Sozialismus mit menschlichem Antlitz:
Vor 30 Jahren von Panzern niedergewalzt
20./21. SRPEN 1968
In der Nacht vom 20./21. August 1968
überschritten die Armeen von fünf Staaten des Warschauer Paktes die
Staatsgrenze der CSSR. Tausende Panzer und Hunderttausende Soldaten
leisteten "brüderliche Hilfe", um die CSSR vor der vermeintlichen
Kontrarevolution zu schützen.
©'68 ctk
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Kontrarevolution? Das Jahr 1968 bedeutete für das
tschechoslowakische Volk einen gewaltfreien Versuch, nicht mehr hinter
dem Eisernen Vorhang zu leben. Die Ereignisse des Jahres 1968 knüpften
an die besten Traditionen der tschechoslowakischen Geschichte an - an
die Traditionen des Humanismus, der Demokratie und der sozialer
Gerechtigkeit.
Die Invasion stieß auf einen verzweifelten Widerstand der
tschechoslowakischen Bevölkerung. 58 Menschen wurden in den ersten Tagen
der Okkupation von den "Brüdern" erschossen: 50 Männer, 7 Frauen und ein
achtjähriges Mädchen.
Das tschechoslowakische Volk fühlte sich von der übrigen Welt zum
zweitenmal im Stich gelassen - genau wie 30 Jahre zuvor, 1938, als die
Westmächte Hitler, erst beim
Einmarsch in's
Sudetenland und dann bei der 'Zerschlagung der Rest-Tschechei',
freie Hand gelassen hatten.
Das tschechische Aussenministerium bedankte sich diese Woche
bei allen mutigen Bürgern der fünf Staaten des einstigen Warschauer
Paktes, die ihren Protest gegen die Invasion 1968 öffentlich geäussert
und damit ihre Freiheit, ihren Beruf und oft auch ihr Leben auf's Spiel
gesetzt hatten.
Am Freitag wird das sozialdemokratische Kabinett, unter dessen
Mitgliedern sich etliche Repräsentanten der Reformbewegung des Prager
Frühlings 1968 befinden, vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks in
Prag des Einmarsches der Truppen des Warschauer Paktes gedenken.
ee/haga |
1938
- 1968 - 1998
Die Tschechische Presse
30
years ago: Spring'68 -
A VideoTour
to Prague (RealVideo / CentralEurope)
haGalil onLine
20-08-1998 |