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Archivierte
Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999 |
Vereinigung der aus Österreich
stammenden Juden:
'Vergesst die Opfer nicht!'
Anton Legerer, jr.
anton@hagalil.com
"Vergesst die Opfer nicht"
appelliert Dov Eschet, Vorstandsmitglied der Vereinigung der aus Österreich
stammenden Juden, im Gespräch mit der Rundschau. Er bezieht sich dabei auf
die laufende öffentliche Diskussion um Entschädigungszahlungen, auf deren
bisheriges Ausbleiben und auf die sich abzeichnenden
Meinungsverschiedenheiten zwischen den jüdischen Organisationen.
An erster Stelle, so der 1925 als Kurt Weissmann in
Wien geborene und mit 13 Jahren aus Österreich geflohene Dov Eschet,
müßten die heute noch lebenden, hoch betagten und in den meisten Fällen
sozial bedürftigen Juden aus Österreich stehen. Für sie sollte eine
eigene Sozialeinrichtung geschaffen werden, die sich um jeden einzelnen
Betroffenen und seine Bedürfnissen kümmern solle, um damit die
Behandlung und Pflege der Überlebenden sicherzustellen. In diesem
Zusammenhang wendet sich Eschet gegen das geplante Auslaufen des
Nationalfonds mit Ende kommenden Jahres und schlug vor, den Fonds als
Sozialeinrichtung auszubauen. Die Sozialhilfe für Juden aus Österreich
müsse aber sofort einsetzen und von der historischen Aufarbeitung
abgekoppelt werden.
Besorgt zeigt sich Eschet über die
Meinungsverschiedenheiten zwischen den jüdischen Organisationen, wobei
er befürchtet, die tatsächlich Betroffenen - rund 23.000 auf der ganzen
Welt verstreut lebende Juden aus Österreich - könnten schließlich das
Nachsehen haben, wenn es um die Verteilung von Entschädigungszahlungen
geht. Österreich, so Eschet, dürfe sich der Verantwortung der gerechten
Entschädigungsleistung nicht entledigen und die Verteilung nicht einer
einzigen Organisation - wie etwa der IKG oder der Claims Conference -
übertragen.
haGalil onLine - Freitag 28-05-99 |
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