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'...auf einer Erde, frei und unbekümmert'
IKG Wien feiert 150 Jahre-Jubiläum

Anton Legerer, Jr. Anton@hagalil.com
Jüdische Rundschau Nr. 25 vom 24. Juni 1999

Mit einer grossen Festveranstaltung im Wiener Burgtheater feierte die Israelitische Kultusgemeinde Wien letzten Sonntag den 150. Jahrestag ihrer erstmaligen Bezeichnung als solche durch den im Zuge der gescheiterten bürgerlichen Revolution von 1848 inthronisierten Habsburger-Kaiser Franz Joseph I.

Die Schar hunderter prominenter Gäste aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wurde von der österreichischen Staatsspitze angeführt: Bundespräsident Thomas Klestil machte der IKG zum Jubiläum ebenso seine Aufwartung wie Bundeskanzler Viktor Klima, Nationalratspräsident Heinz Fischer und Bürgermeister Michael Häupl. Die Botschaft Israels wurde durch den Gesandten Ilan Ben-Dov, der selbst seine Wurzeln in Wien hat, vertreten.

In seiner Ansprache führte IKG-Präsident Ariel Muzicant das tausendjährige wechselhafte jüdische Schicksal in Österreich und die fast vollständige Vernichtung allen jüdischen Lebens in der Schoah an. Die heutige jüdische Gemeinde wäre durch Abwanderung einerseits und fehlendem Zuwachs andererseits bedroht. Deshalb, so Muzicant unter Bezugnahme auf entsprechende restriktive österreichische Regelungen, wäre eine Änderung der Einwanderungspolitik auch für die Zukunft der jüdischen Gemeinde wichtig. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg erwähnte die offenen Wunden der Schoah und zitierte Oberrabbiner Mannheimer, der bei seiner Grabrede anläßlich der gemeinsamen Bestattung der beiden jüdischen Opfer der Revolution von 1848 mit den nichtjüdischen Opfern vom bis in die Gegenwart unerfüllt gebliebenen jüdische Bestreben gegenüber der nichtjüdischen Mehrheit sprach, mit diesen leben zu können, "auf einer Erde, frei und unbekümmert wie diese".

Der Bruch jüdischen Lebens in Wien durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik wurde auch im darauffolgenden Programm deutlich: Schriftsteller und Schauspieler von heute rezitierten großteils Texte aus der Zeit des Fin de Sieclé bis 1938, dem Jahr des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Der Beitrag der Juden zum kulturellen und politischen Leben bis in die 70er Jahre dieses Jahrhunderts wurde durch eine Fotomontage mit 91 bedeutenden Persönlichkeiten jüdischer Abstammung im Hintergrund demonstriert. Herzl, Freud, Mahler,Werfel, Kraus, Adler, Jungk, Zweig, Schönberg, Wittgenstein und Kreisky stehen für jenes intellektuelle Potential, dem in Wien statt Anerkennung und Respekt stets Missgunst, Neid und Ablehnung entgegengebracht wurde, zum Teil heute noch wird.

haGalil onLine 30-06-99

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