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17.Mai 1999 17.Mai 1999

Iwan der Schreckliche von Treblinka:
US-Regierung will Demjanjuk die Staatsbürgerschaft entziehen

Washington - Die US-Regierung hat einen neuen Versuch unternommen, dem als Nazi-Verbrecher verdächtigten aus der Ukraine stammenden John Demjanjuk die US-Staatsbürgerschaft zu entziehen. Einen entsprechenden Antrag reichte das Justizministerium bei einem Bundesgericht in Cleveland (Ohio) ein, wo der inzwischen 79jährige pensionierte Automechaniker lebt.

In dem Antrag wird Demjanjuk unter anderem angelastet, er sei ein Wächter in den damaligen Konzentrationslagern von Sobibor und Majdanek und ein Mitglied der von der SS betriebenen "Trawniki"-Einheit gewesen, die am Mord von Juden beteiligt war. Demjanjuk hat alle Beschuldigungen zurückgewiesen.

1981 war ein US-Bundesgericht zum Schluß gekommen, daß Demjanjuk auch der gefürchtete "Iwan der Schreckliche" im ehemaligen KZ Treblinka gewesen sei. Das führte zur Aberkennung der Staatsbürgerschaft. 1986 wurde Demjanjuk nach Israel ausgewiesen, wo ihn ein Gericht zwei Jahre später als den berüchtigten Wachmann von Treblinka zum Tode verurteilte. Das höchste israelische Gericht äußerte jedoch Zweifel daran, daß Demjanjuk wirklich "Iwan der Schreckliche" war, und der Verurteilte kam 1993 aus Zweifel frei. Die Auslieferungsabkommen zwischen den USA und Israel erlaubten es nicht, Demjanjuk nochmals vor Gericht zu stellen.

Seitdem lebt der KZ-Wärter wieder in den USA. Die Aberkennung der Staatsbürgerschaft wurde aufgehoben: Ein Bundesberufungsgericht kam zu dem Schluß, die seinerzeit zuständigen US-Behörden hätten im damaligen Ausweisungsverfahren den Anwälten des Angeklagten mögliches Entlastungsmaterial zurückgehalten. Es wurde der US-Regierung jedoch die Möglichkeit gegeben, einen neuen Vorstoß zum Entzug der Staatsbürgerschaft zu unternehmen - solange er nicht auf dem Vorwurf basiere, daß Demjanjuk "Iwan der Schreckliche" sei. Diesen Schritt vollzug das Justizministerium nun nach "sorgfältiger Prüfung", hieß es in einer Mitteilung des Justizministeriums der Vereinigten Staaten.

Im Office of Special Investigation zeigt man sich über die Entwicklung „höchst zufrieden“ Immer wieder wird der Fall des Ukrainers von rechtsextremen Publikationen in den USA und Europa als Beispiel für die Verfolgung eines „Unschuldigen“ genannt.

SLW

hagalil.com/shoah/dimjanjuk.ra
Jiddisch / Hebräisch: Zeugenaussage im Dimjanjuk-Prozess

haGalil onLine - Dienstag 25-05-99

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