antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
haGalil onLine - http://www.hagalil.com

  

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Archivierte Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999

Rafael Seligmann
Schalom meine Liebe
Roman
dtv  20173
Oktober 1998
272 Seiten
DM 16,90

Inhalt
Neue Bücher

Seligmann »kommt der Wirklichkeit jüdischen Lebens in Deutschland weit näher als die vielen gutgemeinten Dokumentationen.«
›Die Zeit‹

Leseprobe

Sie hörte den Schlüssel in der Wohnungstür. Ron trat ins Zimmer. Er überreichte Ingrid einen Strauß Rosen, den er im Bahnhof besorgt hatte. Sie wollte etwas sagen, doch Ron hielt ihr mit seiner kalten Hand sanft den Mund zu. Langsam löste er seinen Griff – um sogleich ihre Lippen mit einem Kuß erneut zu versiegeln. Ingrid wollte sich losmachen, dem Burschen gehörig die Leviten lesen. Doch sie spürte, wie Ron sich an sie klammerte. Er brauchte sie. Ingrid strich über seine widerspenstigen Haare, fuhr über seine fledermausartig abstehenden Ohren ujnd drückte den Unruhigen an sich.
Ingrid merkte, wie Rons Anspannung nachließ. Sie genoß seinen Kuß, seine Zärtlichkeiten. Ron wurde sicherer. Er spielte mit ihren Brüsten. Ingrid spürte wie ihr Leib heiß und feucht wurde. Rons Zunge tanzte in ihrem Mund. Er bog ihren Kopf zurück. Mit einem Ruck machte sich Ingrid los
»Erst läßt du mich kochen, dann hängen.«
Rons Gesicht war gerötet, die Frisur zerzaust. Doch plötzlich blitzte der Schalk in seinen Augen auf. Er blickte mit gespielt vorwurfsvoller Mine an sich herunter. »Genau wie du!«
Ingrid lacht auf. Sie bemühte sich, wieder eine ernste Mine aufzusetzen. Sie durfte Ron nicht alles durchgehen lassen: »Wo bist du bis jetzt rumgehangen?«
»Arbeit! Nichts als Arbeit!«.
»Jobs du seit neuestem als Diskjockey?«
Ron schüttelte grinsend den Kopf. »Nein, nein ich mußte meine Mischpoche kurz zu einer Hochzeit begleiten...«
»Warum hast Du mich nicht mitgenommen?«
»Weil ich so schnell wie möglich wieder verschwinden wollte.«
Ingrid ahnte, daß Ron ihr etwas verschwieg, deshalb beharrte sie auf ihrer Frage. »Warum?«
»Was willst du hören?«
»Die Wahrheit!«
»Es war eine jüdische Hochzeit...«
»Und da habe ich als Schickse nichts zu suchen?!«
Das Schimpfwort brachte Ron erneut in Harnisch! »Scheiße! Unsinn! Natürlich hättest du mitkommen können!«
»Ohne davon zu wissen.«
»Meine Mutter ist Schuld!«
»Nein, du!«
Ron ließ sich von Ingrids Einwurf nicht beirren. Er lief schreiend auf und ab. »Edith war Christin! Sie selbst ist zum Judentum übergetreten. Jetzt führt sie sich als Oberjüdin auf! Als Großinquisitatorin! Ich hab die Schnauze voll davon!«
»Warum hast du mich dann nicht mitgenommen!«
»Weil ich ein Feigling bin.«
Rons augenblickliche Ehrlichkeit ließ Ingrids Zorn verfliegen. Zärtlichkeit für den Geliebten erfüllte sie. Sie umarmte Ron.

Die hier archivierten Artikel stammen aus den "Anfangsjahren" der breiten Nutzung des Internet. Damals waren die gestalterischen Möglichkeiten noch etwas ursprünglicher als heute. Wir haben die Artikel jedoch weiterhin archiviert, da die Informationen durchaus noch interessant sein können, u..a. auch zu Dokumentationszwecken.


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!
haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved