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17.Mai 1999 17.Mai 1999

Verharmlosung der Kollaboration mit den Nazis im Baltikum:
Deutsche Wissenschaftler als Werkzeug des Revisionismus

Das Zentrum Europäischer Integration (ZEI) in Bonn veranstaltete am Freitag letzter Woche eine Konferenz über das Verhältnis der Baltischen Republiken zu Deutschland und den Vereinigten Staaten. Mehr oder weniger gehaltvolle Beiträge beschäftigten sich mit der Sehnsucht Litauens, Lettlands und Estlands in die Europäische Union und die Nato aufgenommen zu werden.

Estland ist bekanntlich hier am weitesten, befindet sich mit fünf anderen Kandidaten in konkreten Verhandlungen. ZEI bemüht sich darum, die nordische Dimension der EU zu betonen. Die Präsidentschaft Finnlands in der zweiten Hälfte von 1999 wird von den Balten zurecht als Chance gesehen, die EU-Integration voranzutreiben.

Leider wieder mit manch falschen Freunden. Auf eine Anfrage an den litauischen Vizeaussenminister nach der gescheiterten Auseinandersetzung der litauischen Justiz mit Nazikriegsverbrechern gab es die üblichen Ausflüchte. Mit Hinweis auf den mangelnden Gesundheitszustand der Angeklagten Lileikis und Gimzauskas beschwichtigte der Vizeminister und glaubte anscheinend dies wäre der Auseinandersetzung mit der Geschichte genug.

Der estnische Aussenminister Illves stellte die Historikerkommission zur Erforschung der Vergangenheit als Mittel der Auseindersetzung seines Landes mit der Vergangenheit vor. Die Teilnahme von Leuten des American Jewish Comitee wurde von Illves besonders betont (zur estnischen Historikerkommission in den nächsten Wochen mehr).

Der anwesende lettische Aussenminister Valdis Birkavs wiederholte stereotyp auf die Frage nach der Einstellung der lettischen Regierung zu den SS-Veteranen, die bekanntlich am 16.März wieder durch Riga marschierten, die Legion wäre im Jahre 1943 zusammengestellt worden, die US-Behörden hätten die Einheit der Waffen SS (Birkavs betonte WAFFEN...) wäre nach dem Krieg von US-Behörden nicht als verbrecherische Organisation eingestuft worden. "Es sind eben Leute, die sich ihrer Jugend erinnern“, so Birkavs verhamlosend. Die Frage nach dem SS-Veteranentag, der im letzten Jahr zum Soldatentag erklärt wurde, beantwortete Birkavs gar nicht erst. Eine letzte Frage des Autors: "Würden Sie den SS-Veteranen die Hand schütteln“ wurde vom Moderator des ZEI unterbrochen. Die Begründung: "Es ist nicht das Thema heute!“

Der Moderator Herr Kühnhardt ist wohl nicht über 40 US-Kongressabgeordnete informiert, die in einer Petition Litauen zur Anklage gegen Aleksandras Lileikis aufforderten. Mehrere Erklärungen des US-Justizministeriums sind dem Schönredner des ZEI anscheinend verborgen geblieben.

Finanziert der deutsche Steuerzahler und die Europäische Union Geschichtsverdrängung? Wird die nicht stattfindende Auseinandersetzung mit der Nazikollaboration von offiziellen Stellen gefördert, denen die ZEI Gedankenfutter liefert?

SLW
haGalil onLine - Montag 17-05-99

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