Walser wehrte sich gegen den Vorwurf, er habe
sich mit seiner Rede dem DVU-Vorsitzenden Frey genähert. Bubis'
Vorwürfe, so Walser wörtlich, seien "keine Ausdrucksweise, die mich zu
einer Auseinandersetzung einlädt". Statt dessen hätte er viele Briefe
erhalten, die ihn in seiner Ansicht bestärken. "Und alle sagen, es sei
nötig gewesen, daß einer mal die Tonart etwas realistischer macht", so
Walser.
Er habe einen "Hauch von Realismus" in die
Debatte bringen wollen, der über "Bequemlichkeitsformeln" hinausginge.
Walser verspricht sich von seiner Rede eine Auswirkung auf die
öffentliche Meinung. Ignatz Bubis hatte Walsers Rede in seiner Ansprache
zum 60. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November erneut scharf
verurteilt und vor einem neuen "intellektuellen Nationalismus" und dem
damit einhergehenden "unterschwelligen Antisemitismus" gewarnt. Walser
merkte dazu an, Bubis habe hier als Privatmann gesprochen, der
selbstverständlich sagen könne, was er wolle.
(mw - Quelle: AFP)