Die Projektion berücksichtigt Erkenntnisse
über die langfristige Stabilität im Wählerverhalten, sie lautet: SPD
unverändert 44%, Bündnis90/Grüne 7% (+1), CDU/CSU unverändert 35%, FDP
4% (-1), PDS unverändert 4%, die Anderen zusammen 6%. Damit verfügt
Rot-Grün über eine klare absolute Mehrheit.
Die Steuerreform der Bundesregierung trifft
bei den Befragten auf große Unzufriedenheit. Auf die Frage nach den
persönlichen Erwartungen durch die Steuerreform antworten 37%, daß sie
danach eher mehr Steuern zahlen müssen, nur 13% glauben, daß sie weniger
Steuern zahlen werden. "Es wird nicht viel anders", sagen 46%. "Weiß
nicht", sagen 4%.
Auch auf die Frage, was die Steuerreform
für Deutschland insgesamt bringen wird, zeigt sich Skepsis. 20% vermuten
eher Vorteile, 22% eher Nachteile und 49% glauben, daß sich Vor- und
Nachteile die Waage halten. 9% haben dazu keine Meinung.
Wie wichtig die Steuerreform genommen wird,
kann man auch an der Frage ablesen, bei wem die Bundesbürger den größten
Einfluß in der Bundesregierung vermuten. 32% meinen, daß Bundeskanzler
Schröder den größten Einfluß hat, 33% glauben, daß der SPD-Vorsitzende
Oskar Lafontaine den größten Einfluß hat, beide gleich, sagen 31%, 5%
haben dazu keine Meinung.
Die personellen Veränderungen bei Regierung
und Opposition finden ihren Niederschlag in der Liste der 10 wichtigsten
Politiker in Deutschland. Mit großem Abstand auf Platz 1 liegt weiterhin
Gerhard Schröder: 2.4 von allen Befragten (Okt. 2.6) und 3.6 von den
SPD-Anhängern (Oktober 3.8). Wolfgang Schäuble auf Platz 2: 1.8 von
allen (Oktober 1.9), 3.1 von den Unionsanhängern (Oktober 3.3). Joschka
Fischer ist der Gewinner des Monats: 1.4 von allen Befragten (Oktober
0.7), 3.6 von den Anhängern der Grünen (Oktober 3.4). Edmund Stoiber:
1.3 von allen (Oktober 1.7), von den eigenen Anhängern 2.9 (Oktober
3.3). Volker Rühe jetzt auf Platz 5: 1.0 von allen, 2.2 von den
Unionsanhängern. Helmut Kohl: 0.9 (Oktober 0.8) von allen, 3.0 von den
Unionsanhängern (Oktober 2.7). Oskar Lafontaine: 0.8 von allen (Oktober
1.0), 2.2 aus den eigenen Reihen (Oktober 2.5). Rudolf Scharping: 0.5
von allen, 1.3 von den SPD-Anhängern. Erstmalig dabei Jürgen Trittin:
0.0 von allen Befragten, 2.1 von den Anhängern der Grünen. Gregor Gysi
auf Platz 10: minus 1.0 von allen Befragten, 3.5 von den PDS-Anhängern.
Die Beteiligung der PDS an der
Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern finden nur 30% gut, "nicht
gut", sagen 49%, 17% ist das egal. Bei den SPD-Anhängern befürworten 35%
die Koalition mit der PDS, aber 41% gefällt sie nicht.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie
immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die
Interviews wurden in der Zeit vom 9. bis 12. November 1998 unter 1.293
zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die
Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Fehlertoleranz: bei den großen Parteien 2,5%punkte, bei den
kleineren rund 1,5%punkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF
am Freitag, dem 11.Dezember 1998, nach dem "heute journal".
ots Originaltext: ZDF Im Internet
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