Klagen gegen österreichische Unternehmen:
Ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen fordern Entschädigung
Anton legerer, Jr. /
anton@hagalil.com
Der Wiener Rechtsanwalt Georg Zanger wurde von der "Vereinigung
der durch das Dritte Reich geschädigten Polen" beauftragt, Klage auf
Entschädigung für die von den Nationalsozialisten geforderte und von
polnischen Deportierten zwangsweise geleistete Arbeit einzubringen.
Zanger, der in der Vergangenheit auch die rechtlichen Interessen der
IKG vertreten hat, will eine Sammelklage nach amerikanischem Vorbild
einbringen. Das sagte er vergangene Woche bei einer Podiumsdiskussion im
Festsaal der Wiener Universität. Da die physische wie psychische
Schädigung bis in die Gegenwart reiche, dürften Ansprüche nicht verjährt
sein, und er rechne sich gute Chancen auf Klagserfolg aus, wenn er auch
auf eine Lösung durch politische Entscheidung hinarbeite, so Zanger.
Die geforderte Entschädigung beträgt umgerechnet 13.000 Franken für
jeden ehemaligen Zwangsarbeiter. Eine politische Lösung könnte durch
eine Ausweitung des 1995 eingerichteten "Nationalfonds der Republik
Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus" sein. Über diesen
Fonds zahlte Österreich an Verfolgte, Vertriebene sowie an Überlebende
von Konzentrationslagern jeweils rund 8.500 Franken.
haGalil onLine -
Dienstag 16-02-99 |