Seit Mitte September 98 kam es in Jenas Innenstadt zu
verstärkten Provokationen und Aktionen von Neonazis: so randalierten 20
teilweise vermummte Neonazis Mitte September im Vorhof der JG
Stadtmitte; am Dienstag dem 29. September provozierte ein junger
Neonazis mit permanenten Zeigen des Hitlergrusses.
In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober wurden die Plakate für ein
von der JG Stadtmitte veranstalteten Punkkonzert ''Punks ohne Grenzen“
von Plakaten des „Thüringer Heimatschutz“ überklebt. Während dieses
Konzertes am 3. Oktober entrollten zwei vermummte Neonazis ein
Transparent mit der Aufschrift „Lieber tot als rot“ in den Vorhof der JG
Stadtmitte. Am folgenden Montag wurden 3 Jugendliche am Jenaer
Planetarium von etwa 10 mit einer Spitzhacke bewaffneten Neonazis
verfolgt.
Auf einer Buchlesung im Jenaer Volkshaus über Ärzte des NS-
Regimes am Mittwoch, dem 7. Oktober wurden 7 VertreterInnen einer
Schülerzeitung, darunter auch ein 13jähriger Junge von etwa 20-30
anwesenden Neonazis bedroht. Noch am selben Abend wurden einige
Jugendliche von mit Eisenstangen bewaffneten Neonazis durch die
Innenstadt gejagt und deren Fahrräder beschädigt. Zwei Tage später, am
Freitag dem 9. Oktober kam es zu einem gezielten Angriff gegen zwei
Jugendliche aus einem Auto heraus. Die Angegriffenen wurden von 5 mit
Knüppeln bewaffneten Neonazis auf eine vielbefahrene Strasse gejagt und
mit einer Schußwaffe bedroht. In der selben Nacht greifen 12 vermummten
Nazi-Skins 3 afrikanische Asylbewerber mit Flaschen, Knüppeln, Messern
und einer Gaspistole an und zerstören deren Fahrräder.
Die gehäuften Übergriffe gipfelten schließlich in einer
spontanen Demonstration von 30- 50 Neonazis durch die Jenaer Innenstadt.
Während und nach der Demonstration wurden von den Neonazis Flugblätter
verteilt, auf denen die Schließung der JG Stadtmitte gefordert wurde.
Als Unterstützergruppen wurden neben dem bekannten ''Thüringer
Heimatschutz“ auch weitere Gruppierungen militanter Neonazis angegeben.
Noch am Nachmittag wurden 10 Jugendliche von 6 Neonazis in der
Innenstadt verfolgt.
Infoladen Jena
PRESSEMITTEILUNG