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Ein kleiner Platz in Stuttgart:
Joseph Süß Oppenheimer

Ein kleiner Platz, unscheinbar zwischen ein Paar Strassen eingeklemmt, im Zentrum der Hauptstadt von  Baden-Württemberg, trägt seit geraumer Zeit den Namen Oppenheimers. Hier erfährt der vielgeschmähte Bankier Joseph Süß Oppenheimer, 260 Jahre nach seiner grauenhaften Hinrichtung, eine symbolische Würdigung.

Nach einem Schauprozeß 1738 getötet, ging der württembergische Finanzminister als Jud Süß in die Geschichte ein. Oppenheimer zählt zu den bekanntesten Gestalten in der Geschichte des deutschen Judentums. Bereits zu Lebzeiten diffamiert, reichten die Schmähungen bis ins 20. Jahrhundert. Bekanntestes Beispiel ist wohl Veit Harlans NS-Hetzfilm "Jud Süß" von 1940. Der wirkliche Oppenheimer blieb verborgen hinter all diesen Zerrbildern: ein phantasievoller und engagierter Geschäftsmann, dessen Idee eines modernen Finanzwesens ihm schließlich zum Verhängnis wurde.

Süß machte sich Herzog Carl Alexander unentbehrlich als Wirtschafts- und Finanzfachmann. In Württemberg führte er eine merkantilistische Wirtschaft ein, die rein auf heimische Produktion abgestellt war. Zudem befürwortete er Abgaben ohne ständische Zustimmung; Verfassungsbruch hielten ihm deshalb seine Richter vor.

Oppenheimers Sturz kam, als Herzog Carl Alexander 1737 starb. Mit dem Herzog hatte Süß bis zuletzt ein ungetrübtes Verhältnis verbunden. Noch in derselben Nacht wurde der Geheime Finanzrat festgenommen und von Gegnern seiner Finanz- und Wirtschaftspolitik nach Stuttgart gebracht. Die evangelisch- pietistisch geprägten Landstände pochten vorwiegend auf alte Rechte, setzten sich durch und brachten Süß schließlich an den Galgen.

Mindestens 12 000 Menschen waren damals Zeugen der Hinrichtung Oppenheimers. Sechs Jahre blieb der Leichnam zur Schande und Einschüchterung in einem eisernen Käfig hängen, schließlich wurde das Skelett am Fuße des Galgens verscharrt.

Joseph Ben-Jisahar Süßkind Oppenheimer

haGalil onLine - Dienstag 09-03-99

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