Beleidigungen - auch im Schomron:
Elende Kollaborateure, Gojim und Nazis
25-08-99 / haGa / Die am Josefs Grab in
Nablus stationierten Kräfte der Israelischen Verteidigungstruppen (ZaHaL /
MGwul) geraten immer mehr unter Druck. Zur beständig vorhandenen Spannung
mit den palästinensichen Nachbarn kommt - wieder einmal - der immer offener
und extremer ausgedrückte Hass der national-fundamentalistischen Siedler.
Immer wieder sehen die jüdischen und
drusischen Sicherheitskräfte sich mit Beschimpfungen und Beleidigungen
konfrontiert: 'Stinkende Bastarde', 'elende Verräter', 'ungläubige Hunde',
'Palästinenserfreunde', 'Truppen der lasterhaften Regierung', 'Gojim' und
sogar 'SS-Nazis'. Immer wieder kam es auch zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen zwischen den israelischen Soldaten und den frommen
Studenten.
Die dort dienstverpflichteten Soldaten traten
wiederholt mit ihren Klagen über die skandalöse Behandlung, die ihnen die
Jeshiwah-Schüler, zu deren Schutz sie abkommandiert wurden, angedeihen
lassen, an Ihre Vorgesetzten heran - etliche baten um Versetzung.
"Wir wurden hierhergeschickt, um die Siedler
zu verteidigen," so ein Offizier der IDF (Israeli Defence Forces, ZaHaL),
"ich würde von den Frommen erwarten, dass sie uns wie menschliche Wesen
behandeln". Ein Mitglied der Mischmar haGwul (Grenzwachen) schildert: "Es
tut weh, wenn man sich von diesen Leuten so behandeln lassen muss. Manche
sind erst seit kurzem im Lande, andere bereiten erst noch ihren Übertritt
vor, Hebräisch können sie kaum. Sie verachten uns und unsere drusischen
Kameraden, täglich müssen wir uns anpöbeln lassen". Die örtliche Kommandatur
(Nablus-Schomron) hat für diese Woche ein Treffen mit den Leitern der
Jeschiwah am Grab Josefs angeregt, in der Hoffnung, die Stimmung zumindest
vorrübergehend entschärfen zu können.
Die Jeshiwah am 'Kewer Josef' war in der
Vergangenheit Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen, bei denen bereits
mehrere Soldaten ihr Leben verloren haben. Wiederholt hatten Offiziere der
IDF eine Schliessung der mitten in der arabischen Grossstadt Sch'chem /
Nablus (Samaria) gelegenen Jeschiwah gefordert. Während der Unruhen um die
Tunneleröffnung in der Jerusalemer Altstadt rief A'B' Jehoschu'a in einem
verzweifelten Appell: "Unsere Burschen sterben, damit fanatische Wirrköpfe,
geisteskranke Anhänger eines absolut unjüdischen Gräberkultes, ihrem Wahn
folgen können. Wenn wir, die Mehrheit im Staat Israel, nicht in der Lage
sind, diesen zerstörerischen Kräften unsere Unterstützung zu entziehen, dann
werden diese immer weitere Opfer von uns fordern - und uns immer mehr
verachten".