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Jüdisches Europa

Litauen:
22 Rehabilitierungen von Nazi-Kollaborateuren widerrufen

Das litauische Ausseniministerium hat gegenüber seinem israelischen Gegenamt offiziell verlautbart: Litauen hat 22 ab dem Jahre 1991 rehabiltierte Judenmörder die Begnadigung entzogen. Dies enthüllte der litauische Präsident Adamkus im Interview mit der in Basel erscheinenden Jüdischen Rundschau. Die Rehabilitierungen, die die Staatsanwaltschaft in Wilna etwa 50.000 Personen gewährte, sollten pauschal die Ehre all derer wiederherstellen, die im 2.Weltkrieg gegen die Sowjets kämpften. Die Euphorie über die eben errungene Eigenstaatlichkeit und bestimmte Prioritäten der Justiz führten zu einigen ungerechtfertigten Gnadenaktion, die vom US-Justizministerium und vom Israelischen Aussenministerium kritisiert wurden.

Die Wiederherstellung aller Rechte hatte auch die Rückgabe von Besitz sowie eine Kompensation von etwa 18 Montsgehältern zur Folge Am Mittwoch verlangte der Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem, Efraim Zuroff in einem Schreiben an Präsident Adamkus Folgen für die erfolgte Derehabilitierung. Zuroff monierte, die zu unrecht rehabiltierten sollten der Priviligien verlustig gehen, die sie durch die damalige Rehabilitierung erhielten.

Die deutschen Besatzer wurden in Litauen im Juni 1941 besonders freudig begruesst. Eine lokale faschistische Bewegung hattte den Boden bereitet, bevor die Besatzer eintrafen wurden bereits in 42 Orten in Litauen Juden von ihren Nachbarn ermordet. Etwa 94% der 220.000 Juden, die in Litauen vor dem Krieg lebten, wurden von den Nazis und ihren litauischen Kollaborateuren ermordet. Gern werden im heute unhabhängigen Litauen Judenmörder als Freiheitskämpfer gefeiert, wie beispielsweise Kazys Skirpa, Anführer der LAF (Litauischen Aktivistenfront), deutscher Abwehragent, nach dem ein Platz in Kaunas nach 1991 benannt wurde. Skirpa war al Planer und Vorbereiter an der Vorbereitung des Massenmordes beteiligt In Litauen ist juristisch nur derjenige zu belangen, der tatsächlich den Abzug des Gewehres betätigte. Dieser Rechtslage zufolge wäre Eichmann in Litauen keines Verbrechens schuldig geworden...

Die Litauische Aktivistenfront des Skirpa hatte Flugblätter verbreitet, die zum Judenmord aufriefen, den deutschen Besatzern wurden Juden „ausfindig“ gemacht. Mindestens 30.000 Litauer waren, dem Geist der LAF und ähnlicher Anstifter folgend, in den Hilfspolizeieinheiten tätig. Im „Jäger-Bericht“, eine buchhalterisch geführte Liste der Orte von Erschiesungen sind penibel die Erschiessungen beschrieben, die an insgesamt 223 Orten, hauptsächlich von Einhemischen durchgeführt wurden. Einige der Täter flüchteten nach dem Krieg in die USA, nach Kanada, Großbritanien und Australien, wo sie ab 1947 im kalten Krieg als verläßliche Antikommunisten gebraucht wurden. Die Sowjets hatten sich zwar mehr Mühe bei der juristischen Verfolgung gegeben, heute wird grundsätzlich in Litauen an der Rechtmäßigkeit dieser Verfahren gezweifelt. Die Beteiligung an den Verbrechen der Nazis ist das größte Tabu der jungen Demokratie. Der litauische Präsident Adamkus kann nichts unanständiges am Wirken des Planers von Folter, Vertreibung und Mord erkennen. Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Salzburg danach befragt, sprach er von Skirpa als einer „durchaus vielschichtigen Persönlichkeit“ Die fehlende Kenntnis der Nazi-Mordmaschinerie, verbunden mit traditionell stark verbreiteten antisemitischen Strömungen in Litauen sind die Haupthindernisse für eine juristische und moralische Auseinandersetzung der Gesellschaft mit den dunklen Flecken in der Geschichte.

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haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

Jüdische Rundschau - Basel

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