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Vilis Kristopans - Primierminister:
Die Offizielle Erklärung der Regierung Lettlands zum SS-Veteranentreffen 1999

... in Anerkennung des Rechts der früheren (SS) Soldaten ihrer getötetem Kameraden zu gedenken, ruft das Kabinett die Gesellschaft, die Medien, politische und nicht-regierungsamtliche Organisationen dazu auf, mit Einsicht und im Geiste der Toleranz den von den (SS) Veteranen geplanten Ereignissen entgegenzusehen ...

Zum SS-Aufmarsch '99 bräucht's nicht mal mehr ein Visum:
Marschiert auch in diesem Jahr die SS durch Riga?

Am 15. und 16. März findet in Riga traditionell ein Treffen der Angehörigen der "Legion", einer Division von Letten, die im Solde der Nazis kaempfte, statt.

Im Jahre 1997 wurde das Treffen im Zentrum Rigas noch unter Beteiligung höchster Würdenträger abgehalten, im letzten Jahr nahmen 'nur noch' der Generalstabschef, der Befehlshaber der Marine sowie der Vizepraesident des Parlaments, der SEIMA, teil. Damals beklagte sich Rolands Kovtunenko, Chef des Traditionsvereins ehemaliger SS-Männer "Falken der Daugava“ (die Daugava ist ein Fluss, der Riga durchquert), es trauen sich zu wenige zur SS-Division zu stehen.

Für den Aufmarsch im kommenden Monat hofft er auf eine stärkere Beteiligung von alten und neuen Kameraden aus Deutschland, seit letztem Monat gilt nämlich die Visafreiheit zwischen Deutschland und dem Baltikum.

Die lettische Division der SS wurde im Jahre 1943 auf direkte Anweisung Hitlers zusamengezogen. Zu diesem Zeitpunkt war der Holocaust in Lettland, der mehr als 90% der jüdischen Bevoelkerung (etwa 70.000 Personen im Jahre 1941) das Leben kostete, praktisch beendet. Viele der lokalen Mörder, die sich in dem Polizeibattalionen und Einheiten wie dem beruechtigten „ARAJS KOMMANDO“ bis nach Weissrußland und Warschauer Ghetto einen besonders grausamen Ruf erwarben, fanden in der SS-Einheit Unterschlupf. Insgesamt dienten etwa 140.000 Letten in der Division, 50.000 wurden bei Kaempfen getoetet.

Der Aussenminister der seit 1991 wieder unhabhängigen Republik Lettland Valdis Birkavs fand in einer Erklärung formale Gründe, warum der Staat nicht an den Veranstaltungen teilnehmen würde: "Der offizielle Tag zur Erinnerung an den Sieg ueber den Nationalsozialismus ist der 8. Mai“, stellte Birkavs lapidar fest. Die von Präsident Ulmanis bei einem Staatsbesuch in Israel formulierte Entschuldigung für die Rolle von Letten am Holocaust wurde in der Erklaerung nicht wiederholt.

Mit keiner einzigen Silbe wird des Judenmordes erinnert. Die Aufrechnung zwischen den "Beiden Übeln“ Nationalsozialismus und Stalinismus laesst sich jedoch einigermassen festmachen.

Etwa 600 Leute nahmen an der Kundgebung teil, die zum Freiheitsdenkmal im Zentrum Rigas führte. Westliche Journalisten wurden von den Veranstaltern abgwiesen, wegen "tendenziöser Berichterstattung“ im Vorjahr, hieß es.

Es kam zu Störungen von Seiten russischer Pensionisten, die sich den von Ihnen lautstark als "Faschisten“ bezeichneten Teilnehmern gegenüber benachteiligt fühlen. Der Polizeichef von Riga kündigte an, die nichtangemeldete Demonstation der russisch-sprachigen Rentner werde ein Nachspiel haben. Das offizielle Moskau protestierte scharf und meinte, das Vorgehen Rigas wäre "Eine Schande für Europa“.

"Für die Letten, Litauer und Esten schien Hitler nach der ersten sowjetischen Besatzung im Jahre 1940 das kleinere Übel, für die meisten Juden war es Stalin,“ schreibt Professor Dov Levin von der Hebräischen Universität in seinem 1995 erschienen Buch "THE LESSER OF TWO EVILS“. Ein Rest davon scheint sich bis heute bewahrt zu haben. Zuweilen wird zwischen Tallinn, Riga und Vilnius allen gehuldigt, die irgendwie als antisowjetische Kaempfer aufgetreten sind. Koste es, was es wolle.

Der Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem Efraim Zuroff meint, eine solche Einstellung, die in der Bemerkung des lettischen Aussenministers offenbar wird, wuerde die Chancen der EU-Integration Lettlands verringern.

slw

State Office
Press Department

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Press Release concerning the Latvian Soldiers‘ Memorial Day March 16th

The suggestion of Prime Minister Vilis Kristopans to express the official opinion of the Cabinet concerning the planned measures on March 16th - the Latvian Soldiers‘ Memorial Day - was considered in a meeting of the political leadership.

Taking into consideration the situation in foreign and domestic policies, the Cabinet of Ministers agreed that none of the ministers was going to participate in public events; the decision concerned also military persons of the country‘s armed forces.

March 16th is a memorial day reminding of the forced service of Latvian citizens in the Nazi and Soviet army. As a result, Latvia failed to regain its statelihood and freedom together with the other European peoples on May 8th, 1945. The Cabinet of Ministers considers this memorial day a date which together with March 25th, June 14th, August 23rd, and July 4th symbolizes the tragedy of the Latvian people during the Second World war.

Considering the increased tension in society and the international repercussions, being fully aware of the responsibility and the conditions of public security, in full comprehension of the historical situation and acknowledging the right of the former soldiers to commemorate their killed comrades, the Cabinet of Ministers calls upon the society, the media, the political and non-governmental organization to behave with insight and tolerance vis-à-vis the events planned by the veterans.

The Cabinet of Ministers calls on the inhabitants of Latvia not to give in to provocative attempts to destabilize the situation in the state, stimulating every member of the society to fulfill his duty as a citizen and to immediately inform the State security institutions about facts which indicate preparation or attempts to induce disorder or provoking menaces in the state.

The Latvian leadership denounces any kind of radicalism in its extreme forms - Nazism, Stalinism, Anti-Semitism - and calls upon the entire society to prevent its manifestations in Latvia!

In the name of the Cabinet of Ministers

Vilis Kristopans
Prime Minister

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