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Der Koran ist das Gesetz der Gesellschaft:
Oberst Gaddafi setzt verstärkt auf den Islam

Tripolis (dpa) - Von Postergröße bis zur Plakatwand ist Revolutionsführer Muammar el Gaddafi in Libyen allgegenwärtig. Seine Losungen entlang der Straßen und in Gebäuden versprühen dabei eher post-sozialistischen Charme: «Partner und keine Sklaven», heißt es unter anderem. Jetzt taucht Gaddafi erstmals mit neuem Image auf: «Der Koran ist das Gesetz der Gesellschaft», steht über einem Riesengemälde auf dem Flughafen von Beida. In braunem Umhang - eher wie ein Franziskanermönch - hält der Oberst ein Mikrofon vor den Mund und predigt zu den Massen. Gaddafi, der in seiner vor einem Vierteljahrhundert verfaßten Universaltheorie des dritten Weges die Rückkehr zum Koran quasi in Verfassungsrang hob, entdeckt jetzt die religiöse Karte als Joker in der Innen- und Außenpolitik neu.

Die Zäsur und die Re-Islamisierung Libyens als Doppelstrategie beginnt aus Sicht der libyschen Auslands-Opposition in Kairo im Juni 1995 mit den ersten Auseinandersetzungen zwischen libyschen Sicherheitskräften und militanten Moslems in der zweitgrößten Stadt Bengasi. Nach den folgenden Septemberunruhen wurden Hunderte von verdächtigen Islamisten festgenommen und die Staatskontrolle über die Moscheen verschärft. Gaddafi beschimpfte die Moslemfanatiker als «räudige Hunde», die ohne Prozeß getötet werden sollten.

«Mit dem harten Vorgehen gegen radikale Moslems hat Gaddafi vor allem Sympathien im Westen sammeln wollen und sich als Hort der Stabilität und der besseren Alternative zu einem militanten islamischen Staat präsentieren wollen», sagt ein Mitglied der in Kairo ansässigen oppositionellen Nationalen Rettungsfront Libyens. «Zugleich will Gaddafi seinen Leuten mit den neuen Massenpredigten zeigen: Ich biete Euch eine freie Religion an. Ihr braucht nicht zu den Militanten zu gehen», sagt ein Diplomat in Tripolis, der nicht genannt werden möchte. «Zuviel Religion kann da nie schaden.»

Auch außenpolitisch will der «Achi Akid», (Bruder Oberst), wie sich Gaddafi gern nennen läßt, mit der religiösen Karte seine Stiche machen. «Massenpredigten rufen Bewunderung bei allen Moslems hervor», sagt ein anderer Diplomat. Andererseits sollen religiöse Feste offensichtlich immer öfter zum organisierten und folgenlosen Bruch des seit sechs Jahren geltenden UNO-Luftverkehrsembargos herhalten.

Nach einer Massenpredigt in Nigeria trat Gaddafi am 1. Mai dieses Jahres vor mehr als zehntausend Gläubigen und acht afrikanischen Staatschefs in N'Dschamena auf, der Hauptstadt Tschads. Mit einem Autokonvoi von 315 Fahrzeugen war er ins Nachbarland zu einer Charme- Offensive gestartet, zu der er auch Geschenke wie Autos, Geld und Dieselgeneratoren mitbrachte. Tschads Präsident Idriss Deby, den Gaddafi vor dessen Machtübernahme im Dezember 1990 mit Waffen und Ausrüstung unterstützt hatte, revanchierte sich. Gemeinsam mit Nigers Staatschef Ibrahim Barre verletzte er am 6. Juli das UNO-Luftverkehrsembargo und flog direkt in die libysche Stadt Beida.

Gaddafi hatte mehr als 1 100 Gäste aus der arabisch-islamischen Welt zum Geburtstag des Propheten Mohammed und einer Massenpredigt eingeladen. Neben einer militärischen Ehrenformation empfingen auch Hunderte von Sufis, Mitglieder islamischer Mystiker-Orden, die Gäste auf dem Flughafen.

haGalil onLine - Samstag, 14. Dezember 2013

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