Israel - Palästina und der Konflikt im Nahen Osten:
ZERMÜRBUNGSKRIEG
Eine Chronologie 1969
»Als der Schöpfer zum jüdischen Volk sagte: 'Fürchtet
euch nicht, Knechte Jakobs', hat er ihm keine Versicherungspolice
gegeben. Vielmehr ist uns ein ständiger Kampf vorbestimmt, und wir
dürfen der Furcht nicht nachgeben.«
Moshe Dayan im August 1969
Trotz ihrer schweren Niederlage im Sechs-Tage-Krieg verzichten die
Ägypter fortan nicht auf Waffengewalt gegen Israel. Immer wieder
greifen sie die israelischen Truppen am Suez-Kanal an. Am 8. März
1969 erklärt Präsident Nasser die seit Juni 1967 bestehende
Waffenruhe für beendet und schürt von da an die Grenzkonflikte, die
sich zu einem täglich stattfindenden Zermürbungskrieg entwickeln. In
der konsequenten Durchführung unterscheidet sich die ägyptische
Aggression deutlich von den häufigen, doch eher punktuellen
Feindseligkeiten an den übrigen Grenzen Israels. Der Krieg der
Ägypter dauert ein Jahr und fünf Monate bis zum 7. August 1970.
Nach schwerem Artilleriebeschuß der am Suez-Kanal stationierten
israelischen Soldaten setzt Israel im Sommer 1969 Flugzeuge gegen
die ägyptischen Truppen ein. Erst danach gehen die ägyptischen
Angriffe zurück. Außerdem dringt die israelische Armee mehrmals tief
auf ägyptisches Gebiet vor. Zu den kühnsten Unternehmen der Israelis
gehören ein Angriff auf die befestigte Insel Ganim im Golf von Suez
und die Erbeutung einer sowjetischen Radaranlage, die samt ihren
ägyptischen Bedienern aus Ägypten ausgeflogen wird.
Bei den ständigen Gefechten erleiden beide Kriegsparteien hohe
Verluste. Auf die Besorgnis der Bevölkerung antwortet Moshe Dayan im
August 1969 mit folgenden Worten: »Als der Schöpfer zum jüdischen
Volk sagte: "Fürchtet euch nicht, Knechte Jakobs", hat er ihm keine
Versicherungspolice gegeben. Vielmehr ist uns ein ständiger Kampf
vorbestimmt, und wir dürfen der Furcht nicht nachgeben.«
>> Eine
israelische Befestigungsanlage am Suez-Kanal
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