiner zunächst rein "ethischen" Ablehnung eines solchen Vorgehens.
Deine Äußerung ("Hochmut kommt vor dem Fall.") scheint mir gerade deswegen nicht angebracht. Die Militärs können viel machen um Druck zu erzeugen (Bomben in der Wüste Syriens fallenlassen (oder auch nicht), Soldaten an der Grenze zum Nord-Irak auflaufen lassen). Es ist aber gerade zu hoffen, dass die Verantwortlichen kein so großes Maß an "Hochmut" haben, den Unterschied zwischen Drohgebärde und Allmachtsphantasie zu verwischen.
Ganz pragmatisch gesehen: Es ist nicht die Zeit der großen Landnahmen - und dem ist gut so! Ich hoffe, dass dem auch so bleibt.
Deiner Aussage ("Weder ist die Politik Israels reifer und klüger geworden, noch ist die IDF unschlagbar.") kann ich zwar zustimmen, aber nur in dem Sinne, dass dies für die Politik eines jeden Staates und für die Unschlagbarkeit eines jedes Militärs gilt. (Und auch dem ist gut so: Es gnade uns wer oder was auch immer vor einem unschlagbaren Militär - stell Dir nur vor, wenn eben dieser Armee massenmordende Verbrecher vorstehen.)
Politik kann nicht "klug oder reif" sein, Politiker und (in Demokratien) das Wahlvolk schon.
Bzgl. aller drei hier behandelter Staaten (Israel, Syrien und die TR) bin ich aber recht frohen Mutes, dass die derzeit Verantwortlichen, ob wir sie und ihre Politik nun mögen oder nicht, genügend realitätsnah sind, eine endgültige Katastrophe vermeiden zu wollen.
Als Bürger dieser Staaten (vielleicht mit einer gewissen Einschränkung in Bezug auf Syrien, da dies keine Demokratie ist) haben wir, jedeR Einzelne die Aufgabe in unseren jeweils eigenen Gesellschaften wachsam zu sein, um gewährleisten zu können, dass keine Personen an die Macht kommen, welchen diese Realititsnähe fehlt.
Und noch eins: Nach meiner festen Überzeugung ist kein Staat, keine Religion, keine Ideologie und keine Bevölkerung per se davor gefeit, Monster zu gebären!
Es ist ein permanenter Kampf (nicht im militanten Sinne) nötig, um dies zu verhindern. Und dieser Kampf kann nur erfolgreich geführt werden, wenn jedeR zunächst in den Spiegel blickt und nicht in andere, fremde Länder/Gesellschaften/Gesichter.
Salam/Selam und Shalom bedeuten das Gleiche: "Frieden", aber auch "ganz sein", "gesund sein", "heil sein". Nicht dumm, diese Bedeutungen gemeinsam in ein Wort zu legen.
@titanic
Bzgl. deiner Äußerung "Ja, Israel hat seine (seit dem letztjährigen Libanonkrieg von manchen angezweifelte) Abschreckungskraft unter Beweis gestellt." habe ich gewisse Zweifel.
Diese These lese ich zwar immerwieder in israelischen Tageszeitungen (bzw. deren Webseiten), in arabischen Medien (mein arabisch ist allerdings nicht fortgeschritten genug, so dass ich mich hier auf englischsprachigen Quellen beziehen muss) wird aber genau das Gegenteil vermittelt und in türkischen Zeitungen tendiert man eher zu der arabischen Sichtweise.
Die Gründe:
1.) Ein Friede mit den Assads mag möglich sein und die Drohgebärde mag bei diesen wirken, weil sie eben "realitätsnah" sind und an ihrem eigenen Wohl interessiert sind. Aber die größere Gefahr geht doch wohl von solchen Individuen aus, welche auf ihre irdische Existenz s**n und gegen diese sollte man, so elend man sich dabei auch fühlen mag, einen Basher Assad auch stützen.
2.) Wenn Syrien in Australien liegen würde, wäre die Art der israelischen Feuerstärke sicher ein probates Mittel. Aber Syrien grenzt an Israel. Sollte Israel seine Letzt-Waffen in Syrien anwenden, dann wäre die Kontamination in Israel auch nicht von schlechten Eltern. Ganz abgesehen davon, wären sicherlich auch eine Reihe anderer Staaten (nicht nur direkt angrenzende) recht stinkig. Dessen sind sich glaube ich viele Kriegsgetriebene in der Region bewusst. Und selbst wenn man "nur" die konventionelle Feuerkraft Israels betrachtet: Dominanz (egal ob real oder angenommen) provoziert und kann fatale psychologische Folgen haben, die dem Dominanten zum Problem gereichen können.
Ich mag Unrecht haben, aber ich befürchte, dass gerade der letzte Libanon-Krieg auf Grund seiner medialen Wirkung und Rezeption keinen Sicherheitsgewinn gebracht hat. Weder für Israel, noch für sonstjemanden in der erweiterten Region.
Ein elendiges Wespennest, dieser Mittlere Osten, damit müssen wir wohl allesamt noch eine ganze Weile leben.
...aber: Ich seh's nicht so pessimistisch, wie's vielleicht wirkt. Ich meine zu erkennen, dass die Sackgasse in der wir alle stecken ein hilfreicher Psychiater ist und ich meine überall positive Entwicklungen und eine neuerliche Tendenz zum Realismus zu erkennen: In der TR, in Israel, in Syrien, im Iran,...
Eine Psychotherapie dauert aber halt nun mal Jahre und ist häufig mit Rückschlägen und Zusammenbrüchen verbunden.
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Damit wären mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wäre das Wasserproblem mit Syrien gelöst. Israel hätte ein Problem weniger und könnte endgültig die Golanhöhen annektieren, und die Türkei würde endlich ihre alten Provinzen südlich von Hatay eingleidern und der Norden Isarels wäre sicher.
Also mir persönlich gefällt der Gedanke, Syrien aufzuteilen, sicherlich den Syrern weniger, aber wen kümmerts. Sollen die nur die Türkei angreifen, oder seinen Verbündeten. 900.000 Mann stehen auf türkischer Seite und knapp 250.000 bestens ausgerüstete Soldaten auf israelischer Seite.Ganz zu scheigen von den Kampfjets und Panzern.
Von den Zahlen her dürfte es kein Eindeutig sein, aber das haben die Arabs auch gedacht, als sie damals den jungen jüdischen Staat kurz nach seiner Gründung angegriffen haben. Man sollte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, das gilt vor allem für die Türken und die Israelis.
In dem Fall, dass der Iran sich einmischen sollte, und das nicht abwegig, stellt sich die Situation ein wenig schwieriger dar.
Operation Overlord? Fallschirmjäger im grossen Stil, Opposition bewaffnen, die COM lahmlegen und Knotenpunkte besetzen.
Aber ob das alles Frieden in die Region bringt, bleibt zweifelhaft. Ich würde mir wünschen, dass alle Parteien sich friedlich einigen. Doch das bleibt wohl eher Wunschdenken und der grosse Krieg im N.O. ist wohl nur eine Frage der Zeit. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker wird der Iran und Syrien, Hibollah,Hamas, Djihad Islamia und Konsorten. Wenn ein Krieg, dann so schnell wie möglich, so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Frieden ist der Weg, doch Frieden kann nur der sichern, der für den Krieg gewappnet ist.
Bleibt nur noch die Frage, wie die islamischen Ländern auf den Krieg reagieren. Auch bleibt abzuwarten wie sich das Militär in Ankara, welches nun wahrlich kein Freund der Araber ist, verhalten wird. Fragen über Fragen.
In diesem Sinne.
Selam