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ZaHaL 2000:
Eine effektivere Armee

Shaul Mofas im Gespräch mit Stella Korine-Lieber / 1.Teil / GLOBES

In der ZaHaL (IDF, Israeli Defence Force) zeichnen sich Strukturveränderungen ab. Der Chef des Generalstabs verfügt interne Kürzungen, darunter die Verabschiedung von 3.000 regulären Offizieren und Unteroffizieren, die Auflösung veralteter Einheiten und die Reduzierung von Truppenteilen im Ausland. Gleichzeitig versucht er Etatkürzungen im Staatshaushalt zu begrenzen.

Mofaz: Ich ziehe lieber Flugzeuge aus dem Verkehr, als die Dienstbedingungen für das Personal anzugreifen.

SKL: Das klingt fast, als ob die Israelischen Verteidigungskräfte (Israeli Defense Forces, IDF) eine Stellenvermittlung seien, und man wundert sich sicherlich, was die Priorotäten betrifft: Sporteinrichtungen für Offiziere vor Flugzeugen?

ZaHaLMofaz: Das war ein nur ein Bild, um der israelischen Öffentlichkeit und dem Finanzministerium deutlich zu machen, daß die Kräfte der IDF vor allem in ihrem Personal liegen. Wenn die Bedingungen in der Berufsarmee sich verschlechtern, werden die Leute nicht in der Armee bleiben. Ich glaube, daß der größte Teil des angestellten Armeepersonals sich der Wichtigkeit des Dienens in den IDF bewußt ist. Aber wenn ihnen jedes Jahr jemand in die Tasche greift und ihre Dienstbedingungen verschlechtert, werden die Besten nicht bleiben.

SKL: Seit 1993 haben sich die Gehaltskonditionen verbessert.

MOFAZ: Nein, die Gehaltskonditionen, die Dienstbedingungen und die Konditionen für den Ruhestand haben sich für das Berufspersonal 1996 schwerwiegend verschlechtert. Umfragen, die 1996 durchgeführt wurden, zeigen einen Trend zur Unzufriedenheit unter dem Personal, was ihre Dienstbedingungen, auch für den Ruhestand, betrifft.
Aber lassen Sie uns zum Kernpunkt kommen: Ich habe gesagt, ich glaube, daß Flugzeuge weniger wichtig sind als Menschen. Das ist meine eindeutige Botschaft. Ich bin dafür, eine kleine Armee mit den besten Leuten zu behalten. Dafür stehe ich fest mit meinem Wort. Haben Sie einen Sohn bei den IDF?

SKL: Noch nicht, aber darum geht es auch nicht.

MOFAZ: Möchten Sie, daß Ihr Sohn ein schlechter, mittelmäßiger oder ein guter Kommandeur ist?rw-wallstreet.de

SKL: Das ist nicht das Thema.

MOFAZ: Das ist absolut das Thema.

SKL: 1.000 Shekel werden aus einem schlechten Kommandeur keinen guten machen.

MOFAZ: Es geht nicht um 1.000 Shekel. Ein Oberstleutnant oder Oberst, der weiß, daß seine Pensionsbedingungen sich verschlechtern, der eine kleinere Pension erhalten wird, der nicht von der Krankenversicherung abgesichert ist – was 1996 passierte-, wird nicht bleiben wollen, genauso wenig die jungen Offiziere, Leutnants und Hauptleute, die folgen. Es ist mir ein Besorgnis, daß das Offizierkorps keinen Arbeiterausschuß hat und haben wird. Ich trete für sie ein. Jedes Mal, jedes Jahr, wenn das Thema Verteidigungsbudget auf den Tisch kommt, sind die Dienstbedingungen das erste, was kritisiert wird. Seit die öffentliche Debatte über den Verteidigungsetat vor ein paar Wochen begonnen hat, haben sich 250 Mann gemeldet, die überlegen zu kündigen. Sie möchten kündigen, bevor ihre Servicebedingungen sich verschlechtert haben. Jeder, der Kinder in der Armee hat, jeder, der möchte, daß deren Kommandeure die besten in der Welt sind, sollte sich dagegenstellen.

SKL: Es ist aber auch wichtig, daß die Flugzeuge die weltbesten sind, und die Panzer die teuersten.

MOFAZ: Die Männer sollten an erster Stelle kommen, weil sie die Piloten sind. Ich ziehe einen besseren Piloten einem besseren Flugzeug vor. Ich ziehe einen besseren Kommandeur einem besseren Panzer vor. Ich denke, jede israelische Mutter würde mir zustimmen.

SKL: Und auch die Väter?

MOFAZ: Die Väter auch. Ich bin ein sehr besorgter Vater.

SKL: Was empfinden Sie, wenn Sie zum Finanzministerium gehen und um Geld kämpfen?

MOFAZ: Ich denke, daß ich mich um die Staatssicherheit kümmere.

SKL: Sowohl Sie als auch Ehud Barak, als er Stabschef war, haben davon gesprochen, den Verteidigungsetat an das Bruttosozialprodukt zu koppeln. Was ist die Verbindung?

MOFAZ: Es ist eine Tatsache, daß es Friedensabkommen gibt, und es wird künftig noch mehr Abkommen geben, und ich spreche im Moment nicht von dieser oder jener Regierung. Die IDF sind bei diesem Prozeß das Sicherheitsnetz. Wenn es eine Möglichkeit gibt, den Etat zu erhöhen, weil das Bruttosozialprodukt gestiegen ist, und es gibt eine Möglichkeit, den Etat etwas zu erhöhen, weil in der Armee große Lücken klaffen. Selbst heute, nach all den Anstrengungen die wir mit "ZaHaL 2000" gemacht haben, haben wir noch Reserveeinheiten, die nicht einsatzbereit sind. Wir haben auch nicht das Geld, um die qualitative Komponente zu erhalten, die talentierten Leute, die wir wollen. Es existieren auch in anderen Gebieten Defizite, über die ich in der Presse nicht sprechen möchte. Bei einem Zuwachs des Bruttosozialprodukts halte ich es für richtig, diesen zum Verteidigungsetat hinzuzufügen, um diese Lücken zu schließen.

SKL: Und wenn das Bruttosozialprodukt - wie es für einige Zeit der Fall war - stagniert, und die Armee braucht Geld?

MOFAZ: Dann sollte es zumindest keine Kürzungen geben. Ich bin bereit zu akzeptieren, daß es ohne Wachstum keine Etaterhöhung geben kann. Und wenn ein dringender Bedarf auftreten sollte, dann gibt es den Verteidigungsminister, den Premierminister und das Sicherheitskabinett, die die Sache betrachten und entscheiden werden. Ich als Stabschef habe keinen Zweifel, daß wenn es einen Bedarf gibt, ich es bekannt machen werde. Egal wie die wirtschaftliche Situation ist, vor allem anderen müssen wir existieren.

Fortsetzung folgt

haGalil 10-99

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