93.4% erhielt Edmund Stoiber bei seiner Wahl zum
CSU-Vorsitzenden. Nach seiner Wahl rief er dem begeisterten Publikum zu, der
Start der rot-grünen Bundesregierung sei eine einzige Katastrophe. Die
Partei müsse nun, gemeinsam mit der CDU 'die Union zu neuer politischer
Kraft formieren. 'Bayern müssen wir stark zu halten und Berlin stürmen, das
ist unser Ziel', so Stoiber unter dem Jubel der Delegierten. Die neue
christliche Volksunion werde sich den 'Irrungen und Wirrungen des
Zeitgeistes' widersetzen. Diese Bundesregierung müsse nur eine Episode
bleiben.
Im Schulterschluß mit Wolfgang Schäuble und den Freunden
in der CDU werde die CSU die Mehrheit in Deutschland zurückgewinnen, so
der neue Vorsitzende in seiner anderthalbstündigen Antrittsrede, immer
wieder unterbrochen vom Jubel und Beifall. Die CSU bleibe die
Volkspartei, die die Sorgen aller Menschen aufgreife, auch der Rechten
im Lande. Die Union kämpfe entschieden gegen die Einführung der
doppelten Staatsbürgerschaft und damit gegen eine Spaltung
der Gesellschaft.
Es habe nicht das geringste mit Rechtsradikalismus oder
Ausländerfeindlichkeit zu tun, wenn sich die CSU Gedanken über die
Bewahrung der nationalen Identität mache. Die Union vertrete mit ihrem
Kurs die Mehrheit der Bevölkerung. Stoiber warnte davor, daß die
Einführung des doppelten Passes dazu führe, daß 500.000 bis 800.000
Menschen nach Deutschland nachzögen. 'Wer soll die aufnehmen, wer soll
das bezahlen?', rief der CSU-Chef. 'Wir überfordern die deutsche
Öffentlichkeit. Das hat mit Rechts nichts zu tun!'
Die Unterschriftensammlung werde zeigen, daß die
rot-grüne Bundesregierung gegen den Willen der deutschen
Bevölkerungsmehrheit handle. Kanzler Schröder sei ein Showtalent, bringe
aber keine Leistung. Noch nie habe eine neue Regierung einen so
verheerenden Kurs gefahren. Die Regierung sei auf dem besten Wege die
Lebens- und Zukunftschancen der nächsten Generation zu verspielen. Der
Atomausstieg vernichte Arbeitsplätze, die Steuerreform belaste den
Mittelstand, die Agenda 2000 der EU werde zu einem Bauernsterben führen.
'Die deutsche Wirtschaft ist auf dem Abschwung, Herr Schröder', so
Stoiber unter begeisterten Jubelrufen.
Er forderte einen 'fairen Wettbewerb zwischen den
Ländern'. Die Bürger in Bayern 'sind nicht dazu da, die Folgekosten
verfehlter SPD-Politik in anderen Ländern auch noch mit ihren Steuern zu
finanzieren!' Gleiches gelte für die EU.