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ISRAEL NACHRICHTEN
Israels Friedensfeinde – isoliert:
80% aller Israelis sind für einen Rückzug aus den Gebieten

Am Jisrael will den Frieden und unterstützt den Frieden!

Von Thorsten Schmitz

Jerusalem – Der Empfang für Amerika-Heimkehrer Benjamin Netanjahu war, wie es sich gehört: mit rotem Teppich, Militärspalier und vielen applaudierenden Politikern. Der Premier inhalierte nachgerade die Begeisterung, die ihm und dem Washingtoner Abkommen entgegenschlug. Doch ganz trauen wollte er dem Frieden nicht; also reiste er mit dem Hubschrauber weiter nach Jerusalem. Denn Ultra-Religiöse und Siedler hatten damit gedroht, die 60 Kilometer lange Autobahn zwischen Tel Aviv und der Hauptstadt zu blockieren.

Medienwirksam brandmarken sie Netanjahu seit Tagen als 'Verräter' und sperren Kreuzungen und Straßen. Doch sind die ganz Rechten isoliert: Nur 18% der Bevölkerung zeigen Verständnis für sie. Auch die ganze Welt atmet erleichtert auf, weil wenigstens ein Interimsabkommen in Washington unterzeichnet werden konnte. Freilich kann sich Netanjahu nicht ausruhen.

Die Proteste, die am Samstagabend begannen, halten an, und die frommen Friedensfeinde wissen sehr wohl, wie man sich medienwirksam inszeniert, zumal für die Hauptnachrichtensendungen von CNN. Und sie bekommen Hilfe aus dem Lager der realen Politik. Die National-Religiöse Partei, das Zünglein an der Waage in Netanjahus Koalition, hat nun erklärt, sie werde ihm das Mißtrauen aussprechen – und so den Weg für Neuwahlen freimachen. Gestern veröffentlichten die enttäuschen Extremisten in mehreren Tageszeitungen riesige Anzeigen, in denen sie Netanjahu mit Liebesentzug drohen: 'Wir haben Dir zur Macht verholfen, und dafür hast Du das schändliche Agreement unterzeichnet. Nie werden wir Dir das vergeben!'

Den Premier aber scheinen die Proteste nicht zu stören; vermutlich hat er das Diktat der rechten Mehrheitsbeschaffer satt. Aus seiner Umgebung verlautet, daß er bei der Abstimmung über das Mißtrauensvotum an diesem Mittwoch und über das Wye-Abkommen in der nächsten Woche auf die Stimmen der oppositionellen Arbeits-Partei baut. Die wird er erhalten. Und seine rechten Quälgeister? Denen hält er kühl entgegen, daß sie gerne Neuwahlen haben könnten: 'Aber wollt ihr wirklich eine linke Regierung?' Auch fällt ihm die Rechtfertigung nicht schwer. In Wye, so beteuert 'Bibi', habe er 'wie ein Löwe' gekämpft. Er habe keinen Siedlungsstop versprechen müssen; jeder Zentimeter Land, der an die Palästinenser übertragen werde, 'schmerze sehr'. Für jeden Israeli hat Netanjahu die richtige Ansprache parat. Und das Chamäleon in ihm bringt Zustimmung. Inzwischen sind knapp 80% aller Israelis für Frieden mit den Palästinensern.

Bis Mittwoch wird Netanjahu die Minister seines Likud-Blocks auf seine Seite zu ziehen versuchen. Einige National-Religiöse haben immerhin angedeutet, daß sie erst mal hören wollen, was er zu sagen habe. Netanjahu spielt souverän auch mit deren Machttrieb. Er wird ihnen drohen – mit der großen Koalition zwischen Likud und Arbeitspartei. Vielleicht ist es ganz anders als die Bilder des Aufruhrs suggerieren: Nicht die Religiösen haben Netanjahu in der Hand, sondern er sie.

Schalom, Hawer.

Erstveröffentlichung: SZ / ISRAEL NACHRICHTEN Tel-Aviv

haGalil onLine - Dienstag 03-11-98

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