Lebenslänglich:
Bombenleger Fuchs verurteilt
anton legerer, jr. anton@hagalil.com
für die
Jüdische Rundschau und für
hagalil online
Mittwoch, 10.3.1999; 9.00 Uhr
Mittwoch früh haben die Geschworenen des Grazer Landesgerichts
ihre neunstündigen Beratungen über die Anklage gegen Franz Fuchs beendet und
ihn in allen Punkten für schuldig erklärt. Das Urteil - es ist noch nicht
rechtskräftig - lautet lebenslänglich.
Die Geschworenen haben weiters die Einweisung Fuchs' in eine Anstalt
für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Fuchs hatte zwischen
Dezember 1993 und Dezember 1996 mehrere Serien von Briefbomben an
verschiedenste Personen im liberalen bzw. liberal-sozialen Umfeld -
berühmtestes Opfer war der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, der drei
Finger seiner linke Hand verloren hat - bzw. an Immigranten geschickt
und zum Teil schwerste Verletzungen verursacht. Darüberhinaus hat Fuchs
Bombenfallen gelegt, deren größte im Februar 1995 vier Roma das Leben
kostete.
Seine Taten rechtfertigte Fuchs mit rechtsradikalen undemokratischen
Parolen, und seine persönliche Verantwortung reduzierte er auf
Mittäterschaft der sogenannten "Bajuwarischen Befreiungsarmee", deren
Existenz im Prozeß nicht belegt werden konnte.
haGalil
onLine - Mittwoch 10-03-99 |